Vier Schulen sind "Partnerschule Verbraucherbildung"
Autor: Veronika Schadeck
Kronach, Donnerstag, 19. Oktober 2017
Fit für den Alltag - dafür brauchen Schüler Wissen über Geld und Kompetenzen in Konsum, Medien, Umwelt und Ernährung, kurz: Sie brauchen Verbraucherbildung.
Und damit die Heranwachsenden dies erreichen, nahmen die Grundschulen Rodachtal, Wallenfels, Stockheim und die Lucas-Cranach-Schule am Programm "Partnerschule Verbraucherbildung Bayern" erfolgreich teil. Sie konnten im Juli eine Auszeichnung von der Umweltministerin Ulrike Scharf entgegennehmen.
Bei einem Gespräch am Donnertag war Schulamtsdirektor Uwe Dörfer stolz bezüglich des Engagements seiner Lehrkräfte und der Kinder.
Wie läuft nun das Projekt? Jeder der beteiligten Schulen bearbeitete eigenverantwortlich zwei Themenfelder der Verbraucherbildung. Als Ergebnis erstellten die Beteiligten für jedes bearbeitete Thema einen medialen Beitrag, beispielsweise als Plakat oder Videoclip. Dass die Schüler bei der Projektdurchführung für mehr Bewegung, Sozialverhalten, gesunde Ernährung und Umwelt sensibilisiert wurden, wurde an den Ausführungen der einzelnen Lehrkräfte deutlich. So berichteten Annegret Hümmrich und Karin Hader über ihr Projekt an der Grundschule Rodachtal. Diese hatten sich die Themen "Ernährung und Sport" sowie "Global denken, global handeln" auf die Fahne geschrieben.
588 Euro für Hilfsaktion
Hier lernten die Kinder unter anderem anhand einer Internetrecherche über die ärmsten Länder Afrikas, insbesondere über das Land Burkina Faso. Die Schüler zeigten sich betroffen, über das Elend, über die Kinderarbeit und davon, dass sich viele Kinder nicht satt essen können. Sie erkannten die Notwendigkeit von Hilfsaktionen. Ihnen wurde auch klar, dass durch ein verändertes Verbraucherverhalten den Menschen in der dritten Welt zumindest ansatzweise geholfen werden könnte. Es wurde eine Spendenaktion ins Leben gerufen und die Lehrerin Hader konnte schließlich einen stattlichen Reinerlös in Höhe von 588 Euro an eine in Burkina Faso tätige Hilfsaktion überweisen. Ziel sei es gewesen, so Hümmrich, dass die Kinder mehr Achtsamkeit gegenüber Lebensmittel bekommen.Die Grundschule Stockheim bewarb sich mit den Themen "Ernährung und Sport - basierend auf der Ernährungspyramide" und "Umweltfreundlich konsumieren - Erdbeeren im Winter?" Hier, so die Rektorin Astrid Kestel, ging es um die Verbindung von Bewegung und Ernährung. Es wurden gemeinsam gesunde Frühstück zubereitet und Aktionen zu den Themen Gesundheit, Ernährung und Bewegung durchgeführt. Einzelne Gruppen organisierten Wettkämpfe und sammelten Bildkarten zur gesunden Ernährung.
Es ging aber auch darum, Kaufentscheidungen zu überdenken, so Kestel. "Müssen Erdbeeren im Winter sein?" Es wurde Wissen gesammelt, beispielweise im Edeka Markt in Stockheim, woher Obst kommt, wie lange es transportiert wird, um in den Markt zu gelangen. Kestel wies darauf hin, dass im Laufe der Unterrichtseinheiten ein Sinneswandel bei den Kindern festzustellen gewesen sei.
An der Grundschule in Wallenfels ging es um "Ernährung und Sport - Mein Körper im Gleichgewicht" und um "Welt ohne Geld", so die Rektorin Angela Neder. Es wurde erkundet, wie die Kinder Energie tanken und entspannen können. Sie sollten Kenntnisse, Haltungen und Fertigkeiten entwickeln, mit denen sie ihren Alltag so bewältigen können, dass sie sich wohlfühlen und gesund bleiben. "Richtige Ernährung und Bewegung als Balance für den Körper und Geist." Es ging auch darum, wie denn eine Welt ohne Geld aussehen würde. Es kamen Ergebnisse zustande wie: "Ich finde es gut, wenn die Menschen kein Geld haben. Dann gäbe es nicht so viele reiche und arme Menschen, kein Neid."
Und in der Lucas-Cranach-Schule ging es laut der Schulleiterin Anita Neder um Ernährung und darum Sport in den Alltag mit einzubauen, um gegenseitigen Respekt und "Fair play". Es wurde vermittelt, dass beispielsweise Schach die Bewegung des Geistes mobilisiert. Es gab Pausen, in denen Nahrungsmittel bereitgestellt wurden.
Durch ein Ampelsystem konnten die Schüler herausfinden, welche gesund und ungesund waren. Dabei konnten Punkte gesammelt werden. Auch wurde das eigene Essverhalten geprüft, beispielsweise woher kommen denn die Nahrungsmittel, die ich verzehre? Wie oft esse ich Fast-Food? vs