Hochwasser: Viele Keller in Kronach saufen ab
Autor: Friedwald Schedel
Kronach, Freitag, 17. Juni 2016
In Kronach hieß es am Freitagvormittag vereinzelt "Land unter". Die Feuerwehr war pausenlos im Einsatz.
So schnell wie die dunklen Regenwolken gekommen waren, verzogen sie sich am Freitag früh auch wieder. Dazwischen aber goss es wie aus Kübeln. Erinnerungen an die braunen Sturzfluten in Braunsbach (Baden-Württemberg) und Simbach am Inn wurden wach. Der bange Blick richtete sich nicht nur gen Himmel, sondern auch "flussaufwärts", allerdings auf den Straßen.
Der Landkreis Kronach blieb weitgehend verschont, nur punktuell gab es im Stadtgebiet von Kronach Überschwemmungen, weil die Regenmenge derart gewaltig war, dass die braune Brühe nicht schnell genug abfließen konnte. So soff der Keller des Schützenhauses Kronach ab. Die Feuerwehr rückte mit mehreren Fahrzeugen an und setzte zwei Pumpen ein. Auch in Seelabach hieß es "Land unter". Und auch da sorgte die Feuerwehr für rasche Abhilfe.
Ein Feuerwehrauto und zwei Pumpen wurden in der Alten Bamberger Straße - zwischen Bahnhofsbrücke und Schwarzem Steg - postiert. Mit den beiden Pumpen saugte man Wasser aus den Gullys und pumpte es in die Haßlach, weil der Kanal hoffnungslos überlastet war, die braune Brühe kniehoch auf der Straße stand.
Inzwischen waren auch die Flüsse angeschwollen und es hatte sich allerlei Treibgut am Steinernen Wehr verfangen. Mit Floßhaken - immer noch das beste Werkzeug für solche Einsätze - holten Arbeiter Äste und andere eine Barriere bildende Dinge aus dem Wasser und entfernten auch Bretter am Wehr, damit das Wasser besser abfließen konnte.
Zahlreiche Überflutungen
Zwischen Friesen und Dörfles schoss das Wasser von den westlichen Feldern quer über die Straße. Es spritzte nicht nur beim Durchfahren, sondern es rumpelte auch, denn die Wassermassen hatten auch jede Menge Steine mitgerissen.Kurz nach 9 Uhr wurden die ersten Einsatzkräfte alarmiert. Die Feuerwehr Kronach war mit sechs Fahrzeugen und ca. 30 Einsatzkräften unterwegs, um die zahlreichen Einsätze abzuarbeiten. Daneben waren auch die Feuerwehren Neuses, Seelach und Wötzelsdorf gefordert. Überflutungen gab es insbesondere im Bereich Europabrücke, Hirtengasse, Alte Bamberger Straße, Seelabach, Dobersgrund, Schützenplatz, Wilhelmshöhe, Alte Ludwigsstädter Straße sowie in der Alten Dorfstraße in Neuses. Die Feuerwehren waren bis gegen 13 Uhr im Einsatz.