Viele Hindernisse sind überbrückt
Autor: Susanne Deuerling
Steinwiesen, Freitag, 06. Juni 2014
Langenaubrücke ist jetzt für den Verkehr offiziell freigegeben.Bis dahin hatte der Markt Steinwiesen einige Hürden zu überwinden.
Fast 20 Jahre dauerte es von der ersten Brückenhauptprüfung bis zur Fertigstellung der Langenaubrücke. Diese Brücke, deren Straßenverlauf der Ortsverbindungsstraße nach Wolfersgrün/Neuengrün folgt, wird vor allen Dingen auch für Holzabfuhr benötigt. Deshalb muss sie wichtige Normen und Abmessungen erfüllen.
"Bei der ersten Brückenhauptprüfung 1996 dachten wir, mit einer Fertigteilbrückenplatte könnten wir das regeln, das wären 30 000 Euro gewesen", erklärte Bürgermeister Gerhard Wunder. Doch der Unterbau der Brücke war genauso marode und so musste bereits die Tragfähigkeit damals auf fünf Tonnen herabgesetzt werden.
Der Neubau der Langenaubrücke war jedoch aufgrund der finanziellen Situation des Marktes Steinwiesen zu der Zeit nicht zu stemmen.
2001 wurde die Förderfähigkeit bezüglich der Langenaubrücke geprüft und damals hätte der Markt Steinwiesen bei Baukosten von etwa 100 000 Euro nur 50 Prozent an Zuschüssen erhalten. Deshalb wurde die Maßnahme erneut verschoben.
Am 26. Juni 2012 fasste der Marktgemeinderat den Beschluss, die Fördermöglichkeit erneut zu prüfen und nach Rücksprache mit der Regierung von Oberfranken erreichte Bürgermeister Gerhard Wunder, dass eine Härtefallregelung ermöglicht und somit 75 Prozent Zuschuss auf die förderfähigen Kosten in Aussicht gestellt wurden.
Nun konnte der Zuwendungsantrag im November 2012 bei der Regierung von Oberfranken eingereicht werden. Doch die Vorgaben der Regierung für die Breite der Brücke von 6,50 Metern und einen Riesentrichter zur Einmündung zu Brücke waren nicht zu schultern. Der Dank von Bürgermeister Gerhard Wunder galt deshalb Landrat Oswald Marr, der bezüglich der Radien der Einmündung in die Gemeindeverbindungsstraße sowie der Straßenbreite Alternativvorschläge vorbrachte.
Letzten Endes fand der nun verwirklichte Vorschlag auch bei der Begehung vor Ort am 30. März 2013 die Zustimmung der Unteren Naturschutzbehörde, der Regierung von Oberfranken und des Wasserwirtschaftsamtes Kronach. "Wir hätten unseren Bürgern auch nicht erklären können, dass wir ein ,Jahrhundertbauwerk' hinstellen müssen, während in der Gemeinde die Straßen immer schlechter werden", erklärte Wunder.
Die Baukosten betragen nun 285 000 Euro, davon sind 238 000 Euro zuwendungsfähig. "Wir haben einen Zuschuss von 214 000 Euro erhalten, sodass der Eigenanteil des Marktes Steinwiesen bei rund 71 000 Euro liegt. "Bezogen auf die Gesamtkosten betrug der Zuschuss 75 Prozent und wir haben ein Bauwerk geschaffen, das uns hoffentlich alle überlebt", sagte Wunder.
Wasseramselkästen und ein Fledermauskasten
Auch unter der neuen Brücke hat sich einiges getan. Nicht nur, dass der Flusslauf mit Steinen und anderem wieder verschönert ist, es wurden auch Wasseramselkästen und ein Fledermauskasten angebracht, die nach vorsichtigem Schauen auch gut genutzt werden.
Ein großer Dank des Bürgermeisters galt der Grundstückseigentümerin Marianne Brehm, die unbürokratisch Grundstücksflächen an den Markt Steinwiesen abtrat.
Der Geschäftsführer von SRP, Werner Kuhnlein, selbst ein "Steinwiesener", war stolz darauf, dass das Brückenbauwerk mit einem hohen Fördersatz und in dieser Ausführung erstellt werden konnte. "Ich bewundere Euren Kampfgeist, mit dem Ihr das Bauamt überzeugt habt, den Riesentrichter zu reduzieren", sagte Kuhnlein.
Auch Heinz Braunersreuther von der Firma Günther Bau war froh, nun auf der fertigen Brücke zu stehen. "Ich schicke einen Dank nach oben, denn die Bauzeit war unfallfrei und das ist für uns das Wichtigste bei unserer Arbeit", dankte Braunersreuther.