Videointerview mit Angus-Züchter aus Posseck

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Die Angusrinder mögen das Futter, das ihnen Toni Prechtl (links) bringt. Auf der großen Hangwiese bei Posseck kommen sie angetrabt. Züchter Uli Detsch (rechts) riecht am Futter und lobt die Qualität. Foto: Friedwald Schedel
Die Angusrinder mögen das Futter, das ihnen Toni Prechtl (links) bringt. Auf der großen Hangwiese bei Posseck kommen sie angetrabt. Züchter Uli Detsch (rechts) riecht am Futter und lobt die Qualität.  Foto: Friedwald Schedel
Dieses Kalb hat sich Uli Detsch für die Vermarktung im Gasthof seiner Schwester in Haig ausgesucht.
Dieses Kalb hat sich Uli Detsch für die Vermarktung im Gasthof seiner Schwester in Haig ausgesucht.
 
Die Angusrinder Foto: Friedwald Schedel
Die Angusrinder  Foto: Friedwald Schedel
 
Die Angusrinder Foto: Friedwald Schedel
Die Angusrinder  Foto: Friedwald Schedel
 
Uli Detsch (links) und Toni Prechtl mit den Angusrindern Foto: Friedwald Schedel
Uli Detsch (links) und Toni Prechtl mit den Angusrindern  Foto: Friedwald Schedel
 
Toni Prechtl mag seine Angusrinder Foto: Friedwald Schedel
Toni Prechtl mag seine Angusrinder  Foto: Friedwald Schedel
 
Uli Detsch (rechts) und Toni Prechtl mit den Angusrindern Foto: Friedwald Schedel
Uli Detsch (rechts) und Toni Prechtl mit den Angusrindern  Foto: Friedwald Schedel
 
Die Angusrinder Foto: Friedwald Schedel
Die Angusrinder  Foto: Friedwald Schedel
 

Toni Prechtl und Uli Detsch züchten Angusrinder. Zuerst wurden sie von anderen Viehzüchtern belächelt, aber der Erfolg gibt ihnen recht. Ihre Tiere sind genügsam und geben ein hervorragendes Fleisch.

"Unsere einzige Einkunft ist das Kalb, das jede Kuh einmal pro Jahr zur Welt bringt." So beschreiben Toni Prechtl aus Posseck und Uli Detsch aus Haig ihre Passion für ganz besondere Tiere: Beide halten seit vielen Jahren Angusrinder. Der dritte im Bunde der drei Herdbuchzüchter auf Angus im Kreis Kronach ist Heinrich Bauersachs aus Hof an der Steinach. Michael Porzelt aus Seelach ist der Metzger, der die Angusrinder der Züchter schlachtet.

Im Gespräch beim Füttern der Herde auf einer Weide bei Posseck geraten Toni Prechtl und Uli Detsch immer wieder ins Schwärmen, wenn sie über die prächtigen Tiere sprechen. Am Anfang wurden beide von den anderen Rinderhaltern belächelt. Die waren auf Milchproduktion und schnelles Wachstum der Tiere aus. Bei den Angusrinderzüchtern geht alles ruhiger und gemächlicher vonstatten.

"Wir sind mit Stolz dabei. Die anderen dachten, das sei nur eine Spinnerei. Mein Metzger Michael Porzelt und ich waren die ersten Angusrinderzüchter im Landkreis", blickt Toni Prechtl zurück. Der Possecker Demeter-Landwirt holte 1991 die ersten Angusrinder auf den Hof. Alle seine Tiere haben Papiere und werden bewertet. Nur Bauernhöfe wie seiner können gekörte Deckbullen verkaufen.

Der Zuchtbulle aus Posseck

"Ein Großteil der Angusrinderhalter sind Haltungsbetriebe", berichtet Prechtl. "Die achten nicht so sehr auf Rassereinheit. Die kombinieren die Eigenschaften des robusten Angusrinds mit Fleck- oder Gelbvieh. Die produzieren nur Fleisch. Unser Ziel ist es nicht, Menge zu produzieren, sondern Qualität."

Die Kälber trinken lange Milch

Bei anderen Züchtern wird eine Kuh, deren Milchleistung nach der Geburt einiger Kälber nachlässt, aussortiert. Nicht so bei Toni Prechtl und Uli Detsch. Die Milch der Anguskühe geht nicht an einen Milchhof, sondern wird von den Kälbern bis zu zehn Monate lang getrunken. Der Zuchtbulle Toni Prechtls ist der 17. Nachkomme einer Kuh. Sonst sind vier Kälber der Durchschnitt bei einer Kuh. "Ich bin überzeugt, dass die Lebensleistung vererbbar ist. Ich will von einer Kuh mehrere Generationen sehen. Dann sehe ich, wie sich das entwickelt", sagt der Possecker Landwirt.

"Wir verkaufen auch ein gutes Tier an einen anderen Angushalter", ergänzt Uli Detsch. Die weiblichen Zuchtrinder, die Toni Prechtl nicht braucht, gehen oft auch ins Ausland: in die Schweiz, nach Litauen oder - ganz aktuell - nach Rumänien.

Die Fleischfasern sind kurz

Der Possecker Landwirt hält 50 bis 70 Tiere, der Haiger nur 20, weil er nicht so viele Flächen zur Verfügung hat. Im Alter von 15 Monaten werden die ersten Tiere geschlachtet, die ältesten, die zu Steak oder Roastbeef vermarktet werden, sind zwei Jahre alt. Angusrinder, das hat Toni Prechtl festgestellt, halten sehr lange eine gute Fleischqualität, weil die Fleischfasern kurz sind.

Uli Detsch verkauft nur ab und zu ein Zuchttier. "Unser Fleisch geht fast alles über die Zubereitung in der Gaststätte", beschreibt er die große Nachfrage nach Angusfleisch im Gasthof Detsch in Haig. Er muss sogar Tiere bei Toni Prechtl zukaufen. Beim Treffen in Posseck hat er gleich ein prächtiges Kalb ausgesucht, dessen Fleisch seine Schwester in der Gaststätte zubereiten wird. Auch Toni Prechtl ist Selbstvermarkter. Daher geht viel Fleisch über den Hofverkauf.

"Ich verkaufe auch an andere Demeter-Bauern, die selbst vermarkten und auch an einen Bio-Markt", verrät Prechtl. Seit 25 Jahren betreibt er biologischen Landbau, seit zehn Jahren ist er bei Demeter, und das sehr erfolgreich. "Der biologisch-dynamische Landbau wird die Zukunft der Landwirtschaft", ist Prechtl überzeugt. Seit Jahren ist er Mitglied der europäischen Vereinigung für naturgemäße Viehzucht, die sich der Rinderzucht auf Lebensleistung verschrieben hat. Wenn Angusrinder auf den Wiesen weiden, sei das eine sehr gute Gründlanderhaltung, sagt Toni Prechtl. Auf den ebenen Flächen wird Silage für den Winter produziert, an den Hängen dürfen die Angusrinder grasen.