VHS-Gebäude in Kronach soll ein Hingucker werden
Autor: Marco Meißner
Kronach, Mittwoch, 31. Januar 2018
Am Freitag beginnen die ersten Vorarbeiten für die Sanierung und den Umbau der Volkshochschule in Kronach.
In den kommenden eineinhalb Jahren wird sich das Stadtbild bei der Spitalbrücke deutlich verändern. Die Volkshochschule wird aufwendig saniert und umgebaut. Am Ende verspricht Landrat Klaus Löffler (CSU) eine merkliche Aufwertung für diesen Bereich, eine enge Verbindung von Tradition und Moderne.
Doch die Phase bis dahin, mit Baumfällungen und Baustellenbetrieb, weckte schon die Skepsis einiger Bürger. Dem will der Landrat mit Offenheit und Information begegnen, um Ängste abzubauen. Den Auftakt machte am Mittwochabend ein Pressegespräch zum unmittelbar bevorstehenden Baubeginn.
Startschuss am Freitag
Schon ab dem kommenden Freitag soll der Baustellenbereich eingezäunt werden. Am kommenden Dienstag starten dann die Vorarbeiten, ehe am Dienstag nach Ostern die eigentliche Baumaßnahme beginnen soll. "Das Thema ,VHS‘ hat uns in den letzten Wochen stark gebunden", erklärte der Landrat. "Aber ich denke, wir haben es auf einen guten Weg gebracht." Dem pflichtete Kreiskämmerer Günther Daum bei, der die Baukosten auf 6,7 Millionen veranschlagte. Hinzu kommen weitere Ausgaben von rund einer Million Euro. Fördermittel werden in Höhe von etwa 5,2 Millionen Euro erwartet. Die hohe Förderung, die zeitweise auf der Kippe gestanden hat, schrieben er und Jens Korn (CSU) dem großen Engagement Löfflers zu.
Architekt Michael Rudolph vom Büro Station C23 aus Leipzig ging auf einen der empfindlichsten Punkte ein: die Planung des Außenbereichs. Die bevorstehende Fällung alter Bäume sorgte bereits für kritische Stimmen. Rudolph machte jedoch deutlich, dass das "Stadtbild prägende Ensemble" nicht zur Brache wird. Der Erhalt möglichst vieler Bäume sei von Anfang an festgeschriebenes Ziel gewesen. Doch diese Maßgabe sei gar nicht so leicht umzusetzen. "Der Baumbestand hier ist zwar prägend - aber auch nicht so gut", erklärte er, dass etliche alte Bäume wegen ihres schlechten Zustands selbst dann gefällt werden müssten, wenn nicht gebaut würde. Beispielsweise hätten die markanten Eschen auf Grund einer Krankheit kein langes Leben mehr vor sich.
Attraktives Umfeld herstellen
"Wir wollen ein parkartiges, attraktives Umfeld schaffen", betonte Rudolph. Zahlreiche Bäume, Sträucher und auch Kletterpflanzen sollen daher zum Abschluss der Baumaßnahme neu gepflanzt werden. Dabei wird auch auf größere Bäume zurückgegriffen, um von Anfang an wieder für ein schönes Stadtbild zu sorgen. "Und in zehn Jahren wird das ein großes Bild ergeben", versprach der Architekt. Die Planungen des Architekturbüros Spindler + für das Gebäude stellten André Völk und Sabine Porzel vor. Porzel versicherte, durch die Sanierung und den Anbau die Defizite des Altbaus (Aufzug, zweiter Fluchtweg, Begegnungsstätte, Verwaltungsräume, Barrierefreiheit, Technik- und Lagerräume) beseitigen zu können. Der Neubau werde moderne Züge haben, allerdings in seiner Erscheinung dem Altbau nicht die Schau stehlen.
Völk ging auf die komplizierte Abwicklung der Baumaßnahme wegen der Innenstadtlage und der vielen Verkehrswege ein. Mit Beginn der Vorarbeiten werde es bereits Sperrungen auf dem Gelände geben. Später würden diese ausgeweitet, so dass der Durchgang nicht permanent möglich sei. Die Musikschule bleibe aber aus wechselnden Richtungen während der gesamten Bauzeit zugänglich.
Es wurde Zeit
Richard Rauh (SPD) freute sich, dass die VHS "nach einem Rumeiern seit etwa 2006" nun endlich in Schuss gebracht wird. Auch er betonte, dass die Baumfällungen "nicht aus Jux und Tollerei" geschehen. "Ein städtebauliches Highlight" erhofft sich Ralf Völkl (SPD) für die Kronacher Innenstadt. Petra Zenkel-Schirmer (FL) wusste um die Furcht vor dem "nicht schönen Anblick" während der Bauphase. Deshalb unterstrich sie, dass die gemachten Versprechen für das Objekt am Ende unbedingt eingehalten werden müssten. Michael Wunder (CSU) freute sich, dass die VHS ihrem Standort treu bleiben kann. Dritter Bürgermeister Markus Wich (CSU) sowie VHS-Vorsitzende Angela Hofmann erwarten von der Sanierung eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten sowie optimale Bedingungen, um den Bildungsauftrag der Einrichtung umsetzen zu können. Dem pflichtete Landrat Löffler bei: "Wir müssen den Leuten erklären, was wir tun wollen und miteinander starten. Wir müssen zeigen, dass es eine Aufwertung wird."