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Unterstützung für Kronacher Innovationszentrum


Autor: Alexander Löffler

Kronach, Freitag, 08. November 2013

Das Innovationszentrum Kronach erhält personelle Unterstützung vom Freistaat. Dafür werden für eine Laufzeit von drei Jahren insgesamt 500.000 Euro zur Verfügung gestellt.


Der Trägerverein des Innovationszentrums Kronach (IZK) hat sich erneut auf die Suche nach einem Geschäftsführer begeben. Eigentlich war die Stelle bereits besetzt. Nachdem die dafür vorgesehene Person nun aber nicht mehr zur Verfügung steht, beginnt die Suche von vorne. Der neue Geschäftsführer soll laut den beiden geschäftsführenden Vorstandsmitgliedern Hans Rebhan und Thomas Kneitz spätestens im April 2014 die Arbeit aufnehmen.

Hans Rebhan ließ die bisherige Tätigkeit des IZK Revue passieren und hob die gute Vorarbeit im Hinblick auf die Sitzung des Kabinetts im August Revue passieren. "Wir waren sofort handlungsfähig", sprach Kneitz einen Maßnahmenkatalog an, der kurzfristig präsentiert werden konnte. "Wir waren stolz, schnell gehandelt zu haben", ergänzte Rebhan. Viele der zur Diskussion gebrachten Punkt, über die bereits berichtet wurde, lagen bereits in der Schublade.

Nicht zuletzt die Situation bei Loewe habe jedoch alles beschleunigt, so dass für Kronach der große Wurf beschlossen wurde - wenngleich vorbehaltlich der Finanzierungsmöglichkeiten.

Nicht ganz zufrieden waren die IZK-Verantwortlichen allerdings über eine mögliche Unterstützung des IZK-Trägervereins. "Wir finanzieren uns zu 100 Prozent durch die Beiträge von Unternehmen", betonte Rebhan. Deshalb hatte man auf Hilfe gehofft. Doch die Verantwortlichen in München befürchteten eine Parallelstruktur zu "Bayern innovativ", einer Gesellschaft für Innovation und Wissenstransfer des Freistaates Bayern. "Die hat aber einen anderen Ansatz", betonte Rebhan, der mit seinen Mitstreitern am Ball blieb.

Der Erfolg gibt ihnen recht. So beschloss das Kabinett Anfang September, bei "Bayern innovativ" für eine Laufzeit von drei Jahren eine Stelle zu schaffen, die ausschließlich für Kronach zuständig ist und eng mit dem IZK vor Ort kooperiert. Die Mehrkosten für den Freistaat belaufen sich auf 500 000 Euro. Sowohl Kneitz als auch Rebhan hoffen, dass die dafür zuständige Person gemeinsam mit dem Geschäftsführer die Arbeit im April aufnehmen kann.

Was den geplanten Studiengang Innovationsmanagement in Kronach betrifft, so erklärte Rebhan, dass 2015 Startschuss sein soll. Was den Standort betrifft, geht Kneitz ganz klar von Kronach aus. "Es gibt aber noch keine Festlegungen." Dennoch könnte er sich vorstellen, dass sich mit Blick auf die Beamtenfachhochschule, die nach Kronach kommen wird, Synergien erschließen könnten.

Dass im zurückliegenden Sommer aus Kronacher Sicht derartige Erfolge zu verbuchen waren, hat für Rebhan einen einfachen Grund: "Es hat sich gezeigt, wie sich aktive Netzwerkarbeit der Entscheidungsträger auszahlt."
Und Kneitz ergänzt: "Das alles ist nur entstanden, weil sich Menschen in der Region zusammengetan haben, um sich der demografischen Entwicklung zu stellen." Nun richteten fast alle wichtigen Vertreter umliegender Landkreis ihren Blick auf Kronach.

Nachstehend Alleinstellungsmerkmale für Kronach, die von den Verantwortliches des IZK erarbeitet wurden und mit denen gegenüber der Staatsregierung gepunktent werden konnte:

- demografische Situation in der Region Kronach

- Schaffung gleichwertiger Lebensbedingungen als politisches Ziel

- zweithöchste Industriedichte in der Region Kronach im deutschen Vergleich

- starke, teilweise weltweit führende Unternehmen

- die Infrastruktur muss dorthin gebracht werden, wo bereits viele Menschen in Arbeit und Brot und eine starke Wirtschaft vorhanden sind, vor allem in bislang vernachlässigten ländlichen Regionen. Ansonsten wird das geschwächt, was heute stark ist

- Akademikerquote in der Region Kronach ist halb so groß wie im Durchschnitt im restlichen Bayern

- gleichzeitig weltweiter Wettbewerb, der die Akademisierung treibt: d.h. Voraussetzung für die Wettbewerbsfähigkeit der High-Tech-Unternehmen in der Region Kronach ist eine Erhöhung der Akademikerquote.

- bereits erbrachte Vorleistungen der Wirtschaft zur Finanzierung des Innovationszentrums. Die Wirtschaft bringt sich hier mit jährlich 150.000 Euro an Eigenleistung ein.

- Lage der Region Kronach in der Mitte Oberfrankens. Damit ist man in der Lage, bestehende wissenschaftliche und universitäre oder Forschungseinrichtungen mit diesem Konzept zu verbinden.

- enge Verbindung mit der Technologie-Allianz Oberfranken

- berufsbegleitender Master-Studiengang Innovationsmanagement: enge Verknüpfung mit der regionalen Wirtschaft

- die praktische Unterfütterung dieser Innovationsmanagement-Prozesse durch Einbindung der Wirtschaft in Verbindung mit einem theoriegeleiteten Ansatz und der Tatsache, dass die Region kaum Schwerpunkte in bestimmten Branchen hat, sondern die Schnittmengen einzelner Unternehmen und deren Know-how-Bereiche zu neuen Unternehmen führen können, ist eine ideale Voraussetzung für ein Innovationsmanagement. Durch das breite Band kann durch die Initiierung von Innovationsprozessen auch Neues entstehen im Sinne der Schaffung von Arbeitsplätzen etc. - damit Umkehrung des demografischen Wandels.

- Integration des Master-Studiengangs Innovationsmanagement in das "Institut für lebenslanges Lernen - L³" an der Hochschule Coburg mit bestehenden berufsbegleitenden Studiengängen als institutionelle Voraussetzung.