Ums alte Häuschen wäre es schade gewesen
Autor: Heike Schülein
Hesselbach, Montag, 15. Juni 2015
In Eigenregie saniert die Hesselbacher Feuerwehr ein seit 1972 nicht mehr von ihr genutztes Gebäude. Jetzt sollen ihre Fahrzeuge darin untergebracht werden.
Auf den ersten Blick wirkt das alte Feuerwehrhaus in Hesselbach recht unscheinbar. Obwohl es direkt an der Staatsstraße 2200 - von Wilhelmsthal kommend, auf der rechten Straßenseite - liegt, fährt man als Autofahrer eher achtlos daran vorbei. Erbaut wurde es wahrscheinlich in den 1920er- oder 1930er- Jahren.
Das schöne alte Bauwerk erfährt derzeit eine Rundumerneuerung unter Federführung der Hesselbacher Feuerwehr, die es in Eigenregie saniert und anschließend für Vereinszwecke nutzen will.
Dabei habe es, so Vorsitzender Alexander Hoderlein, durchaus auch Stimmen in der Bevölkerung gegeben, das gemeindliche Gebäude abzureißen, zumal es in den letzten Jahren einen mehr als traurigen Anblick geboten habe. So sah das Häuschen, das mittlerweile bereits ein neues Dach erhalten hat, vor Kurzem noch ganz anders aus.
"Total marode"
"Das Gebäude war total marode. Für eine Sanierung wurde es allerhöchste Zeit", ist Hoderlein sicher. Es handelt sich um das erste Feuerwehrhaus der 1876 gegründeten Hesselbacher Wehr.
Nachdem das Gemeindehaus 1972 als Feuerwehrgerätehaus und Jugendzentrum von der damaligen Gemeinde Hesselbach auf dem Platz vom "Angateich" errichtet worden war, erfüllte das Häuschen für die Wehr keine Funktion mehr. "Es wurde seitdem lediglich von der Dorfgemeinschaft als Lager für Inventar, insbesondere fürs Dorffest, genutzt. So waren beispielsweise Biertischgarnituren darin untergebracht", erklärt der Vorsitzende.
Nachdem zwischenzeitlich ein neues Fahrzeug angeschafft wurde und sie dafür eine Unterstellmöglichkeit schaffen will, beschloss die Hesselbacher Wehr, die umfangreiche Sanierung anzugehen. Der erste Arbeitseinsatz war am 10. April dieses Jahres. Seitdem wurden bereits von einem harten Kern von zwölf freiwilligen Helfern rund 160 Arbeitsstunden, insbesondere an den Wochenenden, geleistet.
Forstbetrieb spendet Bauholz
"Das ganze Gebäude war so marode, dass schließlich nur noch die vier Wände und das Gebälk standen", erinnert sich Alexander Hoderlein. Die Sanierung des Dach ist bis auf das Verschiefern des Giebels abgeschlossen. Das dafür benötigte Fichtenholz wurde vom Forstbetrieb Rothenkirchen der Bayerischen Staatsforsten gespendet.
Bis zum am ersten August-Wochenende abgehaltenen Dorffest will man das Verschiefern des Giebels und zudem den Stromanschluss erledigt haben. Anschließend sind die Sanierung des Holztors und der Einbau von zwei neuen Fenstern geplant. Der Innenausbau, die Elektrik und die Beleuchtung sollen im Laufe des nächsten Jahres erfolgen.
"Wir haben uns vorgenommen, dass das Gebäude heuer noch bezugsfertig wird. 2016 wollen wir uns dann an die Optik machen", kündigt Hoderlein an. Das Gebäude habe die ideale Größe für die Unterbringung der beiden Fahrzeuge. Zum Anderen wäre es sehr schade gewesen, das alte "Grauwacke-Häuschen" abzureißen. Mit der "Rundumerneuerung" leiste man gleichzeitig ein wenig "Erinnerungsarbeit" an die Feuerwehrvergangenheit in Hesselbach.
Kinderfeuerwehr sucht noch Mitglieder
Laut dem Vorsitzenden, der ebenso wie Bianca Schönmüller und Harry Neder für die Betreuung der Nachwuchs-Floriansjünger verantwortlich zeichnet, sei der Zuspruch für die Kinder-Feuerwehr Hesselbach nach wie vor sehr gut. Zielgruppe sind Kinder ab dem Vorschulalter bis zum zwölften Lebensjahr (ab dem sie dann hoffentlich zur Jugendfeuerwehr stoßen).
Spielerisch werden die Jungen und Mädchen an die Arbeit der Feuerwehr herangeführt. Die Mitgliedschaft ist kostenlos. Weitere Neuzugänge aus der Gemeinde Wilhelmsthal sind willkommen.
Das neue Fahrzeug soll voraussichtlich im September offiziell in Dienst gestellt werden.