Übungsobjekt war sehr anspruchsvoll
Autor: Redaktion
Kronach, Donnerstag, 21. April 2016
Die Kronacher Wehr war mit zwölf Einsatzfahrzeugen im Mineralölwerk Voitländer aktiv. Der Großbrand von 1954 mahnte.
Vielen älteren Kronachern ist der Schreckenstag vom 10. Juni 1954 noch in Erinnerung. Damals brach um die Mittagszeit ein Feuer im Mineralölwerk Voitländer an der Bamberger Straße aus, welches den gesamten Betrieb zerstörte. Durch zahlreiche Detonationen und umherfliegende Fässer bestand höchste Gefahr für die gesamte Umgebung. Nur mit Hilfe eines Großaufgebotes an Feuerwehren aus ganz Oberfranken konnte der Brand damals unter Kontrolle gebracht werden.
Deshalb führt die Kronacher Feuerwehr in regelmäßigen Abständen Großübungen an diesem noch heute besonders anspruchsvollen Einsatzobjekt durch. Hierbei erhalten die Feuerwehrangehörigen Orts- und Situationskenntnis, die im Ernstfall entscheidend sein kann. Auch wird bei solchen Großübungen die Löschwasserversorgung geprüft. So gab es am Montag Übungsalarm für die gesamte Kronacher Feuerwehr.
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Die Alarmmeldung lautete: "Verpuffung bei der Firma Voitländer - mehrere Personen werden vermisst." Mit zwölf Einsatzfahrzeugen und ca. 60 Einsatzkräften rückte die Wehr zum "Brandobjekt" aus. Dort warteten verschiedene Aufgaben auf die einzelnen Löschzüge. Während eine Wasserversorgung von der Alten Bamberger Straße aus aufgebaut wurde, rüsteten sich mehrere Trupps mit schwerem Atemschutz und Langzeitatmern aus und gingen zur Personensuche in das Gebäude vor. Dabei wurde auch bereits der neue Digitalfunk im Einsatzstellenmodus verwendet. Um von der Südseite in das Gebäude zu gelangen, musste ein Tor mittels hydraulischer Rettungsgeräte geöffnet werden. Nach erfolgreicher Personensuche im verqualmten Objekt trugen die Trupps einen Schaumangriff ins Gebäudeinnere vor.
Aufgrund der großen Mengen brennbarer Flüssigkeiten kann reines Wasser als Löschmittel bei diesem Einsatzobjekt nur bedingt eingesetzt werden.Eine weitere Aufgabe wartete im südlichen Abschnitt. Ein verletzter Werksangehöriger lag auf dem Dach und musste mittels Drehleiter und einer Rettungswanne aus seiner misslichen Lage befreit werden. Auch diese Aufgabe wurde von der eingesetzten Mannschaft souverän gemeistert. Nach ca. 45 Minuten war das Ziel erreicht und die Übung konnte abgebrochen werden. Bei der "Manöverkritik" bedankte sich Firmeninhaber Rolf Voitländer bei den Kronacher Wehrleuten für ihren gezeigten Einsatz. Man sei froh, zu wissen, wie schlagkräftig die Feuerwehr sei und hoffe so, dass sich ein Unglück wie 1954 nicht mehr wiederholen könne.