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Überholmanöver bei Pressig: Ein Toter und vier Schwerverletzte


Autor: Friedwald Schedel

Pressig, Samstag, 07. Februar 2015

Ein 82-jähriger Golffahrer ist bei einem riskanten Überholmanöver am Samstagabend auf der Bundesstraße 85 zwischen Förtschendorf und Rothenkirchen im Kreis Kronach ums Leben gekommen. Vier weitere Personen wurden schwer verletzt. Es gab drei Totalschäden.
Der Golf wurde total beschädigt. Foto: Friedwald Schedel


Der Golffahrer wollte gegen 17.25 Uhr auf der geraden Bundesstraße 85 zwischen Förtschendorf und Rothenkirchen einen fast voll besetzten Reisebus überholen. Dabei übersah er den Fiat einer entgegenkommenden Frau. Es kam zum Frontalzusammenstoß der beiden Autos. Der Fiat prallte an die Leitplanke und die Wucht des Aufpralls hob das Fahrzeug über die Leitplanke. Anschließend blieb der Kleinwagen auf der Seite im Straßengraben zwischen der Bundesstraße und der parallel verlaufenden Eisenbahnstrecke liegen. Der Golf prallte noch gegen den Reisebus und anschließend gegen einen, hinter dem Kleinwagen fahrenden, Volkswagen, bevor er zu stehen kam.

Der Unfallverursacher wurde von der Feuerwehr mit der Rettungsschere befreit. Ein Rettungshubschrauber flog den Mann, der schwerste Verletzungen erlitt, zu einer Spezialklinik. Dort erlag er jedoch am Samstagabend seinen Verletzungen. Seine 80-jährige Beifahrerin, die 64-jährige Fahrerin des Kleinwagens, deren 65-jährige Beifahrerin und der 34-jährige Fahrer des Volkswagens kamen mit schweren Verletzungen in die umliegenden Kliniken.

Die Insassen des Busses kamen mit dem Schrecken davon und leisteten vorbildlich Erste Hilfe am Unfallort bis zum Eintreffen der Rettungsdienste. Rund 100 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei waren mit den umfangreichen Rettungs- und Bergungsmaßnahmen betraut.


Auch Zugverkehr betroffen

Die Feuerwehrleute retteten den Unfallverursacher mit der Rettungsschere aus seinem total demolierten Wagen, leuchteten die Unfallstelle aus und leiteten den Verkehr weiträumig um. Die Unfallstelle war mehrere Stunden total blockiert. Auch der Zugverkehr war betroffen. Die Züge auf der viel befahrenen Strecke München-Berlin konnten die Unfallstelle nur sehr langsam passieren.

Die Reisegruppe aus dem Bayreuther Bus konnte die Fahrt erst mit viereinhalbstündiger Verspätung fortsetzen. Ihr Bus war nur leicht beschädigt. Ein Ersatzbus einer heimischen Firma nahm die Reisegruppe auf. Der Fahrer fuhr auf der durch die Feuerwehr gesperrten Straße mehrere Hundert Meter rückwärts. Ein kurzes Stück vor der nördlichen Einfahrt von Rothenkirchen, wo ein Wenden möglich gewesen wäre, versuchte der Fahrer des Ersatzbusses, auf der Fahrbahn zu wenden. Dies misslang, denn die Hinterachse geriet in den mit Schnee bedeckten Straßengraben und der Bus saß fest. Wieder war die Bundesstraße total blockiert. Eine auf Lasterbergungen spezialisierte Firma zog den Havaristen auf die Fahrbahn zurück. Die Busfahrgäste mussten aus dem Ersatzbus aussteigen und zogen es dann vor, mit ihrem beschädigten Reisebus die Heimfahrt anzutreten.

Als der Ersatzbus wieder flott gemacht war, konnte auch der Fahrer des Schneepflugs seine Fahrt Richtung Norden fortsetzen.