Tüschnitzer Vater schreibt Märchenbücher
Autor: Sandra Hackenberg
Kronach, Freitag, 25. Oktober 2019
Patrick Sünkel aus Tüschnitz schreibt Geschichten mit viel Fantasie, die zum Nachdenken anregen. Die gefallen nicht nur seiner Tochter Momo.
           
Wenn Momo gefragt wird, welches Buch ihr liebstes ist, würde die Achtjährige mit Sicherheit sagen: "Das von meinem Papa." Denn Patrick Sünkel liest seiner Tochter nicht nur regelmäßig Märchen und mystische Geschichten vor: Er schreibt sie auch selbst.
Gerade hat der Tüschnitzer sein zweites Buch innerhalb von einem Jahr veröffentlicht, das dritte ist bereits in Arbeit. Wer bei so viel Produktivität jedoch denkt, Sünkel sei als Autor geboren worden, der irrt: Der gelernte Fernsehtechniker hatte mit Schriftstellerei in seiner Jugend nichts am Hut. "Mit Anfang 20 habe ich dann mit Gedichten angefangen", erinnert sich der 37-Jährige. Die seien immer länger und länger geworden. "Und dann wollte ich auch mal eine Kurzgeschichte schreiben."
Der Rest ist buchstäblich Geschichte. Eine seiner ersten war "Die kleine Weihnachtstanne", die Sünkel für seine Mutter geschrieben hat. "Als ich sie ihr an Weihnachten vorgelesen habe, hatte sie Tränen in den Augen", berichtet er, noch immer sichtlich gerührt von dem damaligen Ereignis.
Eine kleine, krumme Tanne
Nicht minder rührend ist die Geschichte der kleinen Tanne im Wald, die eigentlich zu einem großen, starken Weihnachtsbaum heranwachsen sollte. Doch: "Diese eine Tanne war kleiner und schmächtiger als all die anderen Tannen, und krumm war sie auch noch", liest der Autor vor. Die anderen Tannen verspotteten sie: "Aus dir wird nie ein richtiger Christbaum. Aus dir könnte man ja nicht einmal einen Quirl bauen."
Aber wie es Weihnachtsmärchen an sich haben, nimmt die Geschichte der kleinen Tanne doch noch ein gutes Ende. Sie ist inzwischen Teil von Sünkels Erstlingswerks "Eine wunderbare Geschichte", in der ein Junge namens Joschua einen zauberhaften Entdeckungswald betritt. Dort gelangt er an märchenhafte Orte und begegnet fabelhaften Tieren wie Feuerbären, Seiltänzerhörnchen und wunderbunten Vögeln.
Doch bald bemerken die Waldbewohner, dass die Blätter einiger Bäume absterben. Eine Umweltkatastrophe droht! Joschua und seine neuen Freunde wollen den Zauberwald retten und erleben dabei allerhand Abenteuer.
Doch woher nimmt der Tüschnitzer all diese Ideen? "Ich bin mit Geschichten von Astrid Lindgren, Otfried Preußler und Michael Ende aufgewachsen. Bücher voller Fantasie und Humanität", erklärt Sünkel.