Das 10. Apfelfest in Effelter lockte am Wochenende mit einem abwechslungsreichen Programm. Höhepunkt des Festes war die Krönung der neuen Apfelkönigin.
Begleitet von großem Applaus bahnt sich Jessica Schnappauf in ihrem langen roten Kleid den Weg durch die Menge. Das Geheimnis um die diesjährige Anwärterin auf den Apfelthron ist damit gelüftet. Jetzt musste sie noch ihr Können und Wissen rund um die Frucht beweisen.
Problemlos konnte die 17-Jährige am Sonntag die Geschichte ihres Heimatdorfes detailliert schildern. Auch die Bedeutung des Ortsnamens, der auf die althochdeutsche Wortwurzel "apholtra" zurückgeht und auf frühe Apfelbaumpflanzungen hindeutet, hatte sie verinnerlicht. Welche Apfelsorten im Ort angepflanzt werden? Die Antwort kam ohne Zögern.
Souverän gemeistert
Ihr praktisches Geschick durfte Schnappauf auch beweisen: Sie sollte eine möglichst lange Apfelschale an einem Stück von einem Apfel schälen. Kein Problem für sie. Die Apfelschale wurde länger und länger. Entsprechend war die Frage von Klemens Löffler, Sprecher der örtlichen Vereine, ob sie die neue "Botschafterin des Apfels" für die kommenden beiden Jahre sein wolle, nur ein formaler Akt. Natürlich bejahte sie dies.
Vorgängerin Andrea Löffler krönte Schnappauf mit der Apfelkrone. Die Schärpe überreichte ein besonderer Gast: "Namensvetter" Thomas Apfel - Moderator bei Radio Eins - war erstmals zu Gast. Spontan lud er die neue Apfelkönigin ein, zusammen mit ihm eine Morgensendung zu moderieren, was die neue Hoheit voller Freude annahm. Einen Apfelschnaps auf die Inthronisierung und schon musste die Regentin ans Werk: den Musikverein Effelter traditionell bei einem Stück dirigieren.
"Als mich Markus Hummel gefragt hat, ob ich Apfelkönigin werden möchte, habe ich gleich ja gesagt", sagt die sie. Es sei eine große Ehre.Von den kommenden zwei Jahren erhofft sie sich jede Menge Spaß. "Ich freue mich sehr auf die kommenden beiden Jahre - besonders darauf, viele neue Leute kennenzulernen."
Von Königin zu Königin
Vorgängerin Löffler bedauerte es ein wenig, dass nach zwei Jahren Schluss ist. "Die beiden Jahre gingen viel zu schnell vorbei. Es war eine schöne Zeit mit vielen Erfahrungen." Sie dankte allen, die sie in ihrem Amt unterstützt hatten - insbesondere den Verantwortlichen der Dorfgemeinschaft und ihren Eltern. Ihrer Nachfolgerin wünschte sie ebenso viele schöne Begegnungen, wie sie auch selbst in den vergangenen beiden Jahren habe erleben dürfen. Eine letzte Aufgabe hatte Löffler aber noch.
Tradition ist in Effelter, dass vor dem Gottesdienst am Sonntag von der scheidenden Königin ein Apfelbäumchen gepflanzt wird. Unterstützung erhielt sie hierbei unter anderem von Bürgermeisterin Susanne Grebner. Im Anschluss zog man in einem Festzug zur Effelter Mühle, wo ein ökumenischer Gottesdienst und eine Kinderandacht in der Kapelle stattfanden.