Druckartikel: Tourismus in und mit der Natur im Landkreis Kronach

Tourismus in und mit der Natur im Landkreis Kronach


Autor: Klaus Klaschka

LKR Kronach, Donnerstag, 21. Juli 2016

Ferien auf dem Bauernhof kann man im Landkreis Kronach in ganz unterschiedlichen Regionen machen. Eine Übersicht aller Angebote bietet eine neue Karte.
Die Karte stellten Projektleiter Klaus Schaumberger (Zweiter von links) und Landwirtschaftsdirektor Guido Winter (Bildmitte) auf dem Biohof von Reinhard (links) und Roswitha Heil (rechts hinten) in Waldbuch vor. Foto: Klaus Klaschka


Die Zusammenführung der verschiedenen Angebote im Agrotourismus im Frankenwald ist das Ziel eines Projekts des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Kulmbach und Kronach. Als Agrotourismus bezeichnet werden Urlaubs- oder Freizeitangebote auf dem Land oder in dörflichen Regionen.

Jetzt stellten Guido Winter, Leiter des AELF, und Projektleiter Klaus Schaumberg eine Karte vor. 99 Höfe sind darauf eingezeichnet, die neben der Arbeit in der Landwirtschaft zusätzlich Gäste beherbergen.

Von der 5-Sterne-Unterkunft der Familie Heil, auf deren Biohof im Marktrodacher Ortsteil Waldbuch die Frankenwaldkarte vorgestellt wurde, bis zur ganz einfachen Übernachtung im Heuschober - für unterschiedliche Übernachtungscharaktere ist etwas dabei. Urlaub auf dem Bauernhof bedeutet heutzutage nicht mehr nur bei einem Bauern eine möglichst billige Zeit mit der Familie zu verbringen, Kälbchen streicheln zu können und auf einem Heuwagen mitfahren dürfen.

Die Ansprüche der Gäste haben sich geändert und damit auch die Angebote auf den jeweiligen Bauernhöfen. Gäste suchen zunehmend das authentische Natur- und Kulturerlebnis. Regional hergestellte Produkte, attraktive Kulturlandschaften und authentische Erlebnisse sind zunehmend gefragt.


Landwirtschaft erleben

" Touristische Angebote, die natürliche Ressourcen schonen, lokale Kultur fördern sowie regionale Wirtschaft unterstützen, stoßen auf immer mehr Interesse", sagt Pojektleiter Klaus Schaumberg. Für den Agrotourismus sei diese Entwicklung von Bedeutung, da die bäuerliche Landwirtschaft ein starker Träger dieser natürlichen und kulturellen Werte ist.

Agrotourismus ist eingebettet in den natur- und kulturnahen Tourismus, da hier ein besonderer Fokus auf das authentische Erleben von Natur und Kultur gelegt wird. Agrotourismus basiert auf dem breiten Angebot der touristisch diversifizierten landwirtschaftlichen Betriebe: Übernachtungsangebote, Gästebewirtung, hofeigene Erzeugnisse, Erlebnisangebote und bäuerliches Handwerk.

"Und der Trend geht nach oben", weiß Klaus Schaumberg: In Bayern steigen die Übernachtungszahlen seit Jahren mit einer durchschnittlichen Zuwachsrate von drei Prozent und erreichten bis zu 88 Millionen im Jahr 2015.
Der Anteil von Übernachtungen auf Bauernhöfen und Landhöfen beträgt dabei um die 12 Prozent (2014). Der Wachstumstrend werde aktuell noch durch eine größere innerdeutsche Nachfrage verstärkt, bedingt durch Krisen, die sich auch auf die klassischen Urlaubsregionen auswirken.


Urlaubsregion Frankenwald

Der Frankenwald als zertifizierte Region - die erste in Bayern und zweite in ganz Europa - hat in diesem Umfeld seine besondere Chance. Wobei der Frankenwald, so der leitende Landwirtschaftsdirektor Guido Winter, bei Weitem noch nicht den Bekanntheitsgrad hat, den er haben könnte.

Das Landwirtschaftsamt möchte mit seinem Projekt weitere lmpulse für eine nachhaltige Regionalentwicklung mit Modellcharakter in der Urlaubsregion Frankenwald geben.

Die Familie Heil hat zurzeit Gäste aus dem Schweizer Kanton Graubünden und aus dem südöstlichen Baden-Württemberg. Man möchte mit dem Überblick über die agrotouristischen Angebote im Frankenwald aber auch für die Einheimischen einen Anreiz geben, die eigene Heimat näher kennen zu lernen.

So sind die Anbieter auf der Karte in verschiedenen Kategorien aufgelistet: Vom normalen Urlaub auf dem Bauernhof mit Übernachtungsmöglichkeiten, über Hofbewirtung, Hofverkauf wie zum Beispiel Direktvermarktung bis hin zu Erlebnisbauernhöfen und deren Programme.

Die von Klaus Schaumberg zusammengetragenen Informationen liegen nun "ganz unzeitgemäß analog", so Landwirtschaftsdirektor Winter, als Landkarte vor.
Aufgefaltet ist die Karte immerhin 62 mal 76 Zentimeter groß. Sie wird in den diversen Tourismusinformationen der Region ausliegen, in den Landwirtschaftsämtern und auch bei den Frankenwaldvereinen, so dass Neugierige einen Überblick der Angebote bekommen.