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Tina will bayerische Bierkönigin werden


Autor: Vanessa Schneider

Kronach, Donnerstag, 08. Mai 2014

In Kronach ist sie es schon, in Bayern will es Tina-Christin Rüger werden: Bierkönigin. Jeder kann online für sie stimmen.
Tina-Christin Rüger aus Kronach will bayerische Bierkönigin werden. Foto: Luisa Mähringer


Tina-Christin Rüger ist Kronachs erste Bierkönigin. Jetzt will die hübsche 25-Jährige aus Oberfranken, dem Bezirk mit der größten Brauereidichte, ganz Bayern in Sachen Bier repräsentieren. Im Gespräch verrät sie, warum.

Wieso möchtest du Bierkönigin werden und nicht etwa Repräsentantin von Spargel oder Wein?
Tina-Christin Rüger: Gute Frage! Spargel und Wein - oder andere feine Spezialitäten - waren nie ein Thema. Dazu habe ich gar keinen Bezug. Ganz im Gegensatz zum Bier.Ich bin mit den zahlreichen Brauereien in der Umgebung aufgewachsen, habe in Biergärten und schließlich jahrelang auf dem Kronacher Freischießen (im Schützenhaus) bedient und auf anderen Volksfesten in der Region, wie dem Freischießen Marktzeuln, der Kirchweih in Wallenfels oder anderen kleinen Festen in der Umgebung. Als ich 2012 Kronacher Bierkönigin wurde, ist das Interesse auch an der Bierherstellung (Bierbrauen, Zutaten etc.) gewachsen.

Als Bierkönigin muss man bestimmt öfter mal probieren. Wie viel Bier kommt da zusammen?
Das kann ich schwer einschätzen. Kommt wahrscheinlich auf die Situation und die Veranstaltung an. Wichtig ist nur, dass es immer im Rahmen bleibt und der gute Gerstensaft nicht zu Kopf steigt. Ich sehe Bier als einen Genuss an und trinke nur in Maßen.

Muss man als Bierkönigin Bier gerne trinken?
Da man als Bierkönigin weltweit das Bayerische Bier repräsentiert und verkosten muss, ist es bestimmt von Vorteil, wenn man Bier mag! So wie ich es tue.

Welche Aufgaben hat eine Bierkönigin?
Die Bayerische Bierkönigin wird für die einjährige Amtszeit das Bayerische Bier, die Bayerischen Brauereien und die traditionelle Lebensart weltweit repräsentieren. Das Amt beinhaltet einige Pflichttermine und eine ganze Reihe an Veranstaltungen, die sie je nach Terminkalender besuchen kann. Sie sollte jedoch so viele Veranstaltungen wie möglich wahrnehmen. Die aktuelle Bierkönigin war neben vielen anderen Reisen zum Beispiel zuletzt in Denver (USA) beim World Beer Cup 2014.

Welches Bier ist dein Favorit?
Fangfrage! Je nach Stimmung und Situation wechselt es: Natürlich vorrangig unsere oberfränkischen Spezialitäten, wie zum Beispiel das Kellerbier oder ab und zu ein Rauchbier. Aber ich hab mich da nicht festgelegt, gerne probiere ich auch andere Biersorten: egal ob es sich um ein saisonbedingtes Bier handelt oder um einen leckeren Haustrunk einer Gaststätte oder Brauerei.

Was macht gutes Bier aus?
Ein Bier muss schmecken, zum Anlass passen und mit Liebe gezapft sein - das ist Hauptsache!

Woher kennst du dich so gut mit Bier aus?
Die Wahl zur Kronacher Bierkönigin hat mein Interesse an der Herstellung von Bier geweckt. Ich habe seitdem zahlreiche Anstiche in Biergärten oder auf Festen in der Region gemacht und anschließend unter den Gästen verteilt.

Bei einer heimischen Brauerei habe ich sogar den eigens in Kronach angebauten Hopfen zum Bier "Kronacher Goldhopfen" hinzuzugeben. Außerdem habe ich an der kulinarischen Stadtführung durch Kronach sowie an mehreren Brauereiführungen teilgenommen und in einer Brauerei sogar mehrere Brauprozesse begleitet. Dadurch habe ich viele Menschen aus ganz Bayern kennengelernt, die alle auf unterschiedlichste Weise mit Bier zu tun haben, wie zum Beispiel Braumeister aus ganz Europa, Biersommeliers oder Bier-Blogger. Durch das alles ist mein Interesse mehr und mehr gewachsen.

Um mein Wissen für die Wahl zur Bayerischen Bierkönigin zu vertiefen, habe ich bereits an einem Bierseminar in Coburg bei Biersommellier Michael König und bei einem privaten Bierseminar in der Deutschen Bierakademie Bamberg bei Markus Raupach teilgenommen. In Bamberg war auch die amtierende Oberfränkische Bierkönigin Sabrina Lang als persönliche "Bier-Trainerin" dabei.

Es gab ja auch eine Vorauswahl, bei der ihr auf der Bühne standet. Was musstet ihr da konkret machen? Der Vorentscheid war am 10. April in München. Über 20 Personen wurden dazu eingeladen, sieben davon wurden letztendlich von der Jury für das Finale ausgewählt. Beim Vorentscheid wollte die Jury sehen, ob die Kandidatin Bezug zum Bier hat, ob sie für das Amt der Bayerischen Bierkönigin geeignet ist und ob sie vor Publikum Präsenz zeigen kann.

Alle Kandidatinnen hatten die Aufgabe, vier Minuten auf der Bühne frei zu reden - über sich, über ihren Beruf, Hobbys und über ihre Ambitionen, Bierkönigin zu werden. Ich habe von Kronach und Franken, den heimischen Brauereien, meinem Beruf als Disponentin in der Integrierten Leitstelle in Coburg erzählt. Als Disponentin nehme ich die Notrufe in den Landkreisen Kronach, Lichtenfels und Coburg entgegen und alarmiere die jeweiligen Rettungsfahrzeuge. Die restliche Zeit habe ich über meine ehrenamtlichen Hobbys (BRK und Feuerwehr) und meine sportlichen Aktivitäten (Wandern, Tennis) erzählt.

Am Ende fragte die Jury nach der Bedeutung der Hasen auf der handbemalten Dirndlschürze. Das Motiv hatte nichts mit Ostern zu tun, sondern mit einem Teil der Kronacher Stadtgeschichte: nämlich den Kroniche Housnkühn. Der Jury gefiel meine Erzählung über die Schweden und die starken Frauen von Kronach!

Wieso sollen die Leser für dich voten?
Weil ich von hier bin, weil ich stolz auf meine Heimat und die heimische Bierkultur bin - die es nirgends auf der Welt in diesem Ausmaß gibt! Damit unser gemeinsames Vorhaben, die bayerische Lebensqualität in die Welt hinauszutragen, gelingt, kann jeder aktiv werden und jetzt hier abstimmen.