Thomas Friedlein macht im Endspurt des Küpser Bürgermeister-Wahlkampfs Station in Oberlangenstadt und sucht das Gespräch mit den Bürgern.
In der Marktgemeinde Küps läuft der Countdown für die Bürgermeisterwahl, die am kommenden Sonntag stattfindet. Unter dem Slogan "Anpacken ist mein Stärke" will der SPD-Kandidat, Thomas Friedlein, den Chefsessel im Rathaus erobern.
In den letzten Tagen vor der Wahl war und ist Thomas Friedlein in der Marktgemeinde unterwegs. Er macht Hausbesuche. Er wolle sich damit den Bürgern persönlich vorstellen, begründete er bei einer Veranstaltung in
Oberlangenstadt seine Tour. Ein Kandidat zum Anfassen wolle er sein, einer, den man nicht nur von Veranstaltungen und Wahlplakaten kennt, sondern der zu den Leuten kommt.
"Ich halte es für sehr wichtig, die Bürger mit einzubeziehen", erklärt er am Freitagabend bei seiner Wahlveranstaltung. Und diese war außergewöhnlich. Statt der üblichen Reden war es mehr eine lockere Zusammenkunft. Bei Bratwürsten, Glühwein und "Friedel-Bier" nutzten die rund 70 Anwesenden die Gelegenheit zur Diskussion. Sie sprachen zum einen dem SPD-Bürgermeisterkandidaten ihr Vertrauen aus, zum anderen aber äußerten sie ihre Vorstellungen über die Zukunft ihrer Heimatgemeinde.
Anregungen der Bürger
"Er ist ein guter Mann", meinte Lieselotte Hoffman, die diese Art der Wahlkampfveranstaltung mit dem "Friedel-Bier" als "sehr schön" empfand. Sie kenne die Familie schon seit Jahren, meinte sie. Auch das aktuelle Prinzenpaar, Jessika I. und Jasin I., das ehemalige Prinzenpaar Gerald I. und Dirk II. sowie die zweite Vorsitzende der "Langstädter Fousanachter", Michaela Stadelmann, waren anwesend. "Der Friedl war bei Veranstaltungen immer dabei. Er ist wie wir", sagte Prinz Jasin I. Müller.
Bei dieser Veranstaltung wurden aber auch Anregungen an den SPD-Kandidaten herangetragen. So wünschten sich einige, dass nach der Sanierung der Schule die Vereine in einer der beiden Turnhallen Veranstaltungen abhalten können. Einer hielt die Ortsteilfeuerwehren für überflüssig. Eine Stützpunktfeuerwehr würde ausreichen; die Kommune könnte dadurch Geld sparen.
Für Friedlein legte sich der Ortsvereinsvorsitzende der SPD Oberlangenstadt, Wolfgang Neumann, mächtig ins Zeug. "Wer den Friedl kennt, der weiß, er macht nichts Normales, sondern Außergewöhnliches!" Friedlein habe Ideen, was die Zukunft von Küps betrifft.
Und Friedlein? Er sprach von seinen Zielen. Darunter fallen unter anderem, Küps als eine lebenswerte Gemeinde für alle Generationen weiterzuentwickeln, Arbeitsplätze vor Ort schaffen, das Ehrenamt weiter zu stärken. Er berichtete zudem von seinen Hausbesuchen und sprach von positiven Erfahrungen. Er habe die Bürger von einer Seite kennen gelernt, die er zuvor nicht gekannt habe. Im Nachhinein wundere er sich, warum so wenige Küpser bei Bürgerversammlungen anwesend sind. "Die Leute öffnen sich eher bei Privatgesprächen, alle haben ihre Anliegen", stellte er fest. "Man erfährt, wo es brennt!"
Fairer Wahlkampf
Sollte er den Chefsessel im Rathaus erobern, will er auf jeden Fall Bürgerversammlungen in den einzelnen Ortsteilen abhalten, zudem jedes Jahr Ortsbegehungen durchführen, zu denen er die Bevölkerung einladen möchte. Aufgrund seiner Hausbesuche ist Friedlein überzeugt, dass die Leute bei derartigen Zusammenkünften eher ihre Meinung äußern, als bei einer öffentlichen Versammlung. "Ich will nah am Menschen sein", betonte er.
Auch sein Mitbewerber, CSU-Kandidat Bernd Rebhan, war Thema. In diesem Zusammenhang spricht Friedlein von einem fairen Wahlkampf. "Wir führen den bis zum Bauchnabel, aber nicht darunter." Er vergaß nicht, sich dafür zu bedanken.
Etwas Unverständnis war seiner Stimme zu entnehmen, als er davon sprach, dass bei der Wahlkampfveranstaltung in Tüschnitz nur vier Bürger anwesend waren und in Oberlangenstadt fast 70. Vielleicht hänge es damit zusammen, dass der SPD-Ortsverein diese Veranstaltung mit einer Verlosung gekoppelt hat, mutmaßte er. Doch egal, wie es ist, er freute sich auf jeden Fall, dass die Oberlangenstädter so zahlreich erschienen waren.