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Thomas Friedlein: "Als Bürgermeister wäre ich Teamspieler"


Autor: Marco Meißner

Küps, Donnerstag, 26. Januar 2017

Der Theisenorter Thomas Friedlein tritt am 5. Februar für die SPD zur Wahl des Küpser Gemeindeoberhaupts an.
Thomas Friedlein tritt in Küps für die SPD an. Foto: Achim Bühler


In der Kommunalpolitik ist der Theisenorter Thomas Friedlein, den meisten Küpsern besser als "Friedl" bekannt, zurzeit noch ein kaum beschriebenes Blatt. Zurzeit! Denn er will das bald ändern. Er möchte anstelle des scheidenden Bürgermeisters Herbert Schneider (parteilos) beweisen, dass er die Geschicke der Gemeinde lenken und dass die SPD kreative Ideen zur Gestaltung der Küpser Zukunft anbieten kann.

Der Sozialdemokrat absolviert zwar gerade seine erste Amtszeit im Marktgemeinderat, doch worauf es in der Kommunalpolitik ankommt, weiß er aus seiner 15-jährigen Parteizugehörigkeit schon gut. Dass er weiß, wie seine Mitbürger ticken und wie er mit Menschen umgehen muss, das wiederum hat er eigener Aussage nach als langjähriger Vorsitzender der TSF Theisenort und bei zahllosen Messe-Beratungsgesprächen für seinen Arbeitgeber, die Firma Hartan, gezeigt.


Kreativität statt Verschuldung

Für den Fall seiner Wahl ist aus diesen Erfahrungen heraus eines für ihn klar: "Ich wäre ein Teamspieler." Er hält nichts von Alleingängen und davon, als Bürgermeister über die Köpfe anderer hinweg zu entscheiden. Natürlich will er eine eigene Handschrift zeigen, aber dabei auch die Argumente des Ratsgremiums, der Bürger und der Verwaltung einfließen lassen.

"Küps kann mehr. Küps hat mehr verdient", betont Friedlein mit Blick auf viele drängende Entscheidungen bei knappen finanziellen Möglichkeiten. Unter diesen Umständen brauche es clevere Ideen für eine möglichst optimale Infrastruktur. "Schließlich dürfen wir unseren Enkeln keinen Schuldenberg hinterlassen." Damit kommt er zu einem kostenintensiven Vorhaben: die Schulsanierung in Küps. "Ein großes Ding." Er geht von einem Volumen in Höhe von etwa 11,5 Millionen Euro aus. Seiner Ansicht nach eine notwendige Ausgabe bei einer sehr guten Förderung (90 Prozent).

Allerdings warnt Friedlein davor, sich von solchen Fördermitteln blenden zu lassen und unüberlegt weitere Großprojekte zu starten. Viele mit solchen Vorhaben verknüpfte Ausgaben seien nicht sofort zu erkennen. Die Kommune dürfe nicht auf solchen Kosten sitzen bleiben. Er denkt beispielsweise an das Wasser- und Kanalnetz. Trotz der Investition in Küps möchte er auch, so lange es möglich ist, an der Schule in Johannisthal festhalten. "Einem Erstklässler kann nichts Besseres passieren, als in so eine kleine Schule zu kommen", ist er überzeugt.


Varianten für Straße unter die Lupe nehmen

Friedlein richtet sein Augenmerk zudem auf den Fortgang des Bundesstraßen-Ausbaus mit der Ortsdurchfahrt von Küps. Bevor er sich hier allerdings auf eine gewünschte Lösungsvariante festlegt, will er die Vorschläge der beteiligten Stellen hören. Der amtierende Bürgermeister warte auf schriftliche Benachrichtigungen, über die dann diskutiert werden müsse. Mit dem Straßenbau hängt auch die Sorge der Bürger von Au zusammen, dass sich die Hochwasser-Problematik im Dorf verschärfen könnte. Hier folgt Friedlein der Einschätzung seines Fraktionskollegen Dieter Lau. So müsste der Hochwasserdamm entbuscht und an manchen Stellen angepasst werden. Dazu brauche es jedoch staatliche Hilfe und das Zutun des Wasserwirtschaftsamtes.

Beim Angebot an Gewerbegebieten müsse sich ebenfalls etwas tun, fährt der 50-Jährige fort. Das gleiche gelte für den Kampf gegen die Leerstände in den Ortskernen. Förderprogramme dafür gebe es. Im Bereich der Kinderbetreuung sei man gut aufgestellt, dennoch müsse die Gemeinde weitere Angebote für junge Leute schaffen. Als Beispiel nennt er eine Kletterwand oder die Unterstützung der Gastronomie - "da haben wir in Küps eigentlich gar nichts mehr." Zudem müsse die Gemeinde ihre vorhandenen Qualitäten besser präsentieren.


Der Gemeinde Impulse geben

Um das verwirklichen zu können, muss Friedlein die Wahl am 5. Februar für sich entscheiden. Ein Schritt, den er sich zutraut, auch wenn er seine jetzige Arbeit sehr gerne macht. Er möchte nun in der Gemeinde neue Impulse setzen. Dass der Wahlkampf bis dato sehr fair verläuft, ist ihm dabei sehr wichtig. Schmutzige Wäsche zu waschen, sei für ihn ein Unding. Da ist er sich mit seinem alten Bekannten und Mitbewerber Bernd Rebhan (CSU) einig. Und auf noch eine Sache legt er wert: "Egal, wie die Wahl läuft, ich bleibe der Thomas Friedlein, der ich bin."


Thomas Friedlein im Porträt

Familie Thomas Friedlein, bekannt auch als "Friedl", wurde vor 50 Jahren in Theisenort geboren. Er ist verheiratet, hat eine Tochter und einen Enkel. Mit seiner Familie lebt er in einem Vier-Generationen-Haushalt.

Werdegang Bereits seit 32 Jahren ist Thomas Friedlein beim Sonnefelder Kinderwagen-Hersteller Hartan beschäftigt.

Politik Der SPD-Kandidat ist im dritten Jahr Mitglied des Marktgemeinderates. Seit 2002 gehört er der SPD an, für die er auch im Abwasserverband sitzt. Zudem ist er bei den Sozialdemokraten Kassierer im Gemeindeverband.