Teuschnitzer Stadtrat macht beim Kräutergarten ernst
Autor: Heike Schülein
Teuschnitz, Mittwoch, 04. November 2015
Der Teuschnitzer Stadtrat beschloss die Möblierung des Kräutergartens sowie die Ausstattung und den Einbau zweier Küchen in der Arnika-Akademie. Für beide Vorhaben erwartet man Zuschüsse von 80 Prozent.
In den um 360 Grad drehbaren Drehsitzliegen hat man einen wunderbaren Überblick über den Kräutergarten. Markante Objekte wie Bäume, Gehölz oder der Teich werden von Spotbeleuchtungen in ein zauberhaftes Licht getaucht. Ein überwachsener Laubengang sorgt für romantische Stimmung - Bei der Stadtratssitzung machte Netzwerkmanager Oliver Plewa schon einmal "Lust" auf einen schönen Sommerabend im Teuschnitzer Kräuterlehr- und Schaugarten.
Die Landschaftsarchitekten Droll & Lauenstein aus Coburg waren mit der Planung beauftragt worden. Die Pläne, in die auch die Ideen des Arnikavereins mit einbezogen wurden, präsentierte Plewa dem Gremium. Die Beschilderung besteht aus zwölf Themenschildern in Pultform, zwei 1,80 auf 1,50 Meter große Infotafeln sowie - als Wegweiser - zwei Pylonen. "Dabei handelt es sich um dreiseitige - also von drei Seiten aus lesbare - Aufsteller", so Plewa.
Hedwig Schnappauf (FL) wünschte sie auf Kinder ausgerichtete Informationsmöglichkeiten - in Form einer Museumspädagogik. Das will man noch aufnehmen. "Wird die Beschilderung nicht etwas zu steril?", fragte Harald Fehn (SPD), der den hohen Aufwand und die in seinen Augen überteuerten Kosten der Beschilderung anprangerte. Zweiter Bürgermeister Stephanus Neubauer (CSU/ FWG) sah dies nicht so. Er verwies darauf, dass die Schilder der Witterung ausgesetzt seien und korrosionsfreier Edelstahl im Bereich Fremdenverkehr zeitgemäß sei. Gegenstimmen für die geplante Möblierung gab es von Harald Fehn und Mario Stingl (beide SPD) sowie Michael Hebentanz (FW). Ebenfalls grünes Licht gab es - bei Gegenstimmen von Fehn und Stingl - für die Einrichtung zweier Küchen in die Arnika-Akademie. Der frühere Grundschultrakt der Volksschule wird umgebaut. Bisher entstanden im Erdgeschoss die Arnika-Akademie und das Arnikacafé. Laut Bürgermeisterin Gabriele Weber (CSU) sei von allen Akteuren der Arnikastadt, des Netzwerkmanagements und des Arnikavereins der Einbau und die Ausstattung einer Wirtschaftsküche im Erdgeschoss hinter dem Arnikacafé und eine Schauküche im Obergeschoss links befürwortet worden. Aufgrund eines heuer noch vorhandenen Budgets im Modellprogramm "Landaufwand" hatte Architekt Oliver See eine Kostenschätzung und Ausschreibung der Kücheneinrichtung und Geräte unter Berücksichtigung der Bauarbeiten vorbereitet. Die Kosten belaufen sich auf rund 135 000 Euro. Beide Vorhaben, die Möblierung des Kräutergartens sowie die Küchen der Anika-Akademie, werden über das Projekt "Landaufschwung" mit 80 Prozent gefördert. In einer "Landaufschwung"-Sitzung werden am 12. November im Landratsamt Kronach Plewa und See die Projekte vorstellen.
Bürgermeisterin Weber nutzte die Sitzung, um die Ehrung für Dritten Bürgermeister Werner Neubauer mit der Dankurkunde für besondere Verdienste um die kommunale Selbstverwaltung nachzuholen. Bei einer Feierstunde hatte Landrat Marr (SPD) langjährige Kommunalpolitiker für ihren herausragenden ehrenamtlichen Einsatz um das Gemeinwohl ausgezeichnet. Neubauer hatte nicht teilnehmen können. Die Ehrung wurde ihm unter anderem zuteil für mehr als drei Wahlperioden im Stadtrat und als Dritter Bürgermeister seit 2008.
Weitere Punkte aus der Stadtratssitzung
Dachsanierung Mittlere Straße 17: Nach Rücksprache mit dem Stadtumbaumanagement und der Regierung von Oberfranken muss das Dachmaterial geändert werden. Anstelle von Betondachsteinen muss aufgrund der Vorbildfunktion der Stadt Teuschnitz bei Sanierungsmaßnahmen im Altstadtbereich Dachschiefer verwendet werden. Die Mehrkosten betragen 9915,89 Euro.
Strom Die Stadt schließt mit dem Bayernwerk AG einen Konzessionsvertrag über die Bereitstellung des Netzes und die Nutzung öffentlicher Verkehrswege zur Versorgung mit elektrischer Energie ab. Der bisherige Vertrag endet Silvester 2017. Die Höhe der Konzessionsabgabe belief sich für 2015 auf circa 56 200 Euro. In diesem Zusammenhang wurde die Vergünstigung für Landwirte als Sonderkunden auf den Prüfstand gestellt. Bislang elf Landwirte hatten insgesamt eine Ersparnis von 400 Euro. Aufgrund des hohen verwaltungsmäßigen Arbeitsaufwands wurde die Regelung gestrichen.
Straßenbeleuchtung Einverständnis gab es auch für die Straßenbeleuchtung Mühlenweg in Haßlach. Aufgrund der Betriebserweiterung von petz industries muss die 20 KV-Leitung verlegt werden. Im Zuge dessen ergibt sich die Möglichkeit, ein neues Straßenbeleuchtungskabel und die Errichtung vier neuer Straßenlampen vorzunehmen. Kosten: 4662,66 Euro. Da der Parkplatz am Mühlenweg speziell betrieblichen Zwecken dient, ist petz bereit, sich mit 50 Prozent an der kommunalen Maßnahme zu beteiligen. Der Kostenanteil der Stadt beläuft sich auf 2331,33 Euro.
Informationen
- In Sachen Städtebauförderung soll eine Bürgerversammlung abgehalten werden.
- Die Baumfäll- und Pflegearbeiten in Haßlach sind noch nicht ganz fertig.
- 2017 soll der Ausbau der Reichenbacher Straße in Angriff genommen werden.
- Anton Martin (CSU/FWG) fragte nach der Möglichkeit eines Warmwasser-Badetages im Schwimmbad. Dies will man prüfen lassen.
- 3. Bürgermeister Werner Neubauer (CSU/FWG) prangerte den schlechten Zustand des Weges zur Bastelsmühle in Haßlach an. Hier will man Kostenschätzungen einholen.
- Aufgrund eines schweren Unfalls bei Wickendorf an der Einmündung Kreisstraße KC17 regte Michael Hebentanz (FW) die Versetzung des 70-er-Schildes in Richtung Marienroth an. Hier will man das Landratsamt kontaktieren.