Teuschnitz steht vor "Herkulesaufgabe"
Autor: Heike Schülein
Teuschnitz, Mittwoch, 17. Oktober 2018
Am Dienstag wurde der Baudurchführungsbeschluss für das Quartier "Schwarzes Kreuz" gefasst, mit der die frühere Gaststätte wiederbelebt wird.
"Das ist ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung der Stadt", verdeutlichte Bürgermeisterin Gabriele Weber (CSU) eingangs der Stadtratssitzung, die ganz im Zeichen der Neunutzung des "Quartiers Schwarzes Kreuz" stand. Dessen Realisierung stelle für Teuschnitz einen wichtigen Baustein für die Weiterentwicklung der Arnika-Stadt und der Städtebauförderung "Altstadtkern Teuschnitz" dar. Mit dem Projekt soll eine ehemalige Gaststätte mit Gasträumen wiederbelebt und Übernachtungsmöglichkeiten, Gemeinschaftsräume, Biergarten und ein Info-Zentrum Arnikastadt geschaffen werden.
"Das Projekt ist eine Herkulesaufgabe", betonte Weber, die von einer großen baulichen wie finanziellen Herausforderung sprach. Nach Vorstellung der Machbarkeitsstudie im Oktober 2017 waren die Planungsarbeiten mit einem vorgeschalteten VGV-Verfahren mit der Auswahl eines Architekturbüros losgegangen.
Büros sind beauftragt
Am 25. April beschloss der Stadtrat, die "ARGE Schwarzes Kreuz" - bestehend aus den Büros Haberbeck/Schlempp, Studio Gründer Kirfel sowie Architekten Geller & Bornschlögel sowie Freiraumpioniere - mit der Architektur zu beauftragen. Darüber hinaus wurden Büros für Elektrotechnik, Haustechnik, Aufmaß und Tragwerksuntersuchung, Tragwerksplanung sowie Baugrunduntersuchung und Beweissicherung beauftragt. Im Mai 2018 fand eine Auftaktbesprechung mit der ARGE statt, der weitere fünf Sitzungen, davon zwei bei der Regierung, folgten.
"Das Projekt erfährt eine hohe staatliche Förderung", freute sich Weber. So wurde das Projekt im Programm FONOB angemeldet. Dies bedeutet, dass förderfähige Kosten mit 90 Prozent Zuschuss gefördert werden. Zusätzlich werden weitere Fördermittel aus den verschiedensten Töpfen beantragt. "Das Projekt kann nur dank der hohen Förderung realisiert werden", verdeutlichte sie.
In der Sitzung stellten Prof. Markus Schlempp von der Haberbeck Schlempp Architekten GmbH sowie Architekt Florian Kirfel vom Studio Gründer Kirfel die Grundlagenplanungen mit der Kostenschätzung vor. Kirfel ist mit der Planung für die Leistungsphasen eins bis fünf beauftragt. Mittlerweile erfolgten vorbereitenden Untersuchungen, die Abklärungen mit Behörden und Ämtern sowie die Vorentwurfs- und Entwurfsplanung.
Nur die Fassade bleibt
Hinsichtlich der Machbarkeitsstudie ergaben sich Änderungen. Aufgrund der vorhandenen Bausubstanz werde man, so Kirfel, mehr abreißen und neu bauen müssen als geplant. Die historische Sandsteinfassade am Gasthaus sei durch verschiedene Umbauten in minderwertiger Bauart stark verändert worden. Man werde nur noch die Fassade stehen lassen können. Der Küchen- beziehungsweise Lebensmittelbereich wurde vergrößert. Das Hotel erfolgt als Neubau. Eine große Herausforderung beim Saal stelle der Brandschutz dar.
Basierend auf den neuesten Erkenntnissen berechnete man die ausführungsorientierten Kosten. Die Kostenmehrung um rund 75 000 Euro ergab sich insbesondere durch eine Vergrößerung der Außenraumfläche. Basis für die Berechnung sind Baukosten von 4,8 Millionen Euro. Hinzu kommen Planungs- sowie Nebenkosten, so dass sich ein Gesamtkostenvolumen von 6,31 Millionen Euro ergibt. Kostenrisiken ergäben sich beim Abbruch. "Da weiß man nie genau, was einen erwartet", verdeutlichte Kirfel.