Druckartikel: Tettauer Grundschüler verzichteten auf Computer und Co.

Tettauer Grundschüler verzichteten auf Computer und Co.


Autor: Heike Schülein

Tettau, Montag, 25. Mai 2015

Drei Tage ohne Computer, Fernsehen, Wii, Nintendo und Playstation: Bereits zum siebten Mal fanden von Mittwoch bis Freitag die "Medienfreien Tage" an der Grundschule Tettau statt.
Die Schüler und Schülerinnen hatten viel Spaß beim Karate-Training mit Harun-Veysel Elkol. Foto: Heike Schülein


Sämtliche elektronische Medien waren für die Jungs und Mädchen tabu - nicht nur während der Unterrichtszeiten, sondern auch zu Hause. Dafür gab es jede Menge kreative, sportliche wie auch lehrreiche Mitmachaktionen, die durchwegs auf sehr guten Zuspruch stießen."Ich habe noch drei Geschwister an der Schule. Wir dürfen auch zu Hause an den drei Tagen nicht fernsehen - nur meine große Schwester, die schon in der fünften Klasse ist. Aber ich finde das jetzt nicht schlimm. Ich habe ja viele Hobbies", verrät die achtjährige Lillie und zählt auf: "Ich mag Schwimmen und Zumba, ich fahre gerne Fahrrad und ich bastele gerne."

Besonders gefielen der Zweitklässlerin die Kräuterwanderung und der Besuch im Wald mit dem gemeinsamen Grillen. Der ein Jahr jüngere Louis sieht das ähnlich. Ein wenig schwer fällt dem Erstklässler, dass er sein Handy nicht benutzen darf.

Aber dennoch mag er die "Medienfreien Tage", besonders die gemeinsamen Unternehmungen.

Medien sollen nicht generell verteufelt werden

Mit der Aktion will die Grundschule Tettau keinesfalls Medien grundsätzlich verteufeln. Vielmehr will man - so Schulleiterin Birgid Weiß und Konrektorin Antje Eisermann - den Kindern, aber auch deren Eltern viele sinnvolle Möglichkeiten der Freizeitgestaltung jenseits von Computer und Co. aufzeigen.

Bei der Programmgestaltung wurden wiederum die Wünsche der Schüler berücksichtigt. Den Auftakt bildete am Mittwochnachmittag ein gemeinsames Mittagessen mit Pizza und Salat. Danach wurden eine Kräuterwanderung angeboten, Kegeln und Tischtennis, Brettspiele sowie Stricken mit der Strickliesel. Bei einem Besuch der Firma Spindler Kartonagen in Tettau erhielten die Kinder nicht nur eine Betriebsführung, sondern durften auch selbst Schachteln herstellen.

Am Donnerstag stand ein ganztägiger Besuch des Jugendwaldheimes in Lauenstein mit Walderkundung und Grillen auf dem Programm. Der Freitagvormittag stand weitgehend im Zeichen des Sports mit einem Rad-Geschicklichkeitsfahren auf dem Pausenhof, Schwimmen im Schulschwimmbad mit der DLRG, Zumba mit der Zumba-Trainerin Daniela Leib sowie Karate mit Harun-Veysel Elkol. Unter Anleitung von Lehrerin Claudia Brütting wurden zudem leckere Amerikaner gebacken und lustige Kreiselspiele gebastelt. Der Abschluss erfolgte mit allen Jahrgangsstufen gemeinsam.

Ein großes Lob zollten Weiß und Eisermann den Eltern. Diese zögen gut mit und sorgten dafür, dass auch daheim an den Tagen alle elektronischen Medien aus blieben. Einige stellten sich auch als Helfer in der Schule zur Verfügung. Und auch die verschiedenen Unternehmen, die man seit dem Start der "Medienfreien Tage" aufgesucht habe, seien immer gleich dabei - ebenso wie die Vereine. Diese nutzten gerne die Möglichkeit, sich und ihr Angebot vorzustellen, so die Schulleiterinnen.