Tettau feiert gelungene Inszenierung
Autor: Veronika Schadeck
Tettau, Sonntag, 30. März 2014
Das Theater- und Musicalensemble Tettau führte das Stück "In 80 Tagen um die Welt" auf. Benjamin Baier, zugleich einer der Hauptdarsteller, hatte eine eigene Version dieses weltbekannten Stücks auf die Bühne gebracht.
Es geht um Jules Vernes berühmte Geschichte von den Abenteuern des exzentrischen Engländers Phileas Fogg, dem Ende des 19. Jahrhunderts eine Wette zwingt, eine schnelle Weltumrundung zu schaffen. Dieses Thema hat sich das Theater- und Musicalensemble Tettau zu eigen gemacht und am Freitagabend in der Tettauer Festhalle in einer glanzvollen Premiere präsentiert. Dabei haben sie Tettauer ihre ganz eigene Version kreiert, was sich nicht zuletzt am Namen der Hauptperson ablesen ließ, die in der Version der Tettauer Willy Fogg hieß.
40 Darsteller
Mehrere Hundert Zuschauer waren von der Aufführung begeistert. Der Applaus zeigte, dass dem Intendanten des Ensembles und Vorsitzenden der Tettauer Theatergruppe, Benjamin Baier, mit seinen zirka 40 Darstellern eine Inszenierung gelungen war, die Gefallen fand.
Die rund drei Stunden lange Aufführung hatte einen hohen Unterhaltungswert.
Inhaltlich geht es um den reichen englischen Gentleman Fogg, der mit anderen Mitgliedern des Reform-Clubs in London um 20 000 Pfund Sterling wettet, dass es ihm gelingen werde, in 80 Tagen um die Welt zu reisen. Auf seiner Reise befreit er zwei junge Frauen aus der Zwangsarbeit, die ihn schließlich begleiten. Mit dem Zug fahren sie über Paris nach Brindisi, wo sie das Dampfschiff nach Bombay durch den Suez-Kanal besteigen. In einem Reisesack hat er 20.000 Pfund Sterling als Reisekasse dabei, die Hälfte seines Vermögens. In jedem Land trifft er Menschen und Kulturen, die seine Sichtweise verändern.
Das von Fogg mitgenommene Vermögen von 20.000 Pfund ist wenig später bis auf einen unbedeutsamen Rest von rund 1000 Pfund aufgebraucht. Die andere Hälfte seines Vermögens von 20 000 Pfund schuldet er seinen Wettpartnern im Reform-Club, glaubt er zumindest. Denn Fogg denkt zunächst, dass er die Wette wegen eines Tages verloren hat. Er steht vor dem Ruin. Doch durch die Überschreitung der Datumsgrenze hat er jedoch einen ganzen Tag gewonnen. Fogg eilt zum Reform-Club und gelangt schließlich wenige Sekunden vor dem Ablauf der Zeit in den Saal des Clubs und gewinnt somit die Wette. Am übernächsten Tag heiratet er seine auf der Reise gefundene große Liebe.
In jedem Land, das Fogg bereist, sind dazu passende Lieder zu hören, wie beispielsweise "Paris ist eine Reise wert" von Peter Alexander. Die Hauptrollen sind bei diesem Musical wieder mit exzellenten Darstellern besetzt. Die männliche Hauptrolle hat Benjamin Baier inne. Nancy Gerisch (Leoni) nimmt eine der weiblichen Hauptrollen ein. Gerisch hat eine musikalische Grundausbildung und steht als Sängerin bei diversen Coverbands auf der Bühne. Eine weitere Hauptrolle spielt Michelle Knappe (Linda). Die junge Tettauer Ärztin schloss sich 2010 der Theatergruppe an. Charakteristisch ist ihre kräftige Sopranstimme, die sie gekonnt in allen Facetten des Musicals platziert.
Umgedichtet
Federführend schrieb Benjamin Baier das Grundgerüst - das Drehbuch. Michelle Knappe hat die Liedtexte umgedichtet. Unterstützt wurde Baier zudem vom Dirigenten der Tettauer Blasmusik, Wolfgang Milich.