Tag der Wiederbelebung: Reanimation zum Rhythmus der Musik
Autor: Andreas Schmitt
Kronach, Donnerstag, 22. Sept. 2016
Im wahrsten Sinne um Leben und Tod geht es am Samstag auf dem Marienplatz und in der Kühnlenzpassage beim "Tag der Wiederbelebung".
           
Im Rahmen der "Woche der Wiederbelebung", die derzeit bundesweit läuft, initiieren das BRK Kronach und die ehrenamtliche Initiative "Landkreis Kronach reanimiert" von 10 bis 15 Uhr auch in Kronach einen "Tag der Wiederbelebung". 
"Die Besucher sollen gut unterhalten werden und gleichzeitig ein Gefühl dafür bekommen, was im Notfall zu tun ist", sagt Justyna Swol. Die Ärztin ist Mitbegründerin der Initiative, die durch vielfältige Aktionen und eine eigene Facebookseite dafür wirbt, die richtigen Erste Hilfe-Maßnahmen einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen.
Denn, so betont Swol, zum Erstretter könne jeder werden. Die meisten Herzstillstände geschähen im persönlichen Umfeld - zu Hause, beim Sport oder auf der Arbeit. Deshalb wolle man am Samstag versuchen, Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten auf- sowie Hemmschwellen und Berührungsängste abzubauen. 
Zwar sei die Hemmschwelle gerade bei Fremden oft sehr hoch. "Der einzige Fehler ist aber, nichts zu tun", sagt Swol. Sie und ihre Mitstreiter wollen mit der Aktion in Kronach das Bewusstsein für Erste Hilfe schärfen und zum Handeln im Notfall motivieren.
Dabei kommt auch Musik zum Einsatz: "Wer im Takt eines Disco-Beats reanimiert, hat den lebensrettenden Rhythmus", sagt Swol über das etwas andere Reanimationstraining, für das es auch ein Zertifikat gibt.
Doch das Üben per Hand und per Defibrillator ist noch lange nicht alles, was die Besucher erwartet: Kinder werden in einer Teddy- und Puppenklinik spielerisch an die Erste Hilfe herangeführt und können sich anschließend beim Spielmobil mit Hüpfburg, Schminkstation sowie Bastel- und Malgruppe austoben. Erwachsene haben die Möglichkeit, sich an einem Stand der Integrierten Leitstelle (ILS) aus Ebersdorf bei Coburg über die teleonunterstütze Wiederbelebung zu informieren.
  
  Lebensretter per App
 
Die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) wird an ihrem Stand über die speziellen Anforderungen der Rettung auf dem Wasser berichten.Ein Höhepunkt wird eine Simulation der dänischen Firma "First AED" sein. Diese hat eine App entwickelt, über die registrierte Ersthelfer durch die ILS im Notfall einen Alarm auf ihr Smartphone erhalten. Außerdem wird der Standort des nächsten Defis angezeigt. Wie das Ganze in der Realität funktioniert, zeigen die Dänen um 11 und 13.30 Uhr.