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Susanne Grebner gelingt Sensation in Wilhelmsthal


Autor: Veronika Schadeck

Wilhelmsthal, Sonntag, 16. März 2014

Die SPD-Frau gewinnt die Bürgermeisterwahl in Wilhelmsthal und löst damit Amtsinhaber Wolfgang Förtsch (CSU) ab.


Die Briefwahl ist noch nicht vollständig ausgewertet, aber da steht bereits fest: Susanne Grebner wird die neue Bürgermeisterin von Wilhlemsthal.

"Es ist ein Erdrutsch", heißt es im Rathaus, während die Ergebnisse aus den einzelnen Ortschaften eintreffen. "Es steht ja noch nicht fest, ich hatte noch keinen Anruf", übt sich die neue Chefin der Gemeinde derweil noch in Zurückhaltung. Dann kommt schließlich der erlösende Anruf.

"Es ist Wahnsinn, ich bin die neue Bürgermeisterin von Wilhelmsthal", ruft Susanne Grebner. Sie kann ihre Freudentränen nicht verbergen. Sie habe den ganzen Tag gebangt, sei am Sonntagmorgen in der Kirche gewesen, auf dem Friedhof. In den vergangenen Wochen habe sie zusammen mit ihren Mitstreitern alles versucht, um Stimmen zu gewinnen. Trotzdem seien ihr am Sonntag Zweifel gekommen, ob sie nicht hätte mehr tun können.



Überschwängliche Freude herrscht im Hause Grebner am Sonntagabend gegen 19 Uhr. Die künftige Bürgermeisterin fällt ihrem Mann Jürgen in die Arme, ihrer Tochter Laura, Sohn Maximilian hebt seine Mutter in die Luft. Sie wird gedrückt, von Bekannten, Verwandten und von ihrem Gemeinderatskollegen und Freie-Bürger-Vorsitzenden, Matthias Barnickel. Das Telefon klingelt, das Handy auch. "Wir sind unheimlich stolz auf dich", sagt Tochter Laura strahlend. Zwischen all den Gratulationen bricht es immer wieder aus ihr heraus: "Ich kann es immer noch nicht glauben, ich kann das Gefühl nicht beschreiben". Und einige Sekunden später: "Ich bin zwar noch nie Marathon gelaufen, aber so muss sich ein Läufer vorkommen, wenn er sein Ziel erreicht."

Im Rathaus in Steinberg weilt währenddessen der abgewählte Bürgermeister Wolfgang Förtsch. Die Enttäuschung ist ihm anzusehen. Er müsse sich erst sammeln, diese Niederlage erst verdauen, sagt er. Dieses Ergebnis habe er nicht erwartet. "Wird die Politik nur noch von Populismus getragen?", fragt er.

Sein negatives Wahlergebnis begründet er mit einer langwierigen Kampagne, die gegen ihn gelaufen sei. "Ein steter Tropfen höhlt den Stein." Dabei habe er für die Gemeinde doch einiges bewegt, ringt er nach Worten. "Ich wüsste nicht, wie ich es hätte anders machen können", sagt Förtsch und spricht von verlorenen Chancen. Er ist überzeugt, dass er in einer zweiten Amtsperiode die Bürger in den einzelnen Ortsteilen mehr hätte zusammenbringen können. Jetzt, befürchtet er, werden "alte Gräben" wieder aufgerissen.

Was er künftig macht? Dazu will sich Förtsch noch nicht äußern. Er habe einige Angebote, aber er müsse jetzt erst diese Wahlniederlage verarbeiten.

Derweil knallen im Hause Grebner die Sektkorken. Für ihn sei es einer seiner schönsten Tage, bringt Matthias Barnickel (Freie Bürger) seine Freude zum Ausdruck.

Die Musik spielt vor Grebners Wohnhaus auf, dann geht es in die Gaststätte Hauptmann - zum Weiterfeiern.