Stockheim schaut nach Gandjazounmè
Autor: Karl-Heinz Hofmann
Stockheim, Donnerstag, 17. Juli 2014
Die Grundschule hat sich für eine Partnerschaft mit einer Grundschule in Benin in der Region Lokossa entschlossen. An zwei Afrika-Tagen der Schule lernten die Viertklässler aus dem Frankenwald viel über Lebensweise und Sitten in dem westafrikanischen Staat.
Zur Intention der Grundschule Stockheim informierte Schulleiterin Astrid Kestel. "Schon beim Schulfest 2013 konnten wir an der Grundschule Stockheim einen größeren Geldbetrag einnehmen. Bei den Überlegungen, wem die Spende zugute kommen soll, kam uns die Idee, Kindern in Afrika zu helfen. Dies sollte aber nicht nur eine einmalige Aktion sein. Vielmehr wünschten wir uns eine Partnerschule, mit der wir auch in Zukunft in enger, freundschaftlicher Verbindung stehen und deren Bildungsarbeit wir weiterhin unterstützen wollen.
Kontakte hergestellt
Lehrer, Schüler und Eltern waren von diesem Gedanken begeistert, der für uns einen wichtigen Schritt im Hinblick auf die Völkerverständigung bedeutet.
Zu erfahren, wie gleichaltrige Kinder in einem ganz anderen Teil der Welt leben und unter welchen Umständen sie die Schule besuchen, erweitert nicht nur den Horizont, sondern macht sicherlich auch dankbar für die eigene Situation."
Um authentische Informationen über Lebensweise, Sitten und Bräuche zu bekommen, lud die Grundschule das Stockheimer Ehepaar Evi und Günther Scheler an zwei Tagen zum Unterricht ein.
Evi und Günther Scheler engagieren sich seit Jahren in Benin in Westafrika. Sie haben 1994 eine Schulpartnerschaft zwischen der Mittelschule Pressig und der Schule in Bonou vermittelt und die bis heute anhaltende Freundschaft aufgebaut.
In regelmäßigen Abständen reisen die Schelers auf eigene Kosten in das westafrikanische Land und sorgen vor Ort dafür, dass die Spendengelder aus dem Frankenwald für notwendige Anschaffungen verwendet werden und damit vor allem die Schulausstattung und Unterrichtsmaterialien verbessert werden. Darüber hinaus wurden auch Toiletten an der Schule und ein Dorfbrunnen mit Geld aus dem Frankenwald erbaut.
Schüler staunten
Das Ehepaar stellte auch über Freunde in Benin den Kontakt zu der öffentlichen Grundschule von Gandjazounmè her. Für die derzeit 204 Mädchen und Jungen stehen momentan zwei Klassenräume zur Verfügung, von denen nur einer mit Bänken ausgestattet ist. Die Informationen über die Verhältnisse an dieser Grundschule vernahmen die Stockheimer Viertklässler mit Staunen.
Das Ehepaar Scheler wird voraussichtlich im Juli 2015 wieder in den Benin reisen. Bis dahin soll mit verschiedenen Aktionen die Schulpartnerschaft vorangebracht werden.
Weil die Kinder der vierten Klassen vor allem beim Sommerfest 2013 mit ihrem Apfelmarkt am Erlös großen Anteil hatten und nun aber an weiterführende Schulen wechseln, haben sich die Klassenleiterinnen, Brigitte Roppelt und Astrid Kestel entschlossen, das Ehepaar Scheler in die Schule einzuladen und hier in den Klassen zwei Afrika- Tage zu veranstalten.