Steinwiesener Feuerwehr ist in der Lage, Leben zu retten

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Die Feuerwehr Steinwiesen hat einen Defibrillator. Darüber freuen sich (von links) Marcus Ströhlein, Dominik Welscher, Andreas Klinger, Kerstin May und Bruno Beierlorzer. Foto: Susanne Deuerling
Die Feuerwehr Steinwiesen hat einen Defibrillator. Darüber freuen sich (von links) Marcus Ströhlein, Dominik Welscher, Andreas Klinger, Kerstin May und Bruno Beierlorzer. Foto: Susanne Deuerling

Die Feuerwehr Steinwiesen ist nicht nur in der Lage, Brände zu löschen, Technische Hilfeleistungen zu erbringen und Sicherheitswachen durchzuführen. Vielmehr sind die ausgebildeten Feuerwehrsanitäter zusätzlich geschult, um im Notfall eingreifen und eventuell Leben retten zu können.

Bereits 2013 stellten die Verantwortlichen die Weichen, um auch bei medizinischen Notlagen eingreifen zu können. Gemeinsam mit dem Bayerischen Roten Kreuz betrieb man damals einen temporären Helfer vor Ort (HvO), und in den darauffolgenden Jahren nahmen viele Aktive an einer Sanitätsausbildung teil.

Immer wieder wurden diese als Ersthelfer alarmiert, um bei lebensbedrohlichen Notfällen die wertvolle Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes zu überbrücken. Deshalb wurde auch die Ersthelfer-Ausstattung erweitert. Jetzt freuten sich die zehn Feuerwehrsanitäter mit ihrer Kommandantin Kerstin May an der Spitze über die Anschaffung eines 1300 Euro teuren automatischen externen Defibrillators, kurz "Defi". Finanziert wurde er mit den Einnahmen des "Cafés Flori" am Faschingssonntag sowie mt Mitteln des Feuerwehrvereins.



"Wenn jede Sekunde zählt"


Vorsitzender Bruno Beierlorzer übergab das Gerät, und Kerstin May freute sich: "Wir haben dadurch eine Möglichkeit geschaffen, uns und anderen im äußersten Notfall helfen zu können, wenn jede Sekunde zählt."

Das Gerät wurde in erster Linie zwar zur Absicherung der eigenen Kameraden bei Übungen und Einsätzen angeschafft, soll aber auch der Allgemeinheit zur Verfügung stehen. In der Regel sind zwar Rettungswagen und Notarzt innerhalb von zwölf Minuten am Notfallort, aber dennoch verstreicht oft wertvolle Zeit, wenn keine Wiederbelebungsmaßnahmen durch Angehörige, Passanten oder Ersthelfer durchgeführt werden.


Die ersten drei Minuten entscheiden


Bereits nach drei Minuten Herz-Kreislauf-Stillstand kann es zu bleibenden Hirnschäden kommen. "Es ist besonders wichtig, dass gerade in den ersten Minuten nach einem Herzstillstand unverzüglich mit einer Herz-Lungen-Wiederbelebung begonnen wird, um den Teufelskreis durchbrechen zu können und die Überlebenschance der Patienten so erheblich zu steigern!", erklärt Kommandantin Kerstin May.

Für die Steinwiesener Bürger wird sich dennoch erstmal nichts ändern, denn wie bisher wird der stationierte Rettungswagen samt Notarzt zum Einsatz kommen, wenn medizinische Hilfe benötigt wird.

Da im Herbst die Ortsdurchfahrt wieder für mehrere Tage komplett gesperrt sein wird, gibt es derzeit Überlegungen, den HvO-Dienst wieder offiziell aufzunehmen.

Laut Kerstin May sind ausreichend Personal und sanitätstechnische Ausstattung vorhanden, um eine "First Responder Einheit" zu gründen. Diese Entscheidung werde aber nur mit ausreichend Zustimmung durch die Mannschaft und dem Markt Steinwiesen getroffen.