Steinwiesen: Vollsperrung wirft Schatten voraus
Autor: Susanne Deuerling
Steinwiesen, Mittwoch, 16. Sept. 2015
Die blockierte Ortsdurchfahrt, der Kirchenvorplatz und die Lebensqualität für Generationen waren die Hauptthemen der Gemeinderatssitzung in Steinwiesen.
Bürgermeister Gerhard Wunder (CSU) informierte die Gemeinderäte über die Besprechung mit den Behörden und Rettungskräften, die am Montag stattgefunden hatte. Die Ortsdurchfahrt werde vom 12. bis 17. Oktober komplett für den Verkehr gesperrt. Für die Steinwiesener Bürger und die Pendler in den Ort sowie die Zulieferfahrzeuge für Geschäfte und Firmen wird die Möglichkeit geschaffen, den Ort per Auto zu verlassen und zu erreichen. "Es wird Kontrollen der Polizei geben, damit gewährleistet ist, dass nur dieser Verkehr von und nach Steinwiesen rollt", sagte Wunder. Für die Rettungsfahrzeuge gibt es einen Sondereinsatzplan. Bezüglich des Busverkehrs würden noch Gespräche geführt. Es kann jedoch als sicher gelten, dass der Schülerverkehr ab Badparkplatz durchgeführt wird. Für die Grundschüler kann eventuell ein Pendelverkehr eingerichtet werden, von der "Kohling" zur Schule.
Die Arbeiten sind wie folgt geplant: Zwei Tage Fräsarbeiten, Reinigen der Straße, zwei Tage wird asphaltiert und ein Tag ist als Reserve eingeplant, falls das Wetter nicht so mitspielt. Der Kleber, der aufgebracht werden muss, wird nachts zwischen zwölf und ein Uhr verarbeitet. Am 18. Oktober ist dann die Freigabe der Straße vorgesehen, immer vorausgesetzt, dass das Wetter keine Probleme macht. Die Bewohner der Leitschsiedlung, Ebitzberg, Am Stein, Bergstraße, Sonnenhang, Gerbergasse, An der Rodach, sowie Teile der Nordhalbener Straße werden in dieser Zeit gebeten, ihre Fahrzeuge auf dem Badparkplatz oder anderen Parkplätzen abzustellen, damit sie in Richtung Kronach oder über Neufang, Birnbaum, Nurn Richtung Norden fahren können. "Wir werden noch ein Rundschreiben an alle Haushalte verteilen, damit jeder Bescheid weiß. Außerdem finde eine Pressekonferenz statt", erklärte Bürgermeister Wunder. Es sei eine große Herausforderung, aber mit einer guten Planung könnten auch diese Schwierigkeiten überwunden werden. Die Baumaßnahme mit einem Volumen von drei Millionen Euro sei in einer sehr guten Zeit über die Bühne gegangen. Vom Februar bis Oktober dies auf einer Länge von fast zwei Kilometern zu bewältigen, keine nennenswerte Unfälle zu haben und am Ende eine wirklich sehenswerte Durchfahrt vorweisen zu können, sei eine Gemeinschaftsleistung, die sich sehen lassen könne.
Lebensqualität für Generationen
Der Markt Steinwiesen hat ein starkes Interesse daran, der Kooperationsgemeinschaft "Lebensqualität für
Generationen" beizutreten. Der BRK-Kreisverband Kronach, die Gemeinde Steinbach a. Wald, der Landkreis Kronach, die Regierung von Oberfranken und regionale Unternehmen bieten in dieser Kooperation eine kompetente Anlaufstelle für die Partner und alle Bürger der Region, eine umfassende Beratung und Organisation für nahtlose Betreuungslösungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Das Leistungsangebot von "Lebensqualität für Generationen" ist ausgelegt als Beratungs- und Betreuungsnetzwerk vom Kleinkind bis zu den Senioren. Informationen, Beratungen und Unterstützung im Bereich der Pflege, Weiterbildung, Mehrgenerationenhäuser, Kinder- und Jugendbetreuung - all das bietet die Kooperationsgemeinschaft ihren Partnern. Der Beitrag hierfür würde 1000 Euro pro Jahr betragen, die Laufzeit zwei Jahre.
Für Fraktionsvorsitzenden Jürgen Eckert (CSU) ist dies eine gute Sache, die natürlich dann auch im Gemeindeblatt bekannt gemacht werden solle. Für Jürgen Deuerling (SPD) und Richard Rauh (SPD) war dies ebenfalls positiv zu werten, jedoch beantragten sie, mehr Informationen von Seiten des Geschäftsführers des BRK-Kreisverbandes, Roland Beierwaltes, im Rahmen der Klausurtagung im Oktober zu erhalten. "Wir wollen erst Zahlen und Fakten sehen, bevor wir einen Beschluss fassen", sagte Richard Rauh (SPD). Bürgermeister Wundermeinte, dass das Beratungsangebot doch kostenlos sein, es fachmännische Hilfe gebe und für die Bürger eine zusätzliche Leistung darstelle.
Es wurde so verfahren, dass man dem Beitritt positiv gegenüber stehe, jedoch der Beschluss erst nach nochmaliger Vorstellung des Konzeptes gefasst werde.
Kirchenvorplatz und Aufzug am Pfarrzentrum
Steinwiesen — Die neue Planung der Platzgestaltung und des Aufzuges wurde von der Regierung von Oberfranken genehmigt. Von den Gesamtkosten von 455 000 Euro wurden 208 000 Euro als förderfähig anerkannt. Daraus ergibt sich ein Eigenanteil für den Markt Steinwiesen von 60 Prozent; die Förderung liegt bei 83 200 Euro. Der Rest müsse von der Kirche getragen werden. Das Brandschutzkonzept werde hier nicht berücksichtigt, da es Sache des Eigentümers und nicht die der Städtebauförderung sei. Es werde einen Nutzungsvertrag mit der Kirchenstiftung Steinwiesen über 25 Jahren geben.
"Nicht so richtig nachvollziehbar"
Bürgermeister Wunder sagte, dass dieser Bau sinnvoll sei und die dann barrierefreien Räume gut genutzt werden könnten. Bruno Beierlorzer (CSU) erklärte im Namen der Kirchenverwaltung, dass nun eine Besprechung mit der Finanzabteilung in Bamberg anstehe und die Finanzierung sichergestellt werden müsse. Dies unter der Voraussetzung, dass die Gemeinde das Konzept mittragen werde. Jürgen Eckert (CSU) meinte, diese Sache müsse unterstützt werden, die ganze Gemeinde habe etwas davon. Für Andreas Müller (CSU) und Frank Hauck (CSU) war die ganze Angelegenheit nicht so richtig nachvollziehbar.
Bei den ersten Gesprächen standen lediglich 10 000 Euro im Raum, dann seien die Planungen immer teurer geworden und nun könnten sie die Kosten nicht so richtig nachvollziehen: "Es sind erst jetzt konkrete Kostenvorstellungen möglich geworden, die ursprünglichen Planungen wurden nicht genehmigt", erklärte der Bürgermeister. Die Kosten von 83 200 Euro seien jetzt aber fest, sollten die Baukosten steigen, trage dies allein die Kirche, so vermeldete der geschäftsleitende Beamte Rainer Deuerling. Der Marktgemeinderat stimmte schließlich bei zwei Gegenstimmen der Maßnahme zu - unter der Voraussetzung, dass diee Kirche ebenfalls zustimmt.
Splitter aus dem Gemeinderat
Dorferneuerung Birnbaum
Der Marktgemeinderat Steinwiesen stimmt der vorgelegten Nachtragsvereinbarung zu. Die ausgewiesenen Mehrkosten bei der Eigenbeteiligung in Höhe von 81 420 Euro, die bei der "Langen Seite" entstehen, werden vom Markt Steinwiesen getragen. Der Beschluss erfolgte einstimmig. Von diesen Mehrkosten wird allerdings noch der Eigenanteil der Bürger abgezogen.
Projekt der Hochschule Coburg: Studenten des siebten Semesters der Hochschule Coburg führen ein Projekt durch, das sich mit den Leerständen in Steinwiesen und Wallenfels beschäftigt. Eine Woche lang sind sie im Oberen Rodachtal tätig, um Vorschläge für neue zukünftige Wohnformen zu erarbeiten. Jürgen Eckert (CSU) meinte, es sei nicht verkehrt, wenn durch Außenstehende eine neue Blickrichtung erfolgt und vielleicht sinnvolle Anregungen dabei entstehen. Die Kosten von 2300 Euro werden von Steinwiesen und Wallenfels je zur Hälfte getragen.
Bauanträge Bettina Renner, Steinwiesen - Garagenanbau
Fa. Bernhardt & Schulte, Steinwiesen - Neubau einer Produktionshalle zur Herstellung elektronischer Schaltsysteme in Steinwiesen sd