Misstöne gab's nur beim Ausprobieren der nagelneuen Instrumente. Das Projekt in der Schule ist auf zwei Jahre angelegt.
Wie ein gutes Orchester klang es nicht gerade, als die zehn Jungen und Mädchen, die sich im Mehrzweckraum der Grund- und Mittelschule in Steinwiesen eingefunden hatten, zum ersten Mal in ihre Instrumente bliesen.
Aber wie heißt es so schön, Übung macht den Meister und Energie zum Üben haben die Kinder zur Genüge.
Nachwuchs in den Blaskapellen - der fehlt überall. Der Musikverein Steinwiesen hatte sich deshalb überlegt, in Zusammenarbeit mit der Schule in Steinwiesen an dieser Situation etwas zu ändern.
Gerade jüngere Kinder lernen spielerisch, mit den Instrumenten umzugehen. In einem Aufruf an die Eltern und Kinder der zweiten bis vierten Jahrgangsstufe wurden die Schüler ermuntert, doch ein Instrument zu erlernen. Eine Bläserklasse sollte es werden, ein Zusammenschluss der Kinder, die gemeinsam an die Musik herangeführt werden sollten.
Dies natürlich nicht ganz uneigennützig, wie der Vorsitzende des Musikvereins Steinwiesen, Stefan Hümmer, lächelnd zugeben musste. Es wäre schon eine Bereicherung der Musikkapelle, wenn die Jungen und Mädchen dieser Bläserklasse sich später mit integrieren und den Klangkörper verstärken würden, sagte er.
Der Unterricht findet außerhalb des Stundenplans statt und wird von Wolfgang Schrepfer angeboten. Unterstützt wird er von Max Hollendonner, der sich um die Trompeter kümmert.
Von Anfang an ein Ensemble "Es ist ein großer Vorteil, wenn die jungen Musikanten von Anfang an, von der ersten Übungsstunde an, zusammen spielen. Sie sind sich vertraut und es klappt auch später im Verein viel besser", erklärt Max, der selbst Trompete spielt und bereits das Goldene Abzeichen abgelegt hat.
Auch er hat in der Bläserklasse gespielt, allerdings in der Realschule und weiß, wovon er spricht.
Der Unterricht findet am Anfang eine Stunde in der Woche und später zwei Stunden in der Woche statt. Das Konzept ist auf zwei Jahre ausgelegt. Es ist eigentlich ein Schulprojekt, angestoßen und unterstützt vom Musikverein Steinwiesen.
Und noch ein weiterer Partner ist mit dabei. Kati Schubert von Music Geiger in Kronach übergab die Instrumente an die Schüler. Querflöten, Klarinette, Saxophon, Tenorhorn und Trompete - diese nagelneuen Instrumente werden nun auf Leihbasis genutzt. Später können sie gekauft oder zurück gegeben werden. Damit übernehmen die Kinder gleichzeitig auch die Verantwortung für die Pflege der Leihinstrumente.
Noch sind die Töne, die aus den Instrumenten kommen, ein wenig schief. Aber immerhin, es sind Töne.
Nicht jeder, der in so eine Trompete oder ein Horn bläst, bekommt auch einen Ton heraus. Wenn man die freudigen Gesichter von Paul, Etienne und Josie mit ihren Saxophonen, von Veit mit dem Tenorhorn und Luca mit der Trompete sieht, merkt man, wie gerne sie dabei sind. Und auch die Querflöten von Lea, Maria und Hannah und die Klarinetten von Monika und Alexandra werden in der Bläserklasse bald ganz anders klingen.
Für den Musikvereinsvorsitzenden Stefan Hümmer steht auf jeden Fall schon fest, dass das Musizieren soziale Kontakte fördert, die Kinder "von der Straße wegbringt" und sie alle "das schönste Hobby" haben, das man als Kind und Jugendlicher haben kann.
Und dass das Erlernen eines Musikinstrumentes und vor allen Dingen der Noten die Intelligenz, die Auffassungsgabe und das Umsetzungsvermögen auch im schulischen Bereich und für das spätere Leben fördert ist, sei sogar durch wissenschaftliche Studien erwiesen.