Steinberger Bütt: Alles dreht sich um den Böhms Beck
Autor: Heike Schülein
Steinberg, Sonntag, 03. März 2019
Bei den beiden Steinberger Büttenabenden am Freitag und Samstag lief Staaberchs närrische Elite zur Topform auf.
Erwartungsgemäß war das Top-Thema der Steinberger Büttenabende der Bäckermeister Bernd Böhm. Das Staaberche Original ziert heuer den Faschingsorden. Die Bar wurde von der örtlichen Feuerwehr entsprechend geschmückt und auch in mehreren Auftritten "huldigten" verschiedene Akteure dem Böhms Beck - und zwar auf ihre ganz eigene Weise.
Dem Publikum gefiel's. Es hatte in der proppenvollen Kronachtalhalle Spaß an den frechen Büttenreden und Einlagen, die das Geschehen in der Backstube wie in der kompletten Gemeinde unter die Lupe nahmen. Auch sonst war beim Gute-Laune-Programm alles dabei: Witze, schmissige Tanzeinlagen, jede Menge Musik und waschechte Premieren. Mittendrin im Geschehen waren das Prinzenpaar, Simon I. und Julia I., sowie die Elferräte in ihren schmucken Rittergewändern.
Der Heilignschrubbe
Natürlich kamen auch Elferratspräsident Wolfgang Förtsch und "Heiligenschrubbe" Christian Eidloth nicht um "das" Thema des Abends herum. "Ein Muster dieser Handwerkskunst steht heuer in der Narrengunst. Seina Semmela machen öscht des Fest zum Feste, denn unser Böhms Beck ist der Beste!", so der Präsident. Das bestätigte auch die Galionsfigur: "Der Böhms Bernd ist manchmal aweng verdrießlich, kennt obbe imme ann Witz."
Nicht so gut kamen in seinem verbalen Rundumschlag dagegen die Planer der Grieserstraße weg. "Zemm Glück ist die Baustell obgschlossn. Leider muss me feststell, die Ploner homm a ann Buock gschossn", wetterte er. Stein des Anstoßes ist eine eingebaute Mulde. Die Müllabfuhr traue sich dort nicht mehr zu fahren. "A mitn Auto wenn des dött ze schnell nauf odde nunde probiert, passierts schnell, deste eue Stoußstanga verliert", warnte er.
Konkurrenz im Schminken
Auch Anna Reuther und Nina Müller nahmen sich des Ordensmotivs an, jedoch gänzlich ohne Worte. In der Bäckerstube treffen eine aufgebrezelte Schauspielerin, die es wegen eines Filmdrehs nach Steinberg verschlagen hat, und eine Bäuerin aufeinander. Letztere steht beim Schminken und Zurechtmachen der feinen Dame in Nichts nach - jedoch mit etwas anderen Utensilien wie Margarine statt Gesichtscreme, Mehl statt Puder, roter Marmelade als Rouge, Nutella für die Augenbrauen sowie Tomatenmark für die Lippen. Sogar nach Maggi duftet sie, das sie als Parfüm nutzt.
Dass es in Böhms Backfiliale den allerneusten Tratsch gibt, zeigte "RMB" (Ralf Eidloth, Christian Engelhardt und Sebastian Baierlipp). Das Trio klärte beispielsweise so bedeutungsvolle Fragen wie, warum Singles schlanker als Verheiratete sind: "Der Single schaut, wenn er heim kommt, was im Kühlschrank ist und geht dann ins Bett. Der Verheiratete schaut erst ins Bett und geht dann zum Kühlschrank."
Jonas will an die Macht
Nicht auf den Mund gefallen war auch Jonas Wachter, der sein Solo-Debüt in der Bütt als Wahlkampf nutzte: "Ich wollt scho imme Bürchemaste wä". Dabei hatte er so ganz eigene Vorstellungen, wie die Gemeinde unter seiner "Regierung" auszusehen hat. Gifting werde beispielweise zum Erlebnisdorf, das Roßlacher Ludwigland zum Großkonzern für Butter-Herstellung sowie Staaberch zu "Klein Las Vegas". "Nur Staaberch und außen herum nichts als Wüste", schwärmte er von seinem Heimatort.