Steinbach investiert Millionen in Kinder
Autor: Heike Schülein
Steinbach am Wald, Dienstag, 07. Juli 2020
Die drei Kindergärten in der Gemeinde werden modernisiert und erweitert. Bei einer Sitzung an Montag stellte Bürgermeister Thomas Löffler die Pläne vor.
"Wir werden unsere drei Kindergärten in die Zukunft führen" - dieser Beschluss war in der Dezember-Sitzung des Steinbacher Gemeinderats einstimmig gefasst worden. Voraus gingen umfassende Vorarbeiten und Gespräche mit den betroffenen Stellen, um deren Vorstellungen auf einen Nenner zu bringen. Eine Herkulesaufgabe, wie Bürgermeister Thomas Löffler (CSU) damals bekundet hatte. Nun informierte er im Rahmen einer Sitzung des Ausschusses für Schule, Familie und Soziales im Beisein von Vertretern der Kitas, Elternbeirats und Kirchenverwaltung über die geplanten Sanierungs-, Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen wie auch über die Fördersituation.
"Derzeit sind die Kitas überfüllt", erklärte der Vorsitzende in seinem Rückblick auf die bisherige stufenweise Entwicklung. 2018 hatte man für die Bedarfsanalyse eine Elternbefragung von Kindern von null bis zwölf Jahren durchgeführt. Der sich dadurch sowie aus den Belegungszahlen der Kitas ergebende Bedarfsplan wurde vom Gemeinderat anerkannt - als Grundlage für die Antragstellung der jeweiligen Kirchenverwaltung beim Erzbistum, der Gemeinde und Regierung.
Ausweichquartiere nötig
2019 stieg man intensiv in die Diskussion um die zukünftige Aufstellung der drei Kitas ein - mit dem Ende 2019 gefassten Grundsatzbeschluss, alle drei Einrichtungen zu erhalten und durch eine Modernisierung, einen Umbau bzw. eine Erweiterung nach vorne zu bringen. Hierfür habe man auch entsprechende Ausweich- bzw. Übergangsquartiere finden müssen.
"In Steinbach am Wald ist dies bereits vonstattengegangen", würdigte der Vorsitzende, dass hierfür das alte Pfarrhaus überwiegend in Eigenregie modernisiert worden sei. Für den besonders überfüllten Buchbacher Kiga St. Elisabeth sei es hinsichtlich eines Ausweichquartiers zu teilweise angespannten Diskussionen gekommen. Nach Prüfung der verschiedensten Optionen habe man hierfür mit dem - ab dem kommenden Kiga-Jahr nutzbaren - ehemaligen Buchbacher Kiga in der Ortsmitte eine sehr gute Lösung gefunden. In Windheim ist ausreichend Platz vorhanden. Hier gebe es aufgrund der zu niedrigen Raumhöhe im Untergeschoss bzw. Keller "lediglich" bautechnische Probleme, was jedoch vom Landratsamt als Aufsichtsbehörde weiterhin geduldet werde.
"Heuer haben wir die Planungen auf einen förderantragsreifen Stand gebracht", freute sich Löffler, nunmehr einen Planungsstand für alle drei Einrichtungen zu haben und diese demnächst als Förderanträge einreichen zu können.
Gemeinde soll übernehmen
Für die Steinbacher Kita St. Franziskus gab es zwölf Planungsvarianten. Mittlerweile liegt der finale Plan vor, mit dem allseits Einverständnis besteht. Bei der Einrichtung war vor rund zehn Jahren zwar die Außenhaut saniert worden; die inneren Räumlichkeiten seien jedoch nach 40 Jahren total verbraucht. In Buchbach gab es die Alternativen, in drei verschiedene Himmelsrichtungen anzubauen. Die Variante eines Anbaus in Richtung Mehrgenerationenhaus verwarf man, da dies auch den Festplatz betroffen hätte. Der Anbau soll nun in Richtung Kirchgasse erfolgen.
"Ein wesentlicher Faktor ist die Kostenseite", betonte der Vorsitzende. Obwohl alle drei Gebäude im Besitz der örtlichen katholischen Kirchenstiftungen stehen, liege die grundsätzliche Verantwortung bei der Kommune. Auf Wunsch des Gemeinderats sollte - neben der Trägerschaft - auch der Gebäudebesitz bei der Kirche verbleiben. "Hier gibt es aber eine eindeutige Haltung beim Erzbistum Bamberg, dass der Besitz in gemeindliche Hand übergehen soll", verdeutlichte Löffler, dass dieser Besitzübergang für die Gemeinde hohe Summen nach sich ziehe - von den nunmehrigen Investitionen bis hin zu Folgekosten. An der Meinung der Erzdiözese sei jedoch nicht zu rütteln. Wenn die Kommune keine Erweiterung vornehme, dann führe die Kirche die Kitas weiter; jedoch nur mit der für die bestehenden Gebäude zulässigen Kinderanzahl. "Das ist jedoch nicht unser Ansinnen", stellte er klar.