Startschuss für Tourismusschule in Kronach
Autor: Veronika Schadeck
Kronach, Mittwoch, 05. Februar 2014
Ab dem Schuljahr 2014/15 werden in der Lorenz-Kaim-Berufsschule junge Menschen zum "Staatlich geprüften Assistenten für Hotel- und Tourismusmanagement" ausgebildet. Am Mittwochmittag erfolgte die offizielle Vorstellung dieser neuen Bildungseinrichtung.
Die "Tourismusschule Franken im Herzen Europas" soll eine Schule für die Region werden, die in die Region hinein wirken soll, so der Leiter der Berufsschule, Rudolf Schirmer.
Es gibt einen Dress Code
Die Verantwortlichen haben große Ziele. So soll die Schule dazu beitragen, das Image der Berufe im Hotel- und Gaststättenbereich aufzuwerten. Es soll der Nachwuchs vorhandener Hotel- und Gaststättenbetreiber ausgebildet werden. Die Ausbildung an der Tourismusschule soll den Schülern beste Voraussetzungen für eine regionale, nationale und internationale Tätigkeit sowohl im Tourismus- und Hotelmanagement, als auch in Bereichen des öffentlichen Dienstes vermitteln.
Da die Schüler nach erfolgreichem Abschluss auch über die Fachhochschulreife verfügen, stehen ihnen zudem die Türen für ein Studium in den Bereichen Tourismus-, Event- oder Sportmanagement offen. Eingesetzt wird auch ein sogenannter Dress Code. Es werden also Regeln hinsichtlich der Kleidung aufgestellt, die einer Erwartungshaltung eines Arbeitgebers in der Branche entsprechen. "Die Schule soll aufzeigen, welche professionellen Möglichkeiten und Perspektiven es für Jugendliche in der Hotellerie gibt!", so Schirmer.
Das Versprechen gehalten
Der Unterricht soll möglichst der Realität entsprechend gestaltet werden. Das bedeutet, es sollen - neben der vorhandenen Lernküche - unter anderem die entsprechende Software angeschafft und ein provisorisches Tourismusbüro eingerichtet werden. Es wird mit verschiedenen externen Partnern zusammengearbeitet.
Der Inhalt der drei Jahre umfassenden Beschulung steht. Neben dem theoretischen Unterricht erwartet den Schüler ein insgesamt 20 Wochen umfassendes Praktikum im In- und Ausland. Es werden Kenntnisse in den allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch, Englisch, Mathematik vermittelt. Neben Englisch wird Spanisch als zweite Fremdsprache gelehrt.
Der fachliche Unterricht konzentriert sich unter anderem auf Volkswirtschaftslehre, Managementprozess, Rechnungswesen, Tourismusmarketing, Veranstaltungswesen. Als Wahlfächer stehen Spanisch Konversation, Französisch, Chinesisch (interkulturelle Kompetenz) und Destinationskunde zur Auswahl.
Landrat Oswald Marr (SPD) erinnerte an die Kabinettssitzung im August 2013. Sein Dank galt Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU). Marr: " Er hält das, was er versprochen hat!" Im Hinblick darauf, den Landkreis zu einem Bildungsstandort zu entwickeln, sei dies ein denkwürdiger Tag.
Ein guter Zeitpunkt
Der Landrat sprach wegen der Ansiedlung und der bevorstehenden Generalsanierung der Berufsschule von einem guten Zeitpunkt. Er sei überzeugt, dass mit der Etablierung der Tourismusschule auch der demografischen Entwicklung entgegengewirkt werden könne.
Stefan König, der an der Tourismusschule unterrichten wird, wies darauf hin, dass sich die betreffenden Lehrer derzeit auf ihre neuen Aufgaben vorbereiten. Er sprach auch von der Herausforderung, genügend Übernachtungsmöglichkeiten zu finden. Schließlich sollen in der Tourismusschule junge Menschen aus dem gesamten Frankenland unterrichtet werden. Um für die Schule zu werben, wurde auch eine farbenfrohe und ansprechende Homepage gestaltet, bei der Interessierte alles Wissenswerte über diese neue Bildungseinrichtung erfahren können.
Rudolf Schirmer wies darauf hin, dass maximal 30 Schüler/innen unterrichtet werden können. Voraussetzungen sind die mittlere Reife oder ein gleichwertiger Abschluss. Entscheidend sind sowohl die Noten als auch die Einschätzung der Persönlichkeit nach einem Vorstellungsgespräch. Die Schule ist staatlich, es fallen also keine Gebühren, Schulgeld etc. an.
Sein Dank galt unter anderem F. Bauer vom Hotel Bauer, die sich bereit erklärt hat, ihr Haus für die Ausbildung mit zur Verfügung zu stellen. Sein Dank galt weiterhin den Partnern, die die Ausbildung an der Tourismusschule Franken mit unterstützen. Er wies darauf hin, dass weitere Partner, Vermieter von Wohnungen für die Schüler, Gaststätten und Hotels für Praktikumsplätze gesucht werden.
Infoabend am 18. März
Sowohl Kerstin Löw vom Tourismusbüro Kronach als auch Markus Franz vom Tourismus Service Center boten die Zusammenarbeit mit der Berufsschule an. Von einer guten Einrichtung sprach zudem Hans Rebhan vom IHK Gremium Kronach.
Interessierte Schüler/innen haben die Möglichkeit, sich bei einem Infoabend am Dienstag, 18. März, 18 Uhr, in der Berufsschule zu informieren. Sie können aber auch Kontakt mit der Berufsschule aufnehmen. Ausführliche Informationen sowie einen Anmeldebogen gibt es auch über das Internet der Tourismusschule Franken auf deren Homepage.