Finanzminister Söder stellte das Projekt, das auf dem jetzigen Hagebaumarkt-Gelände entstehen soll, vor. Der Gewinn für Kronach ist enorm, denn für die Studierenden werden auch Dozenten und Verwaltungspersonal gebraucht. Das bringt qualifizierte Arbeitsplätze.
Für Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein (FW) war am Donnerstag Weihnachten, Ostern, Geburtstag und Hochzeitstag in einem, so glücklich war er darüber, dass die Außenstelle der Finanzhochschule in Kronach entsteht.
Finanzminister Markus Söder hatte nicht nur einen Tross an Beamten mitgebracht, die Einzelheiten zum künftigen Fachhochschulstandort Kronach klären sollten, sondern auch einen dicken Sack an Präsenten: 50 Millionen Euro sollen auf einem etwa 15 000 Quadratmeter großen Areal investiert werden. Dort steht bisher der Hagebaumarkt, der nach Fröschbrunn umzieht. Mitte 2018 soll der Gebäudekomplex, der 200 Studierenden der Steuerverwaltung Platz für Studium und Wohnen bietet, fertig sein. Außerdem werden Arbeitsplätze geschaffen. Markus Söder bezifferte die Zahl der Vollzeitstellen auf 30, denn es werden nicht nur hauptamtliche und nebenamtliche Dozenten gebraucht, sondern auch weiteres Verwaltungspersonal. Gerade das war die besondere Nachricht, denn die Kommunalpolitiker rufen immer nach qualifizierten Stellen. Nun werden sie entstehen, die Jobs für Dozenten und weiteres Personal.
Mit einem Augenzwinkern Der Finanzminister scheint da ganz schön Überzeugungsarbeit geleistet zu haben, denn wie aus gut unterrichteten Kreisen verlautete, soll die Auslagerung nach Kronach in Südbayern nicht auf große Begeisterung gestoßen zu sein. Dem künftigen Chef in Kronach, Wernher Braun, schärfte Söder mit einem Augenzwinkern ein, nichts Anderes zu sagen als vorher - und der Minister verließ den großen Sitzungssaal. Bevor die Baumaßnahmen losgehen, muss erst der Hagebaumarkt das Feld räumen. Im Frühjahr 2016 soll der neue Markt in Fröschbrunn eröffnet werden. Dann können die Arbeiten für die Fachhochschule beginnen.
Bürgermeister Beiergrößlein erinnerte an die Kabinettsausschuss-Sitzung vom August vergangenen Jahres in Kronach, bei der Beschlüsse gefallen seien, um die Stadt Kronach mit ihren Strukturproblemen nicht allein zu lassen. Die Hotel- und Tourismusschule werde bereits gut angenommen und nun werde Kronach sogar zur Fachhochschulstadt. Beiergrößlein dankte allen, die daran beteiligt waren. Die Fachbehörden hätten mit Nachdruck an einer schnellen Umsetzung gearbeitet. Auch der Firma Karst galt sein Dank für deren Entgegenkommen.
Perspektiven für junge Leute Minister Söder stellte klar, dass auch etwas für die strukturschwachen Räume getan werden müsse. Nicht alles solle in den Räumen München und Nürnberg angesiedelt werden. Mit der Fachhochschule in Kronach könne man für junge Leute Perspektiven schaffen, damit sie in Kronach bleiben oder wieder dorthin zurückkehren.
"Wir stellen wieder mehr Personal ein und da brauchen wir qualifizierte Fachleute", stellte Söder heraus. Knapp 50 Prozent der Studierenden kämen aus Nordbayern. "In Kronach erhalten damit zahlreiche Nachwuchskräfte aus der Region eine heimatnähere Ausbildung", verdeutlichte der Minister.
Kronach werde durch die Fachhochschule einen erheblichen Nutzen haben, denn die 200 Studenten machten die Stadt jünger, das Stadtbild werde sich verändern, weil die Schule nahe am Zentrum angesiedelt werde. "Sie werden mit der Fachhochschule viel Freude haben", war sich der Finanzminister sicher. Kronach sei eine sehr schöne Stadt und solle mit Herrsching auf Augenhöhe sein.
MdL Jürgen Baumgärtner (CSU) freute sich, dass die Fachhochschule weitab von parteipolitischer Auseinandersetzung vorangebracht worden sei. "Das ist großes Kino, was da passiert!" Wenn Kronach leuchte, leuchte auch der Landkreis. Sein Dank galt auch der Unternehmerfamilie Karst für ihre vorbildliche Haltung.
Landrat Oswald Marr (SPD) war überzeugt, dass jetzt die Trendwende erreicht worden sei. "Immer ging was weg von uns." Es habe zwar Versprechen gegeben, aber der große Wurf sei ausgeblieben. Das sei jetzt geändert worden.
..... diese Schule nach KC zu bringen!
Lob an alle beteiligten Verantwortlichen!
Ich bin kein Freund der CSU-Allein-Regierung in München. Aber diese Investition ist für den Landkreis Kronach eine feine Sache. Da kann man nicht meckern und nur den Hut ziehen, auch wenn dies hätte früher erfolgen müssen und der Landkreis Kronach seit Jahrzehnten, trotz zahlreicher Landtagsabgeordneten aus dem Landkreis Kronach, vernachlässigt wurde.