Stadtumbaumanagement im Fokus
Autor: Susanne Deuerling
Nordhalben, Mittwoch, 08. April 2015
In Nordhalben läuft Ende November der Vertrag mit dem Büro "Planwerk" aus. Die Bezirksregierung hat der Gemeinde empfohlen, mit dem Programm in eine Ruhephase zu gehen, bis die Finanzen besser sind.
Gunter Schramm und Lars Strobel vom Büro Planwerk informierten über die Arbeit im letzten Stadtumbau-Projektjahr. Unter anderem stellten sie die neue Interkommunale Homepage vor, die Ende 2014 online gegangen ist.
Aktuell ist auch die Leitbilddiskussion, die durch die Fragebogenaktion unterstützt wird.
In Nordhalben kann vor allen Dingen das "Musch-Haus" genannt werden. Es war ein langer Prozess bis zum Erwerb und Abriss. Das Sanierungsprogramm ruht in Nordhalben, es wurden vorher fünf Termine in Sachen Sanierung wahrgenommen.
Michael Wunder (CSU) fragte, warum die Beratungen eingestellt wurden. Bürgermeister Michael Pöhnlein (FW) erklärte, dass die Leistung der Gemeinde von sechs Prozent der Kosten eine freiwillige Leistung sei und die Rechtsaufsicht nur Pflichtaufgaben genehmigen würde.
Gunter Schramm informierte auch darüber, dass zur Zeit Gespräche laufen, dass eventuell eine Sanierungsgenossenschaft ins Leben gerufen werden soll.
Das Stadtumbaumanagement des Büros "Planwerk" läuft noch bis zum 30. November. Danach ist eine Neubeauftragung möglich, hierzu ist allerdings eine Ausschreibung notwendig.
Geld für Pflichtaufgaben verwenden
Es wurde eine Anfrage an die Regierung gestellt, ob die 200 000 Euro aus der Stabilisierungshilfe für das Sanierungskonzept mit verwendet werden können. Bürgermeister Pöhnlein erklärte, dass aus dem Antwortschreiben hervorging, dass das Geld für Pflichtaufgaben verwendet werden muss. Es wird empfohlen, mit dem Programm in eine Ruhephase zu gehen, bis die Finanzen besser sind.
In diesem Zusammenhang gab es Diskussionen über die Vorbereitenden Untersuchungen (VU). Während die Freien Wähler meinten, es nützte nichts, eine VU zu machen und danach nichts tun zu dürfen, war die CSU anderer Ansicht. Manfred Köstner (CSU) meinte, wenn die VU endgültig begraben sei, dann wäre auch die Perspektive der Entwicklung für Nordhalben begraben. Auch Hans Blinzler (CSU) sagte, dass man über den Tellerrand hinausschauen solle, die Visionen von NoAh weiterführen und die Zusammenarbeit forcieren, sonst stehe man in einigen Jahren genauso da und habe auch dann kein Geld.
"Chance zur Pause nutzen"
Horst Wolf (FW) war der Meinung, dass die Erwartungen nicht unbedingt mit dem Ergebnis übereinstimmten und man die Maßnahme, so wie sie heute läuft, beenden solle. Man solle auch die Chance zur Pause und für ein neues Stadtumbaumanagement nutzen, hierfür habe man ja noch ein halbes Jahr Zeit.
Bernd Daum (FW) sprach sich für eine Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden aus, aber man werde kleine Brötchen backen müssen. Dies soll aber nicht von einer Zusammenarbeit mit "Planwerk" abhängig gemacht werden.
Bürgermeister Michael Pöhnlein beendete die Diskussion und meinte "uns nutzen die schönsten Pläne nichts, wenn wir sie finanziell nicht umsetzen können".
Praxistest an der "Klagemauer"
Der Beleuchtungstechniker Heinz Wolf hat ehrenamtlich auch die Straßenbeleuchtung in Nordhalben Ort unter die Lupe genommen. Da die alten Quecksilberdampflampen nicht mehr eingesetzt werden dürfen, muss eine Umstellung der Straßenlampen erfolgen. Sinnvoll wäre der Einsatz von LED-Leuchten. Es werden nur die Leuchtenköpfe getauscht. In den Nebenstraßen ist zwischen 24 und 5 Uhr eine Leistungsminderung von 50 Prozent vorgesehen.
Die Finanzierung läuft über günstige Kredite. Drei Leuchtenhersteller haben ihre Angebote abgegeben und sollen nun in einem Praxistest entlang der "Klagemauer" getestet werden. Kostenmäßig bewegt sich das Ganze zwischen 90 000 und 96 000 Euro. Nachdem sich der Stromverbrauch dadurch auf ein Drittel reduziert, könnte die Anschaffung unter Berücksichtigung sämtlicher Kosten bereits nach rund sieben Jahren amortisiert haben.