Stadthalle für Kronach ist ein Knackpunkt in der Kandidaten-Runde
Autor: Marco Meißner
Kronach, Dienstag, 11. Februar 2020
Die Kolpingsfamilie bat die drei Bewerber für den Kronacher Bürgermeister-Sessel ans Mikrofon.
Eine prosperierende Wirtschaft, eine quicklebendige Stadt ohne nennenswerte Leerstände oder kulturelle Höhepunkte neben kleinen Kneipen und sozialem Wohnungsbau. Der Blick voraus ins nächste Wahljahr 2026 zeigt, dass Angela Hofmann (CSU), Sabine Gross (SPD) und Johannes Vogt (Linke/Die Partei) klare Vorstellungen vom Kronach der Zukunft haben. Wie der Weg dorthin nach der Bürgermeister-Wahl 2020 aussehen könnte, erklärten die drei Bewerber am Montagabend bei der Kronacher Kolpingsfamilie im "Café Kitsch".
"Wer ist denn wählbar an der Wähl-Bar?", fragte der Organisator des Polit-Talks, Matthias Simon, in den voll besetzten Saal. Die Antwort sollte die Gesprächsrunde unter Leitung von Willi Breher geben. Über eineinhalb Stunden lang standen die drei Kandidaten dem Landesgeschäftsführer des Kolpingwerks Rede und Antwort.
Infrastruktur
Einig waren sich alle drei Kandidaten, dass der Straßenbau eine hohe Priorität genießen muss. Angela Hofmann erklärte, dass wegen der Haushaltskonsolidierung vieles liegen bleiben musste. Die Sanierung der Festungsstraße ist aus ihrer Sicht daher nur ein Startschuss, um nun wieder mehr Geld ins rund 150 Kilometer lange innerstädtische Straßennetz zu stecken. Dem pflichteten Johannes Vogt und auch Sabine Gross bei, die einen möglichen Schwerpunkt für die Straßensanierung in der Siedlung erkannte. Alle drei hielten zudem Verbesserungen bei der Barrierefreiheit und für Radfahrer für dringend erforderlich.
Kinderbetreuung
Die drei Bewerber sehen die Stadt in Sachen Kinderbetreuung gut aufgestellt. Die Generalsanierungen der Kindergärten seien weit fortgeschritten. Gross sieht das Zukunftsproblem daher auch weniger bei den Gebäuden als bei der Sicherung ausreichenden Personals. Hofmann möchte sich gerne mit der Erreichbarkeit der Stadtteil-Kindergärten befassen. Vogt spielte die Karte, möglicherweise für die Zukunft einen städtischen Kindergarten anzudenken.
Stadthalle
Braucht Kronach eine Stadthalle? Bei diesem Thema drifteten die Meinungen auseinander. "Man kann in viel bessere Sachen für die Kultur investieren", sagte Vogt und lehnte das Projekt kategorisch ab. Gleichzeitig schimpfte er über den Abriss der Klavierfabrik, die seiner Ansicht nach ein wundervoller Ort für Subkulturen war.