Ehe eine Straße gesperrt wird, drehen sich im Hintergrund die Rädchen, um für Sicherheit und eine gute Alternativroute zu sorgen. Dass solche Planungen funktionieren, zeigte zuletzt das Beispiel Güterstraße.
Monatelang schlängelte sich der Verkehr durch ein Nadelöhr. Am nördlichen Eingang zur Kreisstadt machten sich Baufahrzeuge und Absperrungen breit. Wegen der Arbeiten am Landratsamt mussten die umliegenden Straßen teilweise gesperrt werden. Das befürchtete große Verkehrschaos blieb dennoch aus. Das hat einen Grund.
Alles eine Frage der Planung, weiß Dieter Krapp, Leiter des Ordnungsamts der Stadt Kronach. Eine funktionierende Lösung für eine solche Situation zu finden, ist jedoch kein Selbstläufer. Hinter den Kulissen laufen die Überlegungen schon Tage oder auch Wochen vorher an - je nach Umfang und Eile der Bauprojekte. Schritt für Schritt müssen die Planenden dann ihre Checkliste abarbeiten.
Frage der Zuständigkeit
"Es ist viel zu berücksichtigen", erklärt Krapp. Die Art der Straße gibt vor, welche Behörde federführend bei der Planung ist. Bei der Ausweisung der Umleitung können weitere Behörden mit ins Spiel kommen, wenn deren Zuständigkeit von den Ausweichstrecken tangiert wird. "Grundsätzlich ist die Polizei dabei", so Krapp weiter, aber auch die Vertreter der Rettungsorganisationen und Nahverkehrsunternehmen werden zum Teil einbezogen. Sie müssen schließlich wissen, wenn Rettungswege oder Busrouten plötzlich gesperrt werden. "Da muss man jeweils im Einzelfall erkennen, wer zu beteiligen ist", stellt Krapp fest.
Wenn ein größerer Aufwand für die Beschilderung und Verkehrssicherung nötig ist, greift die Stadt neben dem eigenen Bauhof - wie andere Behörden auch - auf externe Unterstützung zurück. Krapp nennt als Beispiel die aktuellen Arbeiten im Bereich Zeyern/Roßlach. Solche Projekte werden ausgeschrieben und in engem Kontakt zwischen der ausführenden Firma und den anderen Beteiligten abgestimmt.
Buch mit sieben Siegeln?
Krapp legt einen Plan vor, der Außenstehende auf den ersten Blick recht planlos zurücklässt. Dem Leiter des Ordnungsamtes ringt die Karte mit all ihren Kürzeln, Symbolen und Verkehrszeichen allenfalls ein Schmunzeln ab. Seit fast 25 Jahren befasst er sich mit solchen Planungen - das Buch mit sieben Siegeln steht ihm daher schon lange offen.
"Für uns ist es bei solchen Arbeiten immer das Wichtigste, den Verkehr möglichst laufen zu lassen", stellt er fest. Lange Umleitungen wollten die Planenden vermeiden. Angesichts der verschärften Sicherheitsvorgaben für Baustellen im Straßenverkehr sei das heute gar nicht mehr so einfach.
Gleichzeitig gelte es, die Gewohnheiten der Autofahrer im Auge zu behalten. Werden beispielsweise Vorfahrtsregelungen umgestellt, kann es schnell krachen, weil die Verkehrsteilnehmer nicht damit rechnen.