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Zwischenbilanz Kreisklassen 1 und 2: Zwei Teams sind auf Aufstiegskurs


Autor: Dominic Buckreus

Kronach, Montag, 14. Januar 2019

Die TSF Theisenort und die Überraschungsmannschaft SV Fischbach stehen im Winter ganz oben. Dem ATSV Gehülz hilft derweil nur noch ein Wunder. Auch die SG Sonnefeld II/Schneckenlohe muss um den Klassenerhalt bangen.
Am letzten Spieltag vor der Winterpause standen sich der SV Fischbach und die TSF Theisenort (schwarze Trikots) in einem spektakulären Spitzenspiel gegenüber. Die hart umkämpfte Partie endete 1:1.  Foto: Heinrich Weiß


Was für eine Dramatik am letzten Spieltag der vergangenen Saison in der Kreisklasse 2! Im direkten Duell standen sich der FC Lichtenfels II und die TSF Theisenort im Kampf um den Relegationsplatz gegenüber. Diesen verlor das Team aus dem Kreis Kronach, das Spiel endete 0:0 und für Theisenort blieb der undankbare dritte Platz, während der VfR Johannisthal durch dieses Ergebnis die Meisterschaft feiern konnte.

In dieser Spielzeit geht es erneut eng zu an der Spitze der Liga. Gerade mal drei Punkte trennen den Spitzenreiter FC Baiersdorf (40) und den Tabellenvierten FC Altenkunstadt/Woffendorf (37). Und erneut mischen die TSF kräftig im Aufstiegsrennen mit.

Nach einem eher mäßigen Saisonstart legten die Theisenorter im September und Anfang Oktober eine fulminante Serie mit sieben Siegen hin und kletterten auf Rang 2. Diese riss anschließend ausgerechnet beim FC Baiersdorf (0:2). "Wir möchten weiterhin ein Wörtchen um die Meisterschaft mitreden", gab Spielertrainer Matthias Wich unlängst im Gespräch mit unserem Partnerportal anpfiff.info die Marschroute für sein Team um den zweitbesten Torjäger der Liga, David Bauer (14 Tore) aus, das sich im Winter mit Kevin Sari vom SV Bosporus Coburg und Johannes Pohl vom TSV Weißenbrunn verstärken wird.

Fischbacher Höhenflug

Vergangenes Jahr noch im Niemandsland der Liga, entpuppte sich der SV unter dem neuen Spielertrainer Dominik Schwabe als die zweite Überraschungsmannschaft neben dem FC Baiersdorf. Gerade mal zwei Niederlagen stehen bei den Fischbachern zu Buche. Dazu stellen sie zusammen mit Theisenort die drittbeste Abwehr der Liga (je 18 Gegentore). Diese beiden Vereine können sich berechtigte Hoffnungen auf die Meisterschaft machen. Die Fischbacher müssen im Winter jedoch Allhoucine Tayfach in Richtung Türk Gücü Neustadt ziehen lassen, dafür kehren die Langzeitverletzten Alex Müller und Thomas Brendl zurück.

Der Titel ist für den FC Kronach wohl nicht mehr erreichbar. Mit 31 Punkten steht der Kreisliga-Absteiger auf Rang 6. Mit Aufstiegs-Ambitionen ging man an der Hammermühle aber sowieso nicht in die Saison. Aber zumindest die Offensivqualitäten sind titelwürdig. Mit 51 Treffern ist der FCK die gefährlichste Elf, kassierte dafür aber auch schon 31 Gegentore.

Das Team des neuen Spielertrainers Stefan Böhmer ließ schon zu viele Punkte unnötig liegen, etwa bei Fortuna Roth (2:2), beim SV Neuses (2:2) oder zu Hause gegen den FV Mistelfeld (1:1). "Die vielen Unentschieden haben uns auf jeden Fall eine bessere Platzierung gekostet. Fünf bis sechs Punkte mehr auf dem Konto hätten es schon sein dürfen", kritisierte daher Böhmer gegenüber anpfiff.info, der sich im Frühjahr auf Rückkehrer Dennis Nguyen (vom ASV Kleintettau) freuen kann.

Gut gestartet, stark nachgelassen

Im Niemandsland der Tabelle steht der TSV Küps. Zehn Punkte Abstand sind es nach oben auf Rang 2, dreizehn nach unten auf den Relegationsplatz. Die Saison scheint für die Küpser gelaufen. Dabei startete das Team von Spielertrainer Alexander Mertel stark: Nach sechs Siegen aus den ersten acht Begegnungen stand der TSV auf Platz 2. Fortan ging es aber fast nur noch bergab. Aus den folgenden elf Begegnungen holte Küps nur noch zehn Punkte und findet sich im Winter auf Platz 8 wieder.

Brenzlig wurde es in den letzten Wochen vor der Winterpause wieder für den SV Neuses. Zwischen dem sechsten und elften Spieltag gelangen fünf Siege in sechs Spielen, die den Neusesern ein zunächst beruhigendes Punktepolster einbrachten. Doch seitdem gelang dem Liga-Neuling kein Dreier mehr, der Abstand zum Relegationsplatz ist auf drei Punkte geschrumpft. Besonders gravierend wirken da die Punktverluste gegen die direkte Konkurrenz im Keller: Gegen den FV Mistelfeld kam Neuses zweimal nicht über ein Remis hinaus (1:1, 0:0) und gegen Fortuna Roth setzte es gar zwei Niederlagen (0:2, 1:2).

Neuer Coach für Schneckenlohe

Für den zweiten Aufsteiger aus dem Landkreis Kronach, dem ATSV Gehülz, ist der Zug zum Klassenerhalt fast schon abgefahren. Elf Punkte trennen das Tabellenschlusslicht vom Relegationsplatz. In 19 Spielen gelang nur ein Sieg, mit 66 Gegentreffern sind die Gehülzer die Schießbude der Liga. Das Unternehmen "Klassenerhalt" wird eine Herkulesaufgabe, vor allem, da der beste Gehülzer Torjäger, Lukas Prazak (8), den Verein im Winter verlassen wird.

Ähnlich brenzlig ist die Lage bei der SG Sonnefeld II/Schneckenlohe in der Kreisklasse 1. 15 Niederlagen stehen in 19 Spielen zu Buche, darunter teils herbe Klatschen, was sich statistisch in der schwächsten Defensive der Liga niederschlägt (64 Gegentore). Die Verantwortlichen reagierten bereits nach sechs Spieltagen und trennten sich vom erst im Sommer geholten Trainer Bastian Wachter. Bis zum Winter führte Christian Fischer die Mannschaft, nun übernimmt mit Marcel Ritzel ein Sonnefelder Urgestein. Dazu unterstützen Patrick Hausdörfer (TSV Gestungshausen) und André Knoch (SC 06 Oberlind) das Team beim schwierigen Unterfangen, die Klasse zu halten.