Nach sieben Spielen führt unerwartet der TSV Weißenbrunn die Tabelle der Kreisliga Kronach an. Auch Spielertrainer Matthias Wich ist vom Erfolg etwas überrascht.
Auch die beiden Hausaufgaben am Doppelspieltag lösten die "Bierbrauer" mit Erfolg. Beim 2:0 gegen Aufsteiger TSF Theisenort benötigten sie zwar zwei Elfmetertore durch Philipp Krauss, doch zwei Tage später lief es gegen den FC Burgkunstadt wie am Schnürchen: Die "Schuhstädter" wurden mit 6:2 abgefertigt. Nach sieben Spieltagen ist der TSV Weißenbrunn noch ungeschlagen und führt die Tabelle der Kreisliga mit drei Punkten Vorsprung an.
"Wir freuen uns natürlich über unseren guten Saisonstart und wollen diesen Lauf so lange wie möglich fortsetzen", sagt Matthias Wich. "Aber die Spieler können die aktuelle Situation ziemlich gut einschätzen und werden mit Sicherheit auf dem Boden bleiben."
Der Spielertrainer, der seit drei Jahren bei seinem Heimatverein im Amt ist, weiß angesichts der Konkurrenz, dass in der Kreisliga jedes Spiel eine Herausforderung ist.
Und dass einige Begegnungen sehr eng waren; teilweise entschieden Kleinigkeiten über Sieg und Niederlage. Wich: "Wir wissen, was wir können, aber ich bin schon selbst etwas überrascht, wo wir stehen."
Ein Blick auf die aktuelle Mannschaft zeigt, dass der TSV Weißenbrunn auch in dieser Saison von der erfolgreichen Nachwuchsarbeit zehrt, die der Verein seit einigen Jahren betreibt. Mit Ferdinand Mayr, Martin Rebhan, Adrian Schramm und Christoph Wagner sind erneut vier ehemalige Jugendspieler zum Kader gestoßen und haben sich sofort zu Stammspielern entwickelt. Und Niklas Weise, eigentlich Torhüter der A-Junioren, hat sich bislang als Rückhalt der Mannschaft erwiesen.
"Was er in einigen Spielen gehalten hat, war schon überragend", lobt Matthias Wich den 18-jährigen Tüschnitzer.
Er selbst mit 32 Jahren und Timo Wagner (27) sind die ältesten Spieler der Mannschaft; ohne diese beiden liegt der Altersdurchschnitt vermutlich unter 20 Jahren. Dass die "jungen Wilden" des TSV Weißenbrunn so auftrumpfen würden, hatte vor der Saison niemand auf der Rechnung. Da wurden in erster Linie der VfR Johannisthal, der ASV Kleintettau, der FC Kronach und die SG Roth-Main als Titelanwärter genannt.
Sechs Siege und ein Remis Gegen zwei Konkurrenten aus diesem Quartett haben die "Bierbrauer" schon gespielt.
Der FC Kronach wurde mit 1:0 bezwungen, und gegen die SG Roth-Main, die ebenfalls noch ungeschlagen ist, gab es das einzige Remis (1:1). Die anderen sechs Saisonspiele wurden gewonnen.
Matthias Wich weiß um die Qualitäten seiner Schützlinge, aber er weiß auch, dass in dieser starken Kreisliga gegen jeden Gegner Gefahr droht. "Schwache Mannschaften gibt es diesmal nicht; auch die Aufsteiger haben gezeigt, dass sie mithalten können", sagt er. Von der schlechten Tabellensituation des DJK-SV Neufang und des TSV Steinberg lässt er sich ebenfalls nicht blenden. "Dass die Steinberger Schlusslicht, sind kann ich mir überhaupt nicht erklären. Die sind ein wirklich unangenehmer und schwer zu bespielender Gegner", sagt er.
Beide gehören in den nächsten Wochen zu den Weißenbrunner Kontrahenten; dazwischen folgt noch das Gastspiel beim SV Wolfers-/Neuengrün, den Matthias Wich ebenfalls längst nicht
abgeschrieben hat ("die haben schon gegen fast alle starken Mannschaften gespielt").
Dass sich die Erfolge des TSV nicht nur in Weißenbrunn, sondern auch in der gesamten Region herumgesprochen haben, beweist ein Blick auf die Zuschauerzahlen. Da liegen die "Bierbrauer" mit rund 230 Besuchern im Schnitt der Kreisliga weit vorne. Nicht wenige davon kommen mittlerweile von außerhalb, sind also nicht dem eigenen Lager oder dem des Gegners zuzuordnen.
Matthias Wich hätte nichts dagegen, wenn es noch eine Zeit lang so weitergeht. "Wir wollen einfach die Euphorie nutzen und so viele Punkte wie möglich holen", sagt er. "Und dann schauen wir mal, was am Ende dabei herauskommt."