SV Nurn ist eine Klasse für sich
Autor: Hartmut Neubauer
Kronach, Freitag, 21. Februar 2014
Die Meisterschaft in der C-Klasse 2 Kronach war in der Saison 1988/89 bereits vorzeitig entschieden. Am Ende hatte der SV Nurn einen deutlichen Vorsprung vor dem FC Hirschfeld und stieg in die B-Klasse auf.
Es herrscht eine Eiseskälte im Frankenwald und darüber hinaus, als am 20. November 1988 in der C-Klasse 2 Kronach der letzte Spieltag vor der Winterpause über die Bühne geht. Bei Minustemperaturen besiegt der SV Nurn den TSV Ludwigsstadt mit 3:0 und feiert seinen zehnten Sieg in Folge.
Damit verteidigt der Spitzenreiter seinen 4-Punkte-Vorsprung vor den beiden Verfolgern FC Hirschfeld (7:3 in Lauenstein) und FC Nordhalben (X:0 gegen Kehlbach). Alle anderen Mannschaften sind schon zu diesem Zeitpunkt weit abgeschlagen.
Neue Trainingsmethoden
Der Erfolg der Nurner ist vor allem mit einem Namen eng verknüpft. "Als Reinhard Deuerling bei uns Trainer geworden ist, hat das für eine richtige Aufbruchstimmung im Verein gesorgt", erinnert sich Christian Schuberth.
Reinhard Deuerling spielt in den 1980-er Jahren eine Zeit lang beim FC Kronach, ehe er verletzungsbedingt beim Landesligisten aufhören muss. Dem Fußball kehrt er jedoch nicht den Rücken. Schon in seiner ersten Saison als Trainer bei seinem Heimatverein SV Nurn ist ein Aufwärtstrend unverkennbar. Aber erst im dritten Jahr stellt sich der große Erfolg ein. Da gelingt nach siebenjähriger Pause endlich die Rückkehr in die B-Klasse Kronach.
In der Saison 1988/89 sind die Nurner eine Klasse für sich. "Wir hatten eine gute Mischung aus jungen und älteren Spielern. Und wir waren konditionell super drauf, weil wir uns auf jedes Training gefreut und voll mitgezogen haben", sagt Christian Schuberth, damals einer der Jüngsten im Team.
Bereits in jungen Jahren gehört der Youngster zusammen mit seinen Brüdern Edwin und Helmut zu den Leistungsträgern. Außerdem gelingt es, Uwe Ströhlein zum Weitermachen zu überzeugen und dem Fußballsport nicht schon mit rund 20 Jahren den Rücken zu kehren - mit durchschlagendem Erfolg: Ströhlein wird mit 41 Treffern Torschützenkönig der C-2.
Niederlage beim Konkurrenten
Die Saison beginnt für die Nurner nach Wunsch, denn nach fünf Spielen führen sie mit 9:1 Punkten die Tabelle an. Dann kassieren sie jedoch in Hirschfeld mit 2:4 die erste Niederlage und fallen hinter den punktgleichen Konkurrenten auf Platz 2 zurück. Dies bleibt aber bis zur Winterpause die einzige Niederlage.
Die Entscheidung im Titelkampf fällt gleich zum Wiederauftakt. Im zweiten Punktspiel des Jahres 1989 gelingt nämlich mit 2:1 die Revanche gegen die Hirschfelder; damit ist der letzte Konkurrent aus dem Weg geräumt, zumal auch der FC Nordhalben jetzt Schwächen zeigt. Christian Schuberth: "Je länger wir vorne gestanden haben, desto besser und sicherer haben wir gespielt." Daher überrascht auch nicht, dass die Nurner am Schluss der Saison in der Fairness-Tabelle ebenfalls auf Platz 1 liegen.
In seinem letzten Spiel kassiert der SV Nurn eine zweite Niederlage (0:1 gegen den SC Haßlach), die jedoch nicht mehr ins Gewicht fällt. Die Bilanz von 43:5 Punkten und 109:22 Toren ist die beste eines Meisters in der C-Klasse 2 seit dem SV Rothenkirchen (in der Serie 1972/73). Damit beginnt für den SV Nurn die erfolgreichste Zeit der Vereinsgeschichte, denn in den nächsten 16 Jahren spielt die Mannschaft mit einer Ausnahme immer in der B-Klasse (später Kreisklasse).