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SV Friesen baut auf junge Spieler


Autor: Hartmut Neubauer

Friesen, Freitag, 20. Juni 2014

Für den Landesligisten geht es schon bald wieder um Punkte. Nach vielen Zu- und Abgängen steht der SV Friesen aber vor einem Umbruch. Mit dem Aufbau der neuen Mannschaft wurde ein neuer Trainer betraut.
René Schubart und Josef Geiger bejubeln ein Tor gegen die SpVgg Oberkotzau. Solche Szenen wird es vorerst nicht mehr geben, denn Schubart hat den SV Friesen in Richtung Stockheim verlassen. Foto: Archiv/Heinrich Weiß


So früh wie noch nie zuvor geht es für die Fußballer des SV Friesen bald wieder um Landesliga-Punkte. Der erste Spieltag der Saison 2014/15 steht nämlich schon am 12./13. Juli auf dem Programm. Dann heißt es, sich nicht nur auf neue Gegner, sondern auch auf eine weitgehend neue Mannschaft einzustellen.

Die Truppe, die in der abgelaufenen Serie den sechsten Platz belegt hat, bezeichnet Vorstandsmitglied Josef Geiger als die "beste Friesener Mannschaft aller Zeiten". Dass diese nicht länger um Platz 2 und damit um die erneute Relegation zur Bayernliga mitgespielt hat, habe ihm schon etwas weh getan, gesteht er ein. "Nach dem Sieg in Buch gleich nach der Winterpause wäre für uns mehr drin gewesen", sagt er auch vor dem Hintergrund, dass letztlich mit dem FSV Stadeln eine Mannschaft Vizemeister wurde, mit der die Friesener am 23.

März noch punktgleich waren, und das bei einem Spiel weniger.

Dass für ihn der sechste Platz dennoch keine Enttäuschung war, hat auch seinen Grund. Das waren die großen personellen Probleme, die den SV während der gesamten Saison begleitet haben. So konnte etwa Kapitän Frederic Martin kein einziges Spiel bestreiten. Auf Grund schwerer Verletzungen fehlten Spieler wie André Münch, Nico Fröba und Marco Fleißner monatelang. In der Winterpause kam der Wegzug von Leistungsträger Marcel Lindner hinzu. Und zudem konnte auch noch René Schubart in der Schlussphase kaum noch eingesetzt werden.

Kein Freund der Rotation

"Wenn man überlegt, was wir ohne diese Verletzungen hätten erreichen können ...", fährt Josef Geiger im Hinblick auf das Abschneiden der anderen beiden Friesener Herrenteams fort. Bekanntlich schaffte die dritte Mannschaft als Vizemeister der A-1 über die Relegation den Aufstieg in die Kreisklasse. Und die "Zweite" belegte in der Kreisliga den hervorragenden vierten Platz, obwohl sie - so Geiger - "auch wegen des Rotationssystems, mit dem ich mich bekanntlich nie anfreunden konnte, kaum einmal in Bestbesetzung antrat".

Dass er den SV Friesen gerne einmal in der Bayernliga sehen würde, verhehlt der 60-Jährige nicht. "Man muss auch Träume haben und Enthusiasmus zeigen dürfen, sonst verliert der Fußball noch mehr seinen Reiz." Dass der Fußball aber nach wie vor Anziehungskraft besitzt, zeigt seiner Meinung nach das Relegationsspiel in Friesen, das über 1100 Zuschauer ins Frankenwaldstadion gelockt hat.

Gleichwohl weiß Josef Geiger, dass sein Traum von der Bayernliga in nächster Zeit vermutlich Utopie bleiben wird. "Wir haben schon vor Monaten entschieden, dass wir zur neuen Saison finanziell etwas zurückfahren werden", sagt der Hauptsponsor des SV. Den Verein haben zahlreiche Spieler verlassen, wobei ihn Abgänge wie der von Andreas Baier, einem Friesener Eigengewächs, von Philipp Beetz und René Schubart, die seit Jahren zu den Leistungsträgern gehört haben, schon sehr schmerzen.

"Unser Schwerpunkt liegt künftig noch mehr auf jungen Spielern, die nach Möglichkeit aus dem Landkreis Kronach kommen", hebt er hervor, weiß aber gleichzeitig, dass es nach dem drastischen Umbau des Kaders schwer wird, an die Erfolge der vergangenen Jahren anzuknüpfen. "Ein Mittelplatz wäre schön, aber in erster Linie wollen wir den Klassenerhalt schaffen", fährt er fort. Dem neuen Trainer wollen die Verantwortlichen jedoch keine Vorgabe machen. "Wenn es am Ende nicht reichen würde, ginge die Welt auch nicht unter."

Mit der Trainerverpflichtung sei man sehr spät dran gewesen, weiß er. Um so größere Stücke hält er vom Nachfolger von Christoph Böger. "Andreas Lang sprüht vor Energie. Er möchte trotz nicht einfacher Rahmenbedingungen längerfristig in Friesen arbeiten und eine junge Mannschaft aufbauen."

Die Vorbereitung auf die neue Saison hat in der vergangenen Woche begonnen. Andreas Lang hat also noch drei Wochen Zeit, eine schlagkräftige Truppe zu formen, wobei nicht ausgeschlossen ist, dass noch der eine oder andere Spieler die Mannschaft verstärken wird. Mit der Einteilung der Landesligen ist Josef Geiger sehr zufrieden. "Das ist recht attraktiv für uns; immerhin kommen fünf Mannschaften aus der Region."