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Substanzverlust beim SV Friesen unverkennbar


Autor: Hartmut Neubauer

Friesen, Montag, 23. Dezember 2013

Die Verantwortlichen beim SV Friesen können mit dem vierten Tabellenplatz zur Winterpause der Landesliga Nordost ganz gut leben. Die Perspektiven sind durchaus vielversprechend.
Die Landesliga-Mannschaft des SV Friesen besteht heuer mehr denn je aus einer Mischung aus Routiniers wie Frank Fugmann und vielversprechenden Talenten wie Elias Köcher (rechts). Foto: Herbert Kalb


Zweimal in Folge hat es nicht ganz gereicht. Da scheiterte der SV Friesen jeweils erst in der Relegation am Aufstieg in die Bayernliga. Ob sich diese Chance auch im kommenden Frühsommer eröffnet? Ausgeschlossen ist es nicht, aber bei zehn beziehungsweise elf Punkten Rückstand zum führenden Duo sieht es zur Winterpause der Landesliga Nordost eher nicht danach aus.

Mit Platz 4 und 35 Punkten in 21 Spielen können die Verantwortlichen aber ganz gut leben. "Wir müssen in dieser Saison dafür bluten, dass wir zweimal hintereinander fast keine Sommerpause hatte. Das war mir von vorne herein klar", sagt Vorsitzender Norbert Kraus. "Der Akku war ziemlich leer, ein Substanzverlust unverkennbar."
Den verpassten Aufstieg hat er mittlerweile längst abgehakt, auch wenn der Stachel, bei der Relegation gegenüber dem VfR Garching klar benachteiligt worden zu sein, eine Zeit lang ziemlich tief saß. Das galt auch für die Mannschaft.

"Daher musste Trainer Christoph Böger in der Sommerpause hauptsächlich psychologische Aufbauarbeit leisten, um das zweite Scheitern in Folge aus den Köpfen der Spieler zu bringen", blickt Kraus zurück.


Viel Qualität verloren

Der Vorsitzende verbucht den aktuell vierten Platz auch deshalb als Erfolg, weil die Mannschaft in der Sommerpause deutlich an Qualität verloren hat. Mit Aleksander Hurec, Maurice Koch und Johannes Müller verließen immerhin drei wichtige Spieler den Verein. Ein vierter - Kapitän Frederic Martin - verletzte sich in der Relegation so schwer, dass hinter seiner sportlichen Zukunft ein dickes Fragezeichen stand. "Erfreulicherweise haben sich diese Befürchtungen nicht bewahrheitet. Die Operationen sind gut verlaufen", freut sich Norbert Kraus, der mit der Rückkehr des Kapitäns im Sommer rechnet.

Besonders Torjäger Hurec war nicht so einfach zu ersetzen, denn der SV Friesen verpflichtete überwiegend junge Spieler. "Und das dauert seine Zeit, bis sie sich in einer Landesliga etablieren können." Der SV-Vorsitzende ist aber überzeugt davon, dass die Perspektiven der Mannschaft mit ihrer Mischung aus Routiniers und vielversprechenden Talenten gut sind. "Im Frühjahr stößt ja noch Nico Fröba wieder dazu. Außerdem haben es auch einige aus unserer zweiten Mannschaft drauf, den Sprung in die Landesliga zu schaffen." Erfolgreichster Torschütze ist René Schubart mit elf Treffern. Dahinter folgen Frank Fugmann (10), André Münch (6) und Marcel Lindner (5).

Einige Entwicklungen geben Norbert Kraus jedoch zu denken. "Es ist sehr bedauerlich, dass einzelne Spieler dem Verein auf Grund persönlicher Enttäuschungen den Rücken gekehrt haben", sagt er. Genauso enttäuscht ist er darüber, dass der Zuschauerzuspruch abermals hinter den Erwartungen zurück geblieben ist. "Es ist schon sehr bedauerlich, dass guter Fußball nicht entsprechend honoriert wird", sagt er im Hinblick auf den Zuschauerschnitt, der sich bei ungefähr 140 bewegt.

Dies ist nach Überzeugung des Vorsitzenden aber kein Friesener Problem; vielmehr sei die Entwicklung im Amateurfußball insgesamt rückläufig. Um so wichtiger sei die Unterstützung durch die Sponsoren, wofür die Vereinsführung sehr dankbar sei. Kraus: "Ohne sie wäre ein Spielbetrieb in der Landesliga nicht möglich."
Personelle Änderungen in der Winterpause wird es wohl nicht geben. "Bei uns ist nichts geplant; wir gehen wohl mit den gleichen Akteuren in die Vorbereitung", sagt Norbert Kraus, der optimistisch in die Zukunft blickt. Immerhin befinde sich auch der Nachwuchs nach der Gründung der JFG Grün-Weiß Frankenwald auf einem guten Weg. Die B-Junioren führen die Tabelle der Kreisliga souverän an. Die C- und D-Junioren liegen im ersten Drittel.