Simone Gerstmayer: Grenzerfahrungen einer Ultra-Läuferin aus Neuses
Autor: Dominic Buckreus
Neuses, Donnerstag, 14. November 2019
Simone Gerstmayer aus Neuses ist Ultra-Trail-Läuferin. Ihre sportliche Leidenschaft führt sie oft bei extremer Witterung ins Hochgebirge - und dort geht sie an ihr körperliches Limit.
Laufen fand sie früher nicht toll. Nur auf einer Straße entlang zu joggen war Simone Gerstmayer zu langweilig. Heute ist sie Extrem-Läuferin. Regelmäßig nimmt sie an Marathons und Ultra-Trails teil. Unwegsame Gelände wie im Gebirge reizen sie viel mehr - sie will ihre Grenzen verschieben.
Der Knackpunkt kam 2010, als die Neuseserin spontan am Braveheartbattle in Münnerstadt teilnahm. Später lernte sie beim Klettern einen Ultra-Läufer kennen, der sie von seinem Sport begeisterte. 2013 startete die 39-Jährige bei ihrem ersten von mittlerweile 34 Marathons, ein Jahr später absolvierte sie ihren ersten von bis jetzt 45 Ultra-Trails. Für die medizinische Fachangestellte in einer Kronacher Hausarztpraxis muss es nicht immer der erste Platz sein, Hauptsache Natur. Dafür nimmt sie auch Grenzerfahrungen in Kauf.
Muss man verrückt sein, um diesen Sport zu betreiben?
Was war Ihre sportliche Grenzerfahrung schlechthin?
Haben Sie schon einmal gedacht: "Bis hierhin und nicht weiter"?
Körperlich gab es schon Situationen, in denen ich keine Lust mehr hatte, müde war und mir alles wehgetan hat. Mit der Zeit lernt man, dass das oft nur der Kopf ist. Vom technischen her bis jetzt noch nicht.Und wenn der Kopf nicht mehr mitmachen will?
Im besten Fall ist jemand dabei, der auf gleicher Höhe ist und dich mitzieht. Es reicht schon, wenn jemand neben dir läuft und mit dir redet. Anstrengend wird es, wenn man in der Früh startet und durch die Nacht läuft. Ich habe schon erlebt, dass ich die ganze Nacht über nur Regen, Schnee, Eisregen und Nebel hatte. Man ist da sowieso schon am Limit. Und sich da noch zu motivieren, ist manchmal schwer.Was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie stundenlang laufen?