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"Rockman Run" in Wunsiedel: Friesener landet auf Platz 2


Autor: Hartmut Neubauer

Friesen, Donnerstag, 27. November 2014

Der Ultralangläufer Michael Bittermann aus Friesen nahm nach längerer Wettkampfpause am "Rockman Run" in Wunsiedel teil. Dabei waren Kondition und voller Körpereinsatz gefragt.
Voller Körpereinsatz war für Michael Bittermann und die weiteren Teilnehmer beim "Rockman Run" in Wunsiedel nicht nur im Wasser gefordert. Fotos: privat


Besondere sportliche Herausforderungen haben ihn in seiner aktiven Zeit als Ausdauersportler von jeher gereizt. Beim Marathon in der Fränkischen Schweiz war er ebenso schon am Start wie beim Supermarathon am Rennsteig und beim 24-Stunden-Lauf im Vogtland, ehe er 2009 eine Wettkampfpause einlegte. Jetzt hat sich Michael Bittermann zurückgemeldet. Er nahm als einer von 343 Sportlern beim "Rockman Run" teil, einem Hindernislauf in Wunsiedel, und belegte auf Anhieb den zweiten Platz.

Genau 1:38:59 Stunden benötigte der 43-jährige Friesener für die etwa 20 Kilometer lange Strecke am Fuße des Felsenlabyrinths, wobei weder die Distanz noch die rund 450 Höhenmeter ein Problem darstellten. Vielmehr waren es die unterschiedlichen Hindernisse, die sich für ihn und seine Mitstreiter als eine besondere Herausforderung erwiesen.

Da waren nicht nur Kondition und voller Körpereinsatz gefragt, sondern auch sehr viel mentale Stärke.

Über 20 Hindernisse auf dem Parcours

"Die Passage im Steinbruch bei Tröstau war trotz der Anstrengung schon ein Erlebnis, aber in einem Wasserloch bin ich ausgerutscht und war von oben bis unten völlig durchnässt", blickt Bittermann auf diesen außergewöhnlichen Hindernislauf zurück. Dieser war mit über 20 natürlichen und künstlichen Hindernissen gespickt - von Containern über meterhohe Sandberge bis zu Wasser- und Schlammlöchern.

Speziell vorbereitet hat er sich nach seiner rund fünfjährigen Wettkampfpause nicht. Außer den "normalen" Trainingsläufen hat er im Vorfeld nur das Klettern verstärkt geübt, doch ausgerechnet das war in Wunsiedel am wenigsten gefragt. "Sonst wäre der Rückstand zum Sieger vielleicht nicht ganz so groß gewesen", sagt er. Drei Minuten und 15 Sekunden haben ihm am Ende auf den Bamberger Mike Büttner gefehlt. Der Vorsprung vor dem Drittplatzierten betrug immerhin 31 Sekunden. "Ich wollte einfach mal etwas Neues ausprobieren; da war ich schon zufrieden."

Vor einigen Jahren machte Michael Bittermann, der damals noch für den TSV Sonnefeld startete, vor allem durch einige Ultraläufe auf sich aufmerksam. Den 72,7 Kilometer langen Supermarathon am Rennsteig absolvierte er im Jahr 2007 in knapp über sieben Stunden und ein Jahr später sogar in einer Zeit von 6:45 Stunden.
In den gleichen Jahren war er auch beim 100-Kilometer-Lauf zunächst in Leipzig (9:14) und dann am Rennsteig (10:04) am Start. 2009 setzte er noch eins drauf und nahm den 24-Stunden-Lauf im vogtländischen Reichenbach in Angriff. Hier zeigte er wohl die beste Leistung seiner bisherigen sportlichen Laufbahn, denn da knackte der Ultralangläufer die begehrte 200er-Marke und belegte mit 200,9 Kilometern den dritten Platz in der Gesamtwertung.

Von Verletzungen verschont geblieben

"Der Aufwand, den ich damals betreiben musste, war natürlich enorm", blickt der Friesener zurück. Er verabschiedete sich damals hauptsächlich aus familiären Gründen vom Wettkampfsport, zumindest vorübergehend. Im vergangenen Jahr wollte er dann wieder langsam ins Geschehen eingreifen, hatte aber Probleme mit den Laufschuhen und musste nochmals verletzungsbedingt eine lange Pause einlegen. "Heuer bin ich aber glücklicherweise verletzungsfrei geblieben", freut er sich.

Der Hindernislauf in Wunsiedel hat für den Friesener Lust auf mehr gemacht. Der Wettkampf "Getting Tough", der härteste Hindernislauf Deutschlands am 6. Dezember in Rudolstadt, hätte ihn schon gereizt, aber den hat er sich nun fürs nächste Jahr vorgemerkt. Im Frühjahr 2015 steht zunächst einmal für ihn der 73,5 Kilometer lange Erlebnislauf des ASC Burgberg von der Giechburg nach Lichtenfels auf dem Programm. Bittermann: "Da möchte ich zusammen mit einem Kollegen teilnehmen."