Nordhalben kehrt nach fast 20 Jahren zurück
Autor: Alexander Löffler
Nordhalben, Sonntag, 07. Juli 2013
Nordhalben hat den Aufstieg in die Kreisklasse geschafft. Spielleiter Oswin Michel kennt die Gründe dafür.
Als im vierten Relegationsspiel der SG Nordhalben gegen den FV Mistelfeld der Schlusspfiff ertönte, fiel beim Spielleiter der SG, Oswin Michel, die ganze Spannung der vergangenen Wochen ab. Dies äußerte sich sogar in einigen Freudentränen - kein Wunder, hat Michel doch mit dem FC Nordhalben schon viele Höhen und Tiefen erlebt.
Die größte Niederlage ereignete sich wohl im Jahr 2004, als der Verein nicht mehr in der Lage war, eine Mannschaft zu melden. Es folgten fünf Jahre, in denen es zwar immer wieder Bemühungen gab, es aber für eine eigene Mannschaft nicht reichte. 2009 ergab sich schließlich die Möglichkeit einer Spielgemeinschaft mit der zweiten Mannschaft des SV Wolfersgrün/Neuengrün. Ein Glücksfall, wie Oswin Michel erklärt.
Junge Spieler sind gereift
"Wir haben seit dem Zusammenschluss schon mehrfach an der Kreisklasse angeklopft. Es hat aber nie ganz gereicht." Besonders erinnert er sich an das Relegationsspiel 2011 in Gifting gegen den TSV Neukenroth II, das man verdient verloren hatte. Im Nachhinein ist Michel dankbar dafür: "Es war besser so. Seitdem sind unsere jungen Spieler gereift." Viele dieser jungen Akteure wie zum Beispiel Julian Wachter, Felix Adler oder auch Marcel Michel hat Oswin Michel schon von Kindesbeinen an beim Fußball betreut und sie letztlich bis in die eigene erste Mannschaft geführt. Dass es nun nach einem Relegationsmarathon von vier Spielen auch noch zum Aufstieg in die Kreisklasse gereicht hat, freut ihn umso mehr.
Schon in früheren Jahren hatte der FC Nordhalben mehrfach in der damaligen B-Klasse (heute Kreisklasse) gespielt, den Aufstieg zuletzt 1995 geschafft. Aber bereits nach einem Jahr ging es wieder nach unten und bis zu diesem Sommer nie wieder nach oben.
"Wir haben uns richtig gut ergänzt", spricht der Spielleiter noch einmal die Zusammenarbeit mit dem SV W/Neuengrün und damit einen Grund für den Erfolg an. "Die Mischung passt einfach." Dass er als Spielleiter und auch als Zweiter Vorsitzender des FC Nordhalben Teil dieses Erfolges ist, erfüllt ihn mit Stolz. "Ich hoffe, dass uns das auch als Verein wieder etwas voranbringt", betont Michel, der sich auf einige Derbys und damit auf möglichst viele Zuschauer in der Kreisklasse freut.
Ärger mit der Frau
Ganz ungeschoren ist Michel nach dem Aufstieg im wahrsten Sinne des Wortes nicht davon gekommen. "Als sich einige Spieler von uns vor einigen Wochen die Haare ganz kurz haben schneiden lassen, habe ich aus Blödsinn gesagt, ich mache das auch, sollten wir aufsteigen." Seine Spieler nahmen ihn schließlich beim Wort, was ihm wiederum etwas Ärger mit seiner Frau eingebracht habe, sagt Michel und lacht dabei. Aber das hat er angesichts des Erfolges gerne in Kauf genommen.
In der kommenden Saison wird die SG Nordhalben versuchen, die Klasse zu erhalten: "Das wird schwer", weiß der Spielleiter angesichts des vergleichsweise kleinen Kaders, der weitestgehend beisammen geblieben ist. Allerdings nimmt Michel seine Spieler angesichts der in der vergangenen Saison teilweise mangelhaften Trainingsbeteiligung in die Pflicht: "Ohne Training geht überhaupt nichts. Ich hoffe, dass da einige umdenken."