Mit Ginter ins Olympiastadion
Autor: Hartmut Neubauer
Wallenfels, Mittwoch, 14. Juni 2017
Der siebenjährige Luis Neuber aus Wallenfels gehörte beim DFB-Pokalfinale zu den Einlaufkindern. Seine Mutter Natascha hatte sich beworben.
Dass er einmal so im Rampenlicht stehen würde, hätte sich Luis Neuber bestimmt nicht träumen lassen. Rund 75 000 Zuschauer waren im Berliner Olympiastadion, als der Siebenjährige an der Hand von Matthias Ginter aufs Spielfeld lief. Der junge Wallenfelser gehörte nämlich zu den Einlaufkindern, die die Profis von Borussia Dortmund und Eintracht Frankfurt eskortierten.
"Die Atmosphäre war schon etwas Besonderes", erzählt Tommi Neuber. "Luis war Feuer und Flamme. Zusammen haben wir danach auf der Tribüne die Dortmunder angefeuert und uns natürlich über den Pokalsieg gefreut." Dass er zusammen mit seinem Sohn das Pokalfinale live verfolgen würde, kam für den BVB-Fan selbst völlig überraschend. Dieses Erlebnis haben sie Natascha Neuber zu verdanken, die sich zwei Wochen vor dem Endspiel im Internet unter "Volkswagen Junior Eskorte" für einen von elf Plätzen beworben hatte. "Als ich dann einen Anruf erhalten habe, dass es klappt, dachte ich zuerst an einen Fake-Anruf", blickt Tommi Neuber zurück, denn er wusste nichts von der Bewerbung, die seine Frau abgegeben hatte. Danach konnte die Familie Neuber einige Tage telefonisch nicht erreicht werden, doch schließlich war klar, dass Luis wirklich zu den "Auserwählten" gehörte.
Zu gewinnen gab es nicht nur einen Platz in der Junior-Eskorte. Zum Paket gehörten auch Eintrittskarten und eine Hotelübernachtung für das Einlaufkind und eine erwachsene Begleitperson sowie ein Eskorten-Bekleidungsset.
Treffpunkt für die Gewinner war am Spieltag um 16 Uhr das Radisson Blu Hotel am Berliner Alexanderplatz, wo sie zunächst eincheckten, ehe sie mit dem Bus ans Olympiastadion gebracht wurden. Da nicht nur das Pokalfinale, sondern zum Beispiel auch der Evangelische Kirchentag in der Hauptstadt stattfanden und entsprechend viel los war, dauerte die Fahrt rund eineinhalb Stunden, ehe sie ihr Ziel erreichten.
Am Eingang musste Luis dann in die Obhut der für die Einlaufkinder Verantwortlichen abgegeben werden. "Wir selbst hatten beste Plätze schräg hinter einer der beiden Trainerkabinen", erzählt Tommi Neuber, der schon vor dem Anpfiff die einzigartige Atmosphäre im Stadion miterleben konnte. Kurz vor dem Anpfiff kamen schließlich die beiden Mannschaften und die Schiedsrichter aufs Feld, Luis Neuber an der Hand von BVB-Profi Matthias Ginter und unter dem Beifall von 75 000 Fans im Stadion und vor einem Millionen-Publikum an den Fernsehern.
20 Minuten später war die Familie Neuber wieder vereint. Zusammen verfolgten sie von der Haupttribüne aus das Spiel und genossen ein Erlebnis, das sie wohl nicht so schnell vergessen werden.