Ludwigsstadt hat nur ein Ziel
Autor: Alexander Löffler
Kronach, Freitag, 14. Dezember 2012
In der Kreisliga steht der TSV Ludwigsstadt einsam an der Spitze. Einige Vereinsvertreter nehmen Stellung zum bisherigen Abschneiden ihrer Mannschaften.
In der Kreisliga zieht der TSV Ludwigsstadt an der Tabellenspitze einsam seine Kreise. Zwölf Spieltage vor Saisonende beträgt der Vorsprung bereits acht Punkte, so dass die Mannen um Stefan Gehring auf dem Weg zur Meisterschaft wohl nicht mehr aufzuhalten sein dürften. Dahinter scheint derzeit Bezirksliga-Absteiger SV W/Neuengrün bei der Vergabe des zweiten Platzes die besten Karten in der Hand zu halten. Fünf Punkte liegen die "Wölfe" vor der SG Roth-Main, die allerdings ein Spiel weniger absolviert hat.
Ob der FC Burgkunstadt II und der SV Rothenkirchen angesichts von acht Punkten Rückstand auf den SV W/Neuengrün noch in den Kampf um den zweiten Platz eingreifen können, ist fraglich.
Bislang enttäuschend ist sicherlich der Saisonverlauf für den TSV Neukenroth, der vor der Saison den Aufstieg als Saisonziel ausgegeben hat, auf dem achten Platz davon allerdings meilenweit entfernt ist.
Andreas Wohlfahrt (Abteilungsleiter des TSV Ludwigsstadt, 1. Platz/ 49 Punkte): "Das hat von uns keiner gedacht und niemand erwartet. Unser Ziel war es, ähnlich wie im Vorjahr einen Platz unter den ersten Fünf zu erreichen. Dabei hatten wir gerechnet, auf Platz 3 oder 4 zu landen. Dann hat sich aber schnell herauskristallisiert, dass mehr möglich ist. Deshalb ist jetzt das Thema Aufstieg für uns ganz klar - wenn nicht jetzt, wann dann?" Einen großen Anteil am Erfolg hat laut Abteilungsleiter Trainer Stefan Gehring, der vor der Saison zum TSV gestoßen ist und frischen Wind in die Mannschaft gebracht hat.
"Stefan hat es geschafft, dass die Mannschaft topfit ist und wesentlich konstanter spielt. Und dann kann man fast schon sein Haus darauf verwetten, dass Florian Fischbach in jedem Spiel trifft. Man muss aber auch sagen, dass die anderen ihm sehr gut zuarbeiten", verdeutlicht Wohlfahrt die Gründe für den Erfolg. Dennoch würdigt er auch die Arbeit von Thomas Lipfert, der in den vergangenen sechs Jahren als Trainer mehr als den Grundstein für den aktuellen Erfolg gelegt habe.
Absturz verhindert
Markus Schütz (Vorsitzender des SV Wolfers-/Neuengrün, 2./41): "Nach dem Abstieg ging es für uns zunächst einmal darum, einen Absturz zu verhindern, wie es anderen schon ergangen ist. Insgeheim hatte ich mir schon erhofft, dass wir vorne mitspielen können. Nach dem Trainerwechsel wusste ich aber nicht, wie sich das einpendeln wird. Mannschaft und Trainer haben sich gut aneinander gewöhnt, deshalb sehe ich das Ganze bislang recht positiv. Auch wenn sich der eine oder andere bei uns vielleicht noch steigern könnte, bin ich mit dem zweiten Platz insgesamt zufrieden. Der Aufstieg stand für uns vor der Saison nicht zur Debatte. Wenn wir es schaffen, den zweiten Platz zu behaupten, kann ich sehr gut damit leben."
Günter Schubert (Abteilungsleiter des SV Rothenkirchen, 5./33): "Unser Manko war, dass wir Anfang der Saison ständig fünf bis sechs Stammspieler ersetzen mussten. Dann kam noch dazu, dass Uwe Beetz krankheitsbedingt ausgefallen ist. Das hat für weitere Unruhe gesorgt. Wir sind aber nicht nervös geworden. Ich wusste genau, dass irgendwann der Knoten platzt - das war dann beim 2:0-Sieg in Wolfersgrün der Fall.
Danach haben wir sieben Siege und ein Unentschieden geholt." Sein besonderer Dank gilt Philipp Beetz und Norbert Neubauer, die während der Abwesenheit von Uwe Beetz den Trainingsbetrieb übernommen und gute Arbeit geleistet hätten. Zuletzt waren wieder alle Mann an Bord, was sich an den Ergebnissen bemerkbar gemacht habe. "Vor der Zukunft habe ich deshalb auch keine Angst, aber die Saison ist natürlich gelaufen. Wenn wir am Ende unter den ersten Fünf sind, bin ich zufrieden." Aber natürlich ärgert sich Schubert über den Saisonstart, denn er ist überzeugt, dass die Mannschaft das Zeug dazu hat, weiter vorne mitzuspielen.
Große Enttäuschung
Leonhard Welscher (Vorsitzender des TSV Neukenroth, 8./28): "Der bisherige Saisonverlauf mit 21 beziehungsweise 13 Punkten Rückstand auf die beiden Spitzenteams ist angesichts unseres vollmundig wirkenden Saisonziels eine große Enttäuschung. Daran kann der auch für alle anderen Teams kaum kompensierbare Ausfall mehrerer Leistungsträger nichts ändern. Die erfreulich guten Auftritte der Mannschaft in den vier letzten Begegnungen sehen wir aber als Impuls, uns in der Tabelle weiter nach oben zu orientieren und eine misslungene Saison zu einem einigermaßen erträglichen Abschluss zu bringen."
In seinem Rückblick ärgert sich Welscher auch über den einen oder anderen Spielbericht. Einmal wurde dem TSV übertriebene Härte vorgeworfen, was der TSV-Vorsitzende nicht nachvollziehen kann. Seiner Meinung nach sollten sich die Pressereferenten darüber im Klaren sein, dass sie als freie Mitarbeiter der Tageszeitungen fungieren. Derartige Aussagen stünden dazu allerdings im Widerspruch. Außerdem begünstigten solche Textpassagen eine Emotionalisierung der gemeinsamen Sache, des Sports.