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Für Ludwigsstadt kommt es auf guten Start an


Autor: Hartmut Neubauer

Ludwigsstadt, Freitag, 20. Dezember 2013

In der Bezirksliga Oberfranken West überwintert der TSV Ludwigsstadt unter 20 Mannschaften als Schlusslicht. Der Aufsteiger hat im Kampf um den Klassenerhalt aber noch lange nicht aufgegeben.
Frust herrschte bei den Spielern des TSV Ludwigsstadt nicht zuletzt im Heimspiel gegen den TSV Staffelstein, als der Schiedsrichter ein Tor von Florian Fischbach (Nr. 9) annullierte. Dies wollte auch Spielertrainer Stefan Gehring (links) nicht wahr haben. Foto: Heinrich Weiß


Die Freude an der Loquitz war riesig, als der TSV Ludwigsstadt im späten Frühjahr vorzeitig die Meisterschaft in der Kreisliga Kronach feiern konnte. Schließlich war damit nach 45 Jahren die Rückkehr in die Bezirksliga perfekt. Die Erwartungen vor der neuen Saison waren groß, doch mittlerweile ist Ernüchterung eingekehrt, denn der Neuling überwintert als Schlusslicht.

Dass nach 24 Spielen magere 15 Punkte auf dem Konto stehen, hatte auch Spielleiter Jürgen Schmidt so nicht erwartet: "Dass wir so schlecht da stehen, liegt meiner Meinung nach daran, dass unser Kader zu klein ist. Wenn bei uns Spieler verletzt oder außer Form sind, können wir das nicht kompensieren."


Topspieler haben gefehlt

Das merkte der Aufsteiger besonders zu Saisonbeginn und auch kurz vor der Winterpause.

Anfangs stand mit Benedikt Pfeiffer einer der wichtigsten Spieler über längere Zeit nicht oder nur sehr eingeschränkt zur Verfügung. Im Spätherbst fehlte dann Torjäger Florian Fischbach, nachdem er sich die Bänder im Fuß angerissen hatte. Er hat seine Qualitäten auch schon in der Bezirksliga nachhaltig unter Beweis gestellt. Immerhin belegt er mit 16 Treffern hinter Philipp Walter (TSV Mönchröden/17) Platz 2 in der Torschützenliste.

Sein Ausfall tat besonders weh, denn mit Tuncer Demir gibt es nur noch einen Spieler in den Reihen des TSV Ludwigsstadt, der mehr als einen Treffer erzielt hat (nämlich vier). Die Ladehemmung der weiteren Akteure kann sich Jürgen Schmidt auch dadurch erklären, "dass der Sprung von der Kreisliga in die Bezirksliga immens ist. Viele unserer Gegner sind reifer und auch cleverer als wir."

Von Resignation ist im Lager des TSV jedoch keine Rede. Das Ziel auch von Spielertrainer Stefan Gehring ist die Relegation, und da orientieren sich die Ludwigsstadter in erster Linie am TSV Staffelstein, der sechs Punkte mehr auf dem Konto hat. Erschwerend kommt hinzu, dass mit dem TSV Meeder (18 Punkte) einer der Mitkonkurrenten wohl vom Sportgericht drei Punkte zugesprochen bekommt. Bei der 0:4-Niederlage in Memmelsdorf hat die SV-Reserve nämlich einen Akteur eingesetzt, der nicht hätte spielen dürfen (das Urteil steht noch aus).
"Wir werden uns intensiv vorbereiten und müssen einen guten Start hinlegen. Dann ist noch etwas drin", ist Jürgen Schmidt überzeugt. Die Vereinsführung versucht zwar, den Kader in der Breite zu verstärken, aber die Aufholjagd wird wohl mit dem annähernd gleichen Personal gestartet. Einziger Abgang ist Philipp Rutkowski, der zum SV Buchbach wechselt, wegen einer schweren Verletzung aber sowieso nicht mehr im Tor stehen darf.


Zuschauer sind treu

Im Frühjahr, so der Spielleiter, werden dann hoffentlich auch gute Leistungen besser honoriert, wie sie der TSV zum Beispiel in Frohnlach oder gegen Spitzenreiter FC Redwitz gezeigt hat. Er geht davon aus, dass die Zuschauer der Mannschaft weiterhin die Treue halten. Mit einem Schnitt von 226 ist der TSV Ludwigsstadt hinter Mitaufsteiger SV Merkendorf (276) bei den Heimspielen immerhin die Nummer 2 in der entsprechenden Statistik. Die Zuschauerzahl zum Auftakt gegen den ASV Kleintettau (560) ist immer noch die höchste in der gesamten Bezirksliga-Saison.