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Der Abstiegskampf bleibt offen


Autor: Hartmut Neubauer

LKR Kronach, Freitag, 12. Dezember 2014

Zur Winterpause scheint an der Tabellenspitze der Kreisklasse Kronach fast schon alles klar zu sein. Das Rennen um den Klassenerhalt verspricht dagegen bis zuletzt spannend zu bleiben.
Der FC Unter-/Oberrodach mit Dominik Mairoser (links) hat durch die beiden Siege in den Nachholspielen seine Lage wieder deutlich verbessert. Für den TSV Neukenroth II ist der Abstiegskampf in der Verfassung vom Herbst jedoch nicht zu bestehen. Foto: Heinrich Weiß


Fast zwei Drittel der Saison in der Kreisklasse sind erst vorüber, doch bereits jetzt zeichnet sich ab, wer vermutlich die Meisterschaft erringen und wer als Tabellenzweiter in die Relegation gehen wird. Zu groß sind die Abstände an der Spitze und zu stark präsentierten sich die Kontrahenten bisher, als dass da noch allzu viel schief gehen könnte.

Wenn nicht alle Stricke reißen, wird der FC Stockheim nach drei Jahren in die Kreisliga zurückkehren. 17 Siege in 19 Spielen und das souveräne Torverhältnis von 65:10 spiegeln eine Überlegenheit wider, die alles andere als überraschend kommt. Schließlich standen die "Bergleute" bei der Frage nach den Titelanwärtern bei allen Mitkonkurrenten auf dem Zettel ganz oben.

Bereits in der Saison 2013/14 spielten die Stockheimer lange Zeit um den Titel mit, ehe ihnen verletzungsbedingt die Luft ausging.

In der Sommerpause konnte die Mannschaft durch namhafte Zugänge deutlich verstärkt werden, wobei ein Name natürlich heraus sticht: René Schubart, der vom SV Friesen an den Maxschacht gewechselt ist.

Neun Punkte Vorsprung

"Der René ist für die Kreisklasse viel zu gut", urteilte unlängst ein Trainer über den Angreifer, der mittlerweile auch die Torjägerliste der Kreisklasse anführt und einer der Erfolgsgaranten für die Schützlinge von Andreas Engel ist. Neun Punkte beträgt der Vorsprung vor dem SV Fischbach, der sich seit einiger Zeit als einziger Verfolger herauskristallisiert hat, aber nur dann noch Chancen auf den Titel haben dürfte, wenn die "Bergleute" einen Einbruch erleben - und das ist nicht zu erwarten. Vielmehr könnte bereits am 29. März mehr als eine Vorentscheidung fallen, wenn in Fischbach das Spitzenspiel steigt. In der Hinrunde setzte sich der FC Stockheim mit 2:1 durch.

Dass die Fischbacher zumindest über die Relegation den sofortigen Wiederaufstieg schaffen können, hatte ihnen im Vorfeld keiner der Konkurrenten zugetraut. Mit 44 Punkten liegt die Truppe von Spielertrainer Bastian Wachter jedoch aussichtsreich im Rennen und sollte sich zumindest Platz 2 nicht mehr streitig machen lassen.

Schwächen im Verfolgerfeld

Das liegt auch daran, dass die anderen Verfolger, die lange Zeit ziemlich erfolgreich waren, doch einige ungeahnte Schwächen zeigten. So hat etwa der TSV Wilhelmsthal seine vier Rückrundenspiele verloren und ist auf Platz 7 zurückgefallen, sogar noch hinter den FC Wacker Haig und den SV Gifting, die über weite Strecken im Mittelfeld lagen, und hinter den SC Steinbach und den SV Steinwiesen, der seiner Rolle als Mitfavorit nur teilweise gerecht wurde. Die obere Tabellenhälfte schließt der SV Buchbach ab, der sich nach dem verkorksten Saisonstart deutlich steigern konnte.

Die untere Hälfte wird von den beiden Aufsteigern FC Welitsch und FC Hirschfeld angeführt, die sich gute Chancen ausrechnen können, auch in der nächsten Saison in der Kreisklasse zu spielen. Bei den Welitschern ist die gute Punktausbeute (26) vor allem in der Heimstärke begründet. Mit dem Abstieg sollte auch der TSV Gundelsdorf nichts mehr zu tun bekommen, auch wenn die Gebhardt-Truppe den eigenen Erwartungen hinterher hinkt.
Der Abstiegskampf verspricht spannend zu bleiben. Die gefährdete Zone beginnt mit dem TSV Windheim (18 Punkte), der mit Christopher Fehn als neuem Spielertrainer die nötigen Punkte für den Klassenerhalt sammeln will. Auf Rang 13 konnte sich durch die beiden "Pflichtsiege" in den Nachholspielen der FC Unter-/Oberrodach (16) verbessern. Der Traditionsverein muss aber im Frühjahr gegen dann stärkere Gegner nachlegen. Ebenfalls 16 Punkte hat die SG Nordhalben auf dem Konto, zwei mehr als Neuling SV Friesen III (14), bei dem die Spielgemeinschaft am letzten Spieltag zu Gast ist.

Während die Friesener "Dritte" ebenso noch alle Chancen hat, ist die Situation beim TSV Neukenroth II so ernst wie noch nie. Neun Punkte aus 19 Spielen sind die magere Bilanz. In den restlichen elf Begegnungen müssen wohl rund 20 weitere Zähler verbucht werden, was rechnerisch möglich, aber angesichts des Spielerkaders wenig wahrscheinlich ist.
Bekanntlich müssen die letzten drei Vereine in den sauren Apfel des Abstiegs beißen; der Viertletzte geht in die Relegation. Das gleiche gilt für den Vizemeister. Der direkte Vergleich bei Punktgleichheit zählt übrigens erneut nicht.
Die Saison wird am 14./15. März fortgesetzt. Der letzte Spieltag ist am Pfingstsamstag, 23. Mai, terminiert.