SPD: Handwerk nicht vergessen
Autor: Veronika Schadeck
Kronach, Mittwoch, 30. Januar 2019
Die SPD-Fraktion sieht das Mobilitätskonzept und den künftigen Hochschulstandort als wichtige Bausteine gegen den Einwohnerschwund.
Wie viele Modellregionen braucht der Landkreis? Diese Frage stellte am Donnerstag der SPD-Fraktionsvorsitzende im Kreistag beim Jahresgespräch, Richard Rauh. Bildungsregion, Ökoregion, Radregion, Bioregion etc. - er habe den Eindruck, dass das Ganze überhand nehme. "Wir müssen aufpassen, dass wir uns nicht verzetteln!"
Im Großen und Ganzen gab es Lob für die Arbeit des Landrats. "Löffler hat nach zwei Jahren Amtszeit eine hohe Schlagzahl vorzuweisen!" Auch wurde die gute Zusammenarbeit innerhalb des Kreistags hervorgehoben.
An den Ausführungen wurde deutlich, dass für die SPD-Kreistagsfraktion die Umsetzung des Mobilitätskonzepts zum August 2020 Priorität habe. Rund 6,3 Millionen Euro werden laut Rauh in dieses Konzept investiert. Finanziert werde dies durch die Kommunen, durch Förderung vom Freistaat und durch den Landkreis. Rauh spricht in diesem Zusammenhang von über einer Million Euro, die der Landkreis pro Jahr für das Mobilitätskonzept aufbringen werden müsse. Die heimischen Bus- und Taxiunternehmen seien informiert. Er sprach von Zehn-Jahres-Verträgen, die mit den Dienstleistern abgeschlossen werden sollen.
Im ersten Halbjahr 2019 sollen nun entsprechende Angebote eingehen. Der Kreistag wird sich im Herbst mit der Preisgestaltung befassen müssen. Es gehe darum, günstige Preise zu machen, damit das Mobilitätskonzept von der Bevölkerung auch angenommen werde.
Ein Schwerpunkt für die SPD ist auch die Sanierung der Berufsschule. Ursprünglich sollte diese Maßnahme nach der Fertigstellung des Kreiskulturraums in Angriff genommen werden, erklärte Rauh. Jetzt gehe er davon aus, dass vor 2021 nichts passiert.
Gerade im Hinblick darauf, dass Kronach auch eine Bildungsregion sein will, müsse man dafür sorgen, so Ralf Pohl, dass neben Studenten auch künftige Fachkräfte im Handwerk wohnortnah beschult werden können. Das Thema Handwerk werde teilweise vernachlässigt. Dabei sei eine industriestarke Region auch auf Fachkräfte im Handwerk angewiesen, um beispielsweise Baumaßnahmen durchführen zu können.
Bezüglich der Sanierung der Berufsfachschule für Musik wies Rauh darauf hin, dass nun zuerst die Verantwortlichen der Schule ihren Raumbedarf für die nächsten Jahre ermitteln müssen. Rauh kann sich durchaus vorstellen, diese Berufsfachschule für Musik an der Berufsschule "anzudocken". "Eine Sanierung des Gebäudes ist für mich die schlechteste Lösung".