Soll Kompetenzzentrum für Holz nach Kronach oder Hof?
Autor: Marco Meißner
Kronach, Donnerstag, 19. Juli 2018
Schon in der Nationalpark-Diskussion
Rund ein Jahr ist es her, dass die Diskussion um einen möglichen Nationalpark Frankenwald phasenweise zu einem heftigen Streit zwischen den Interessengruppen eskalierte. Nachdem der Kreis Kronach aus dem Rennen war, schienen sich die Gemüter allmählich abzukühlen. Es sollten Kompensationen gefunden werden, die den Frankenwald auch ohne neuen Park nach vorne bringen. Darin waren sich alle Seiten einig. Doch jetzt könnte sich daran wieder eine Debatte entflammen.
Ein Kompetenzzentrum für Holz und Forst stand schon früher auf der Tagesordnung - als Stärkung für den Kreis Kronach. Noch im März sprach Waldbauer und CSU-Kommunalpolitiker Markus Wich auf unsere Nachfrage von einem angestrebten "Leuchtturm-Projekt" für den Landkreis, für das dieser geradezu prädestiniert sei. Die Rede war von einer Bildungsstätte mit dem Kernthema "Waldumbau". Vom politischen Tisch ist dieses Projekt in Kronach bis heute nicht, trotz der neuen Entwicklungen in Sachen Hochschulstandort. Deshalb ließen von Lerchenfelds Äußerungen die Frankenwald-CSU und ihren Vorsitzenden, MdL Jürgen Baumgärtner, aufhorchen.
An einem Strang ziehen
In einer Pressemitteilung vom Donnerstagnachmittag machte Baumgärtner deutlich, dass der Frankenwald einen strategischen Waldumbau benötige und die Verantwortlichen in diesem Bereich auch schon viel leisten. Die drei Landkreise Hof, Kronach und Kulmbach müssten hierfür an einem Strang ziehen."Ein Kompetenzzentrum wird dabei für die Aktiven und Verantwortlichen in allen drei Landkreisen eine äußerst nützliche Einrichtung sein", so Baumgärtner. Was den Standort betrifft, teilt er die Meinung seines Abgeordneten-Kollegen allerdings nicht: "Die Thematik des Waldumba us im Frankenwald betrifft den Landkreis Kronach in besonderem Maße." Aus diesem Grund müsse ein entsprechendes Kompetenzzentrum auch im Kronacher Raum, dem "Herzen des Frankenwalds", angesiedelt sein.
Frankenwald soll ein "Leuchtturm-Projekt" bekommen
Der Zweite Vorsitzende von "Unser Frankenwald", Erwin Schwarz, geht davon aus, dass Hof als Standort beschlossene Sache ist. "Diese Entscheidung ist schon lange gefallen", meint er, wobei eine gewisse Enttäuschung über politische Prozesse herauszuhören ist. "Hinter verschlossenen Türen", sagt er weiter. Bereits im April habe sich die jetzige Entwicklung manifestiert. Seine Einschätzung: "Vielleicht sind sich die lokalen Politiker ihrer Sache zu sicher gewesen."
Schwarz verkündet auch, dass er als Zweiter Vorsitzender aufhören will. Da sich die Aktivitäten des Vereins wie auch die rund um das Thema "Holz" regional nach Norden und Osten zu verlagern scheinen, sieht sich der Burggruber fehl am Platz. Die Leute aus den betroffenen Gebieten sollten sich nun der Aufgabe annehmen, weil sie näher dran seien.