Sie sammeln wieder für die Caritas im Kreis Kronach
Autor: Michael Wunder
Nordhalben, Freitag, 27. Februar 2015
Wenn der Caritas-Verband Menschen von Haus zu Haus schickt, die um einen kleinen Beitrag zur Linderung der Not Bedürftiger bitten, muss alles gut organisiert sein. Die Aktion steht und fällt damit, zuverlässige Sammler zu bekommen.
In der kommenden Woche sind im gesamten Landkreis wieder zahlreiche Sammler für die Caritas-Frühjahrssammlung unterwegs. Unter dem Motto "WIR statt ich und du" bitten rund 3000 Ehrenamtliche für die Caritas im Erzbistum Bamberg um Spenden der Bürger.
Eröffnet wird die Sammlung für das Erzbistum Bamberg in diesem Jahr im Landkreis Kronach mit einem Auftaktgottesdienst. Dieser findet am morgigen Sonntag um 10 Uhr in der Pfarrkirche St. Thomas in Wallenfels statt. Hauptzelebrant und Prediger ist Weihbischof Herwig Gössl. Bereits um 9.45 Uhr ist eine Kirchenparade, im Anschluss an den Gottesdienst findet ein Zusammensein im Caritas-Alten- und Pflegeheim St. Elisabeth statt.
Listen liefert die Diözese
Der Caritasverband kann dabei immer wieder auf zahlreiche Helfer zurückgreifen.
Wenn Sammler der "Stammmannschaft" ausfallen, hauptsächlich wegen Alters oder Krankheit, ist man bemüht, dies mit anderen Leuten zu besetzten. Mathilde Wunder freut sich darüber, dass in jüngster Vergangenheit vor allen auch einige junge Frauen bereit waren, diese Aufgabe zu übernehmen. "Es wird künftig sicherlich immer schwieriger, entsprechende Leute fürs Sammeln zu motivieren", meinte sie.
Seit Jahrzehnten stehen sie für die Sammlung zur Verfügung
Die Pfarrsekretärin ist deshalb auch froh, auf eine große Anzahl langjähriger Sammler zurückgreifen zu können. Bis zum letzten Jahr war Erika Pöhnlein dabei. Sie ist über 40 Jahre von Haus zu Haus gegangen und hat die Sammelgelder abgeholt. Auch die mittlerweile 80-jährige Marga Köstner sei eine treue Sammlerin.
Und auch Monika Hable gehört zum Kreis dieser Mitarbeiter. Die ehemalige Mesnerin geht seit über 30 Jahren im Fichteraweg in Nordhalben von Tür zu Tür. "Manche Leute warten immer schon, dass ich wieder komme. Man wird in der Regel auch freundlich aufgenommen. Vor allen bei älteren Bürgern wird sich dann auch schon mal einige Minuten hingesetzt und etwas geplaudert. Ich höre mir dann die Anliegen der Bürger an, das gehört für eine kirchliche Organisation einfach dazu", meint sie und verweist auf die Fürsorgepflicht.
Manchmal ist sie hartnäckig, manchmal macht sie einen Bogen
Wenn der gute Wille zur Spende da sei, aber mancher nicht gleich zu erreichen sei, setze sie auch schon mal drei oder vier Versuche an, erzählt Monika Hable. "Andere hingegen, die nichts dafür übrig haben, lässt man schon mal aus", blickt sie auf ihre langjährige Erfahrung zurück.
Das diesjährige Sammelmotto bezeichnet sie als etwas ausgefallen. "Wir wollen halt die Not der anderen nicht übersehen", meint sie. Deshalb sei sie gerne bereit, wieder von Haus zu Haus zu gehen und um eine Spende zu bitten. Mit dem Motto "WIR statt ich und du" wirbt die Caritas um Zusammenhalt in der Gesellschaft. Notlagen - etwa von Flüchtlingen und Einheimischen - gegeneinander auszuspielen, verstärke nur die Vereinzelung und den Mangel an Menschlichkeit. Kirche und Caritas setzten daher alles daran, allen beizustehen, die in Not geraten sind.
Eine zentrale Funktion haben dabei die Allgemeinen Sozialen Beratungsstellen, die als erste Anlaufstellen bei Problemen aller Art dienen. Sie beraten und unterstützen zudem gerade jene Menschen, die materielle Probleme drücken: Eltern, die nur ein niedriges Einkommen haben, sodass die Familie zusätzlich auf Hartz IV angewiesen ist, oder alte Menschen, die nur über eine kleine Rente unterhalb der Grundsicherung verfügen.