Seniorenwohnungen für Tschirn?
Autor: Michael Wunder
Tschirn, Mittwoch, 22. Juli 2020
Für das Projekt "In der Heimat wohnen" der Caritas ist jetzt das ehemalige Gasthaus "Frankenwald" in den Fokus genommen worden.
Die Caritas ist bereit, in Tschirn tätig zu werden und auch zu investieren. Das Thema "In der Heimat wohnen" stieß in der Gemeinderatssitzung am Dienstag auf großes Interesse, viele Bürger waren gekommen, um den Ausführungen der Vorsitzenden der Caritas-Kreisverbandes, Cornelia Thron, zuzuhören.
Wie sie berichtete, wurde in Teuschnitz vor Jahren das Projekt "In der Heimat wohnen" ins Leben gerufen. Acht barrierefreie Wohnungen werden seitdem gut angenommen. In Steinwiesen ist man derzeit dabei, ein derartiges Projekt mit neun Wohnungen zu bauen. Beide Standorte stehen in einer engen Verbindung mit Tschirn, deshalb sei es auch für die Caritas interessant. Cornelia Thron informierte, dass es in der Erzdiözese 21 Einrichtungen dieser Art gibt und diese dem jeweiligen Standort angepasst sind.
In Tschirn könnte man sich deshalb in der ehemaligen Gaststätte in der Teuschnitzer Straße 4 drei bis vier Wohnungen vorstellen. Ein Gemeinschaftsraum und ein Stützpunkt der Sozialstation würden mit integriert.
Von Steinwiesen aus werden 460 Patienten durch die Sozialstation angefahren. Einige davon auch aus der Gemeinde Tschirn. Das Management könnte von den "Quartiers-Managerinnen" aus Teuschnitz und Steinwiesen mit übernommen werden.
Die neue Einrichtung würde es den älteren Bürgern ermöglichen, so lange wie möglich in Tschirn zu bleiben. Teuschnitz hat durch das Haus noch Bürger hinzugewonnen. Die Caritas wird sich um alles kümmern und die Bürger in allen Fragen begleiten. In Teuschnitz wurden die Akteure auch besser vernetzt, wobei sich auch eine "Mitfahrzentrale" entwickelte und zum Selbstläufer wurde. Man biete dann quasi ein "Servicebüro" für sämtliche Alltagsangelegenheiten an. Gefragt sind kleinere Wohnungen, meist ziehen alleinstehende ältere Bürgerinnen oder Bürger ein. Im "Bedarfsfall" würden diese Wohnungen auch im Rahmen der Sozialhilfe finanziert. "Es wäre eine Bereicherung für Tschirn. Wenn's gewollt ist, steigen wir gerne ein", sagte Cornelia Thron.
Bürgermeister Peter Klinger (CSU) hatte zuvor auf die alte, seit rund 20 Jahren leerstehende ehemalige Gaststätte verwiesen. Über eine Nachnutzung habe man sich schon in vielfältiger Weise Gedanken gemacht, als letztes habe man über einen Abriss und die Platzgestaltung (wir berichteten) nachgedacht. Jetzt gibt es Überlegungen, das Areal für Senioren zu nutzen und für diese Wohnraum zu schaffen. Das Projekt wurde über die Nordostbayerninitiative (NOBI) bereits angemeldet, die Förderfähigkeit sei gegeben.
Auf die Frage nach dem zeitlichen Ablauf meinte der Bürgermeister in der Diskussionsrunde, dass man in diesem Jahr den Förderantrag stellen könnte und der Umbau in etwa einem Jahr möglich sei.