Seite an Seite ins neue Kirchen-Amt
Autor: Heike Schülein
Kronach, Montag, 27. Juli 2020
In zwei erfrischend lebendigen Gottesdiensten wurde am Sonntag das neue Dekans-Ehepaar Ulrike Schorn und Markus Müller in Ludwigsstadt und Kronach begrüßt.
Fröhliche Menschen, zwei von großer Vorfreude geprägte Gottesdienste und herzliche Gratulationswünsche bildeten den Rahmen für die Amtseinführung von Ulrike Schorn und Markus Müller als neue Dekane des evangelischen Dekanatsbezirks Kronach-Ludwigsstadt und Inhaber der Pfarrstelle Kronach. Nach der gottesdienstlichen Einführung in der St. Michaeliskirche Ludwigsstadt lag auch beim zweiten Vorstellungs-Gottesdienst eine frohe Erwartung über der Christuskirche in Kronach. Hierzu hatten sich erneut viele Geistliche des Dekanats, Mitarbeitende in den kirchlichen Gremien als auch Weggefährten sowie Familienangehörige der Seelsorger eingefunden. Im Gemeindehaus konnte die Kirchengemeinde per Video den Gottesdienst mit verfolgen.
Begrüßt wurden diese alle von Kronachs Pfarrer Achim Gerber, der von einem - trotz der aktuellen Situation - lichten und leuchtenden Tag sprach.
"Ich freue mich, dass gerade sie beide als erstes Theologenehepaar auf einer Dekans-Stelle zu uns nach Oberfranken kommen. Und ich empfinde es als besonderes Geschenk an den Dekanatsbezirk, dass nun beide Dekans-Kreuze in Zukunft getragen werden, das Kronacher und das Ludwigsstädter", bekundete Regionalbischöfin Dorothea Greiner in ihrer sehr persönlich gehaltenen Einführungsansprache. Dabei ging sie vor allem auch auf den beeindruckenden Werdegang des neuen Dekans-Ehepaars ein.
Das Pfarrer-Ehepaar war seit 2005 im mittelfränkischen Gutenstetten und Reinhardshofen tätig. Neben ihrer Tätigkeit in der Kirchengemeinde haben beide eine ausgewiesene wissenschaftliche Qualifikation (siehe nebenstehenden Kasten).
"Eigentlich hätten ihre Wege in die Wissenschaft weitergehen können. Doch sie vollzogen beide eine Wende hin zum direkten Dienst in der Kirche und entschlossen sich, den Vorbereitungsdienst zu absolvieren, um Gemeindepfarrer zu werden", würdigte die Regionalbischöfin. Wer denke, dass wissenschaftlich hoch qualifizierte Menschen sich nur schwer einfach ausdrücken könnten, finde in ihnen das leuchtende Gegenbeispiel: "Ihre Theologie ist lebensnah, menschennah!" Ob die Eheleute ihren bestehenden Lehrauftrag an der Uni Würzburg weitermachen, werde sich weisen. Sie seien völlig frei in der Gestaltung ihrer jeweils zweiten Hälfte ihres Dienstverhältnisses; hätten sie doch als Dekane des Dekanatsbezirks Kronach-Ludwigsstadt und Pfarrer bzw. Pfarrerin der Kirchengemeinde Kronach miteinander eine volle Stelle inne - und nicht zwei.
"Sie sind beide den Menschen und Gott zugewandt und auf halber Stelle mit voller Energie und ganzem Herzen im Einsatz", zeigte sich Greiner sicher. Bei ihm besteche seine ruhige Reflektiertheit und freundliche Klarheit; bei ihr ihre umwerfende Herzlichkeit und sensible Präzision beim Formulieren von Gefühlen oder Situationsbeschreibungen.
Zustimmung mit Applaus
"Ich will Dich segnen und Du sollst ein Segen sein" - beide hätten dieses Bibelwort unabhängig voneinander als Konfirmationsspruch gewählt. Man könne dies aus dem Hebräischen auch anders textgemäß übersetzen: Nicht "Du "sollst", sondern "Du wirst" ein Segen sein. "Sie beide werden ein Segen sein für die Gemeinde Kronach, den ganzen Dekanatsbezirk, Sie beide als Menschen werden in Person Segen Gottes sein", zeigte sich Greiner sicher. Die Regionalbischöfin erinnerte an die vorher in Ludwigsstadt erfolgte Einführungshandlung mit Segnung. Alle Anwesenden fragte sie, ob sie die Dekane in ihren Dienst unterstützen wollten, was diese aus vollstem Herzen bejahten und anschließend mit langanhaltendem warmen Applaus unterstrichen.