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Schwäne sind aufgetaucht


Autor: Corinna Igler

Kronach, Montag, 03. Juni 2013

Eine Schwanenfamilie, die zwischen Haßlach und Haig auf einem Teich lebte, war plötzlich verschwunden. Besucher machten sich Sorgen. In Gundelsdorf hat eine junge Frau die Tiere auf der Straße entdeckt und sie in Sicherheit gebracht.
Die Schwanenmutter mit ihren sieben Küken  Foto: Sigrid Arneth


Eine Vermisstenanzeige der etwas anderen Art erreichte unsere Redaktion am Wochenende: "Seit einigen Tagen wird Familie Höckerschwan, die auf einem Weiher zwischen Haßlach und Haig alljährlich brütet und ihre Jungen aufzieht, vermisst", schrieb Sigrid Arneth.

Das Schwanenpaar hatte nach der üblichen Brutzeit sieben Küken als Zuwachs bekommen. Dass beide Elterntiere und alle sieben Küken gleichzeitig verschwunden sind, sei mehr als eigenartig, meinte sie. Die Kleinen könnten zwar behände schwimmen, aber noch nicht fliegen.

Ein Suchaufruf auf der Facebook-Seite des Fränkischen Tags Kronach am Montagnachmittag brachte dann schon eine beruhigende Nachricht: Die Schwanenfamilie lebt. "Anfang vergangener Woche hat mich eine junge Dame aus Gundelsdorf angerufen und gesagt, bei ihr vorm Haus auf der Straße sei eine Schwanenfamilie, sie habe sie jetzt in ihren Hof getrieben", erzählt Monika Schuster aus Gundelsdorf.

Doch was jetzt tun? Monika Schuster eilte der jungen Frau - wie einige andere Damen aus Gundelsdorf auch - zu Hilfe. "Die Schwäne wollten immer wieder auf die Bundesstraße. Ich nehme an, dass sie wegen des Hochwassers mit ihren Jungen nicht mehr auf dem Teich in Haig bleiben konnten. Wir wollten sie zunächst in den Fluss setzen, aber das mögen sie nicht", erklärt Monika Schuster.
Letztlich habe man sich dann entschieden, die Schwanenfamilie in einen Teich an der Bundesstraße bei Gundelsdorf zu setzen.

Also trieben die Frauen die Schwanenfamilie vorsichtig über die Bundesstraße in Richtung Teich. "Dort sind sie auch immer noch", sagt Monika Schuster, die die Tiere jeden Tag füttert. Wegen des vielen Wassers derzeit fänden die Schwäne wohl nicht genügend Nahrung, glaubt sie. Deshalb bittet sie Besucher, die die Schwanenfamilie anschauen möchten, auch darum, etwas Brot mitzubringen.

"Die Schwäne waren an Besucher gewöhnt und sehr zutraulich, genossen die Zuwendung und Fürsorge sichtlich", schreibt auch Sigrid Arneth in ihrer Mail, in der sie die Schwäne vermisst gemeldet hatte.
Leider gebe es aber auch Unvernünftige, die die Vögel stören, Hunde in ihre Nähe lassen und sie beunruhigen, hofft sie auf die Vernunft der Besucher.

Ein trauriges Schicksal hat die Schwanenfamilie aber wohl doch getroffen: Von den sieben Küken seien nur noch sechs mit dem Elternpaar unterwegs, berichtete Monika Schuster.